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03.12.2002 16:53

Modernes Küstenmanagement: EU-Projekt am Bremer MPI gestartet

Dr. Manfred Schloesser Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Max-Planck-Institut für marine Mikrobiologie

    Wissenschaftler des neuen internationalen EU-Projekts COSA trafen sich zur Eröffnungsrunde am Bremer Max-Planck-Institut. Ziel ist es, den Politikern konkrete Vorschläge und Massnahmen zum Schutz der Küsten in die Hand zu geben.

    Modernes Küstenmanagement : Sand als natürlicher Filter
    Max-Planck-Institut startet neues EU-Projekt in Bremen

    Küstensande als biokatalytische Filter
    Groben Sandsedimenten im Flachwasserbereich der Meere wurde bislang relativ wenig Aufmerksamkeit geschenkt, da diese Meeresböden einen sehr geringen organischen Gehalt aufweisen und daher als biologisch und geochemisch wenig aktiv galten. Diese Auffassung muss jetzt mehr und mehr revidiert werden. Es gibt zunehmend Hinweise, dass diese Sandsedimente biogeochemische Umsatzraten aufweisen, die denen von Feinsedimenten mit hohem Anteil organischer Substanz nahe kommen.
    Sandsedimente bedecken etwa 70% des Küstenschelfs und stellen einen riesigen Filter dar. Durch ihre Nähe zum Festland sind diese Sedimente besonders stark von den Nähr-und Schadstoffen betroffen, die über die Flüsse und die Atmosphäre in das Meer gelangen. Gleichzeitig haben diese Küstenregionen eine nicht zu unterschätzende wirtschaftliche Bedeutung, denn sie stellen zum Beispiel einen Grossteil der wichtigsten Fischgründe und die attraktivsten Sandstrände. Dennoch weiß man noch relativ wenig über die ökologischen Funktionsweisen der permeablen Sandsedimente und die Mechanismen, die diese natürliche Filter steuern und beeinflussen. Auch wissen wir nicht, wie belastet und wie strapazierfähig diese Filter sind.
    Jetzt haben sich, unter der Initiative von Dr. Markus Hüttel vom Bremer Max-Planck-Institut für marine Mikrobiologie, Experten aus Polen, Dänemark, den Niederlanden und Deutschland zusammengesetzt, um im Rahmen des von der Europäischen Union gefördeten Projekts COSA diesen Fragen im wahrsten Sinne des Wortes auf den Grund zu gehen. Zunächst wollen die Forscher die Transport- und Abbauprozesse verstehen und herausfinden, welche physikalischen, geochemischen und biologischen Vorgänge daran beteiligt sind.
    Die Ergebnisse dieser auf drei Jahre angelegten Studie sollen zu konkreten Handlungsvorschlägen führen. Ziel ist es, den am Projekt mitarbeitenden polnischen Naturpark der Hel Halbinsel und dem Nationalparkamt Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und auch den Politikern und Behörden vor Ort ein Bündel von konkreten Vorschlägen und Maßnahmen zum Schutz und zur ressourcenschonenden Nutzung der Küstenzonen in die Hand zu geben. Dazu wollen die am Projekt beteiligten Wissenschaftler in enger Zusammenarbeit mit dem Naturpark bzw. Nationalparkamt durch umfangreiche Untersuchungen eine aussagekräftige Datenbasis und Funktionsmodelle zu den Sandsedimenten erarbeiten, die dann dazu dienen sollen, Monitoring-, Management und Schutzkonzepte zu entwickeln. Diese Konzepte sollen dann konkret auf der Halbinsel Hel an der polnischen Küste und auf Sylt erprobt und umgesetzt werden.
    An diesem EU Projekt beteiligen sich das Max-Planck-Institut für marine Mikrobiologie in Bremen, das polnische Institut für Ozeanologie in Sopot, das niederländische Institut für Ökologie mit dem Zentrum für ästuarine and marine Ökologie in Yerseke, das Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven, das Labor für Meeresforschung der Universität Kopenhagen, der polnische Nationalpark "Nadmorsky Park Krajobrazowy" und das Landesamt für den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer.

    Bremen, den 2.12.2002
    Bitte senden Sie uns bei Veröffentlichung einen Beleg. Für Rücksprachen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. Manfred Schlösser (Pressesprecher MPI Bremen)

    Bildunterschrift:
    Die Teilnehmer der Startkonferenz des EU Projektes COSA: Oberste Reihe: Lech Kotwicki (IOPAS), Sylvia Smykowska (NPK), Ronnie Glud (MBL), Stanislaw Massel (IOPAS), Frank Wenzhöfer (MBL), Jack Middelburg (NIOO), Justus van Beusekom (AWI), Andreas Hübner (Gast). Mittlere Reihe: Heike Borchers (MPI), Anders Tengberg (Gast), Jörn Kohlus (NPO), Stefanie Hedtkamp (AWI), Martina Löbl AWI). Untere Reihe: Johanna Wesnigk (MPI), Markus Hüttel (MPI). Beteiligte Institutionen: (AWI): Alfred-Wegener Institut, Bremerhaven. (IOPAS): Institute of Oceanology, Polish Academy of Sciences, Polen. (MBL): University of Copenhagen, Marine Biology Laboratory, Dänemark. (MPI): Max Planck Institut für Marine Mikrobiologie, Bremen. (NIOO): Nederlands Instituut voor Oecologisch Onderzoek, Niederlande. (NPK): Nadmorski Park Krajobrazowy, Polen. (NPO): Nationalparkamt Schleswig - Holsteinisches Wattenmeer


    Weitere Informationen:

    http://www.mpi-bremen.de


    Bilder

    Die beteiligten Wissenschaftler aus Polen, den Niederlanden, Dänemark und Deutschland.
    Die beteiligten Wissenschaftler aus Polen, den Niederlanden, Dänemark und Deutschland.

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Die beteiligten Wissenschaftler aus Polen, den Niederlanden, Dänemark und Deutschland.


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