Das Wissenschaftsmagazin RUBIN berichtet über neue Erkenntnisse der RUB-Proteinforschung: Im Kampf gegen die Tropenkrankheit Nummer eins, Malaria, hat ein internationales Forscherteam aus den USA, England und der Ruhr-Universität entscheidende Fortschritte erzielt. Dr. Dirk Wolters (Analytische Chemie, Fakultät für Chemie der RUB) hat zusammen mit seinen Forscherkollegen Proteine identifiziert, die im Entwicklungszyklus des Krankheitserregers, des Einzellers Plasmodium falciparum, eine zentrale Rolle spielen. Sie könnten der Schlüssel für neue biomedizinische Strategien gegen die Krankheit sein.
Bochum, 04.12.2002
Nr. 370
Malaria besiegen
RUBIN 2/02 ist erschienen
Entscheidende Fortschritte in der Proteinforschung
Im Kampf gegen die Tropenkrankheit Nummer eins, Malaria, hat ein internationales Forscherteam aus den USA, England und der Ruhr-Universität entscheidende Fortschritte erzielt. Dr. Dirk Wolters (Analytische Chemie, Fakultät für Chemie der RUB) hat zusammen mit seinen Forscherkollegen Proteine identifiziert, die im Entwicklungszyklus des Krankheitserregers, des Einzellers Plasmodium falciparum, eine zentrale Rolle spielen. Sie könnten der Schlüssel für neue biomedizinische Strategien gegen die Krankheit sein. Die Forschungsergebnisse stehen in der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins RUBIN vom 1.12.2002.
RUBIN im Internet
RUBIN mit Bildern zum Herunterladen steht im Internet unter:
http://www.rub.de/rubin/
2.400 Proteine identifiziert
Die Wissenschaftler haben das Proteom des Einzellers in den verschiedenen Entwicklungszyklen untersucht: Mithilfe der "Multidimensionalen Protein-Identifikationstechnologie" (MudPIT) gelang es ihnen, für jeden Zyklus charakteristische (einzigartige) und bislang vollkommen unbekannte Proteine zu finden. Insgesamt haben sie 2.400 Proteine identifiziert, funktionell untersucht und verglichen. Mehrere hundert dieser unbekannten Proteine konnten sie als Membran- oder Oberflächenproteine bestimmen.
Zellinvasion im frühen Stadium
Dabei war der Zyklus der so genannten Sporozoiten von besonderem Interesse, da nahezu die Hälfte dieser Proteine sich von den Proteinen der anderen drei Zyklen unterscheiden: Entgegen der bislang gültigen Meinung, dass die Oberflächenproteine der var- und rif-Genfamilie nur im Blutzyklus (so genannte Merozoiten und Trophozoiten) auftreten, gelang den Forschern erstmals der Nachweis, dass diese Proteine in großem Umfang auch im Sporozoiten-Zyklus gebildet werden. Sie scheinen somit schon in diesem frühen Stadium des Einzellers eine zentrale Rolle bei der Zellinvasion zu spielen, um die Immunabwehr des Menschen zu überlisten.
Den Ausbruch verhindern
Die charakteristischen Eigenschaften des Sporozoiten-Zyklus könnten der Schlüssel sein, neue Medikamente oder gar Impfstoffe gegen Malaria zu entwickeln. Denn in diesem Zyklus sind die Körperzellen noch nicht infiziert, der Ausbruch der Krankheit ließe sich verhindern, indem die Entwicklung des Parasiten unterbrochen wird.
Weitere Informationen
Dr. Dirk Wolters, Analytische Chemie, Fakultät für Chemie der RUB, NC 04/128, Tel. 0234/32-25463, E-Mail: dirk.wolters@ruhr-uni-bochum.de
RUBIN 2/02
Den vollständigen Beitrag lesen Sie in RUBIN 2/2002, wo Sie auch folgende Themen finden: IT-Sicherheit: "Code knacken" aus Profession; Mit "Virtual Tunnelling" dicht unter den Kellern entlang; Herzkranzgefäßerkrankungen: Kein Rückfall mehr - durch Gen-Transfer; Warum nicht alles alle krank macht - Das Berufsgenossenschaftliche Forschungsinstitut für Arbeitsmedizin (BGFA) stellt sich vor; Klassische Philologie: Detektive der Bibliotheken; Gewalt in Computerspielen: "Es ist doch nur ein Spiel ...?"; Rechts oder links - wie das Gehirn den Rückweg findet; Nanopartikel in Niedertemperaturplasmen: Staub aufwirbeln mit Methode. RUBIN ist für 2,50 Euro in der Pressestelle der RUB erhältlich und steht im Internet unter www.rub.de/rubin.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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