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04.12.2002 13:11

Vater der Mikroneurochirurgie erhält Ehrendoktorwürde

Axel Burchardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Medizinische Fakultät zeichnet am 6. Dezember Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Mahmut Gazi Yasargil aus

    Jena (04.12.02) Er trägt viele Ehrentitel: Vater der Mikroneurochirurgie, führender Kenner der topographischen Anatomie des Gehirns und Neurochirurg des Jahrhunderts, lautet eine Auswahl offizieller oder bewundernder Bezeichnungen für Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Mahmut Gazi Yasargil. Am 6. Dezember wird die Friedrich-Schiller-Universität Jena dem inzwischen 77-jährigen Mediziner eine weitere Auszeichnung zuteil werden lassen. Die Medizinische Fakultät wird dem emeritierten Ordinarius für Neurochirurgie der Universität Zürich die Ehrendoktorwürde verleihen. Der öffentliche Festakt findet ab 11.15 Uhr in der Aula des Universitäts-Hauptgebäudes (Fürstengraben 1) statt. Yasargil wird in seinem Festvortrag "Die universellen jenensischen Impulse" vorstellen.

    Und über Jena kann der gebürtige Türke aus eigener Erfahrung reden. Trotz der Kriegswirren gelangte er 1944 nach Deutschland und begann an der Friedrich-Schiller-Universität sein Medizinstudium. Die Zeit erforderte es, dass er hier auch bald zum ersten Helfer wurde: als Betreuer im Krankenhaus und Lazaretten der Umgebung ebenso wie als Retter von Büchern aus der zerstörten Universitätsbibliothek. Bei Kriegsende gelangte er auf gefahrvollen Wegen nach Basel. Dort beendete er sein Studium und promovierte 1950. Über Stationen in Bern und Interlaken wechselte er nach Zürich. Hier begann seine neurochirurgische Ausbildung, die ihn in der Folgezeit zum Pionier und Nestor der Disziplin machte. Nach erfolgreichen Jahren in den USA wurde er 1973 zum Ordinarius für Neurochirurgie an der Universität Zürich berufen, wo er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1992 blieb. Doch statt eines Ruhestands folgte ein Ruf auf eine Professur für Neurochirurgie an die Universität von Arkansas in Little Rock (USA). Als Dank für seine außergewöhnlichen Leistungen richtete diese Universität im Februar 2000 einen M. Gazi Yasargil-Stiftungslehrstuhl für Neurochirurgie ein - ein Jahr, nachdem er vom amerikanischen Neurochirurgen-Verband als zweiter Mediziner zum "Neurochirurgen des Jahrhunderts" gekürt worden war.

    Yasargil unternahm umfangreiche neuroanatomische Studien, entwarf zahlreiche mikrochirurgische Instrumente und Methoden zur Aufzeichnung seiner Operationen. "Damit begann ein neues Zeitalter der Neurochirurgie", fasst es der Jenaer Neurochirurg Prof. Dr. Rolf Kalff zusammen. Der Nerven-Spezialist Yasargil hat weit über 300 Publikationen veröffentlicht und ist Autor des Standardwerks zur Mikroneurochirurgie sowie Ausbilder von Tausenden von Neurochirurgen aus aller Welt.

    "Wir freuen uns, dass Prof. Yasargil die Ehrendoktorwürde der Friedrich-Schiller-Universität Jena angenommen hat", sagt Rektor Prof. Dr. Karl-Ulrich Meyn. "Wir verstehen die Auszeichnung natürlich als Anerkennung seiner wissenschaftlichen und medizinischen Lebensleistung. Aber zusätzlich ist sie auch Dank für seinen menschlichen Einsatz in unserer Region und an der Universität Jena, wo er seine ersten medizinischen Gehversuche gemacht hat", unterstreicht der Rektor.

    Die Öffentlichkeit und die Medien sind zur Verleihung der Ehrendoktorwürde herzlich eingeladen.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
    Deutsch


     

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