RUB-Kryptologen und Bauingenieure bewegen sich in virtuellen Welten: Die einen fühlen dem neuen Verschlüsselungsstandard AES auf den Zahn, die anderen simulieren den Bau von Tunneln per Computer - alles im Dienste der Sicherheit. Über die beiden Forschungsprojekte berichtet das RUB-Wissenschaftsmagazin RUBIN in der Ausgabe vom 1. Dezember 2002.
Bochum, 03.12.2002
Nr. 367
Codeknacker: Hacken als Profession
Virtual Tunnelling dicht unter den Kellern
RUBIN 2/2002 ist da
Um Hackern das Handwerk zu legen, werden sie selbst welche: RUB-Krypotologen vom Horst-Görtz-Institut für IT-Sicherheit versuchen mit ausgeklügelten Tricks, den neuen weltweiten Verschlüsselungsstandard AES zu knacken und damit seine Sicherheit auf die Probe zu stellen. Ebenfalls in virtuellen Welten bewegen sich Bochumer Bauingenieure: Sie haben Methoden entwickelt, im Vorhinein die Auswirkungen eines Tunnelbaus auf den umgebenden Boden zu berechnen. Risse in Häuserwänden, Geländeabsenkungen und Gebäudeeinstürze lassen sich so von vorn herein vermeiden. Über die beiden Forschungsprojekte berichtet das RUB-Wissenschaftsmagazin RUBIN in der Ausgabe vom 1. Dezember 2002.
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Mathe-Tricks stellen die Verschlüsselung auf die Probe
Der AES (Advanced Encryption Standard) ist eine Art Enigma der Moderne: ein raffiniertes Zusammenspiel einzelner Komponenten, das Bits blockweise vertauscht und mit Hilfe eines geheimen Schlüssels manipuliert, damit sie für Angreifer unleserlich sind. Mit herkömmlichen Attacken, z.B. dem einfachen Ausprobieren aller möglichen Schlüssel, ist dem neuen System im Gegensatz zum bisher benutzten nicht beizukommen - dazu bräuchte es schon einen Quantencomputer. Aber es gibt andere Mittel und Wege: Die RUB-Forscher setzen an einer erst kürzlich entdeckten möglichen Schwachstelle im System an und nutzen mathematische Tricks, mit denen vielleicht der Einbruch gelingen kann. Aber auch wenn das nicht klappen sollte, bietet AES genug Herausforderungen. Seine gewollte Komplexität macht ihn unhandlich - daher versuchen die Forscher wiederum mit Mathe-Tricks, den Algorithmus mit möglichst geringer Rechenleistung umzusetzen, sehr zum Wohle von Anwendungen wie Smart Cards, Handys oder Laptops.
Tunnelbau am Bildschirm
Tunnel erfreuen sich wachsender Beliebtheit, denn im Vergleich zu anderen Verkehrswegen belasten sie die Umwelt recht wenig. Eine beliebte Tunnelbautechnik ist die Schildvortriebsmethode, bei der sich große Maschinen ihren unterirdischen Weg bahnen, das Erdreich selbst nach draußen befördern und die gegrabene Röhre stabilisieren. So ganz unbeeinflusst bleibt die Erdoberfläche dadurch aber natürlich nicht: Der Boden hebt oder senkt sich, der Grundwasserdruck steigt - das birgt Risiken. Bochumer Ingenieure haben nun eine Methode entwickelt, diese Gefahren vorher zu berechnen, so dass sie sie gleich in die Planung einkalkulieren können. Sie lassen mit der sog. Finite Elemente Methode und großen Rechenkapazitäten den Tunnelbau virtuell ablaufen. Für die Berechnung zerlegen sie alle am Bau beteiligten Komponenten in einzelne, abgeschlossene Teile (Finite Elemente), deren Wechselwirkungen aufeinander sie dann untersuchen. Anhand der Simulation können sie dann die optimalen Einstellungen für einen sicheren Tunnelbau in der Realität ermitteln.
Themen in RUBIN 2/2002
Den vollständigen Beitrag lesen Sie in RUBIN 2/2002, wo Sie auch folgende Themen finden: Herzkranzgefäßerkrankungen: Kein Rückfall mehr - durch Gen-Transfer; Warum nicht alles alle krank macht - Das Berufsgenossenschaftliche Forschungsinstitut für Arbeitsmedizin (BGFA) stellt sich vor; Klassische Philologie: Detektive der Bibliotheken; Gewalt in Computerspielen: "Es ist doch nur ein Spiel ...?"; Rechts oder links - wie das Gehirn den Rückweg findet; Nanopartikel in Niedertemperaturplasmen: Staub aufwirbeln mit Methode. RUBIN ist für 2,50 Euro in der Pressestelle der RUB erhältlich und steht im Internet unter http://www.rub.de/rubin (s.u.).
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Bauwesen / Architektur, Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik, Verkehr / Transport
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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