Nach zweijähriger Laufzeit ging FITs Förderprojekt Komm@Schule für Lernbehinderte diese Woche zu Ende. Die Ergebnisse sind so überzeugend, dass die EU das Projekt als Beispiel für "Best European Practices" der Informationstechnologie ausgewählt hat.
Die Potentiale der Informationstechnologie und der neuen Medien werden aktuell im deutschen Schulalltag immer noch unzureichend genutzt. Dies gilt besonders vor Sonderschulen. Doch es gibt Ausnahmen: die Gutenberg-Sonderschule für Lernbehinderte der Stadt Sankt Augustin. Ausgerechnet die Schule, die sich nach dem Erfinder des Buchdrucks benennt, stellte die klassischen Lehrbücher in den Schrank und startete zusammen mit Fraunhofer FIT das Projekt Komm@Schule. Die Mission: Steigerung der sozialen und beruflichen Kompetenz von Lernbehinderten durch PC-gestützten Unterricht.
"Lernbehinderung ist ein unsichtbares Handikap, das aber vielfältige negative Auswirkungen hat", so Hellmut Morasch, der das Projekt seitens FIT betreute.
Nach zweijähriger Laufzeit ging das Projekt diese Woche zu Ende. Die Ergebnisse sind so überzeugend, dass die EU das Projekt als Beispiel für "Best European Practices" der Informationstechnologie ausgewählt hat. Mit den richtigen pädagogischen Ansätzen, geeigneter Software und ermutigender Hilfe durch Mitschüler und Lehrer kommen die lernbehinderten Schüler dahin, Informationstechnologie sehr kompetent zu nutzen. Und dann hilft ihnen die IT in vielen Bereichen, ihre Behinderung zu kompensieren, sie verbessert ihre Berufschancen und beugt einer Ausgrenzung vor.
Die rund 230.000 lernbehinderten Kinder in Deutschland sind in ihren Berufchancen stark beeinträchtigt. Denn sehr vielen ist der Umgang mit dem PC, der heute unverzichtbar ist und oft sogar schon im Praktikum vorausgesetzt wird, fremd. Eine digitale Spaltung durchzieht das Land. In 91% der Haushalte von Mittel- und Oberstufenschülern ist ein PCs vorhanden. Aber nur 59% der Gutenbergschüler haben zu Hause einen Rechner zur Verfügung. Diese Verteilung kann deutschlandweit als repräsentativ gelten.
Inzwischen besitzt die Schule verteilt über die Klassen rund 50 Computer. In einzelnen Fächern ist der PC eine besonders große Hilfe: Viele Gutenbergschüler habe eine gestörte Feinmotorik, erzielen jedoch mit Grafikprogrammen ausgezeichnete Ergebnisse. Der Computer wird wie selbstverständlich in den Unterrichtsalltag einbezogen. Die Schüler recherchieren im Internet, tauschen eMails mit der Partnerschule und stellen ihre Arbeiten und Projekte ins Netz. Auch die Lehrer lassen sich fortbilden, z. B. zum Weblotsen.
Man ist zufrieden und doch "sind wir noch lange nicht am Ziel und weitere Anstrengungen sind notwendig" so Schulleiterin Heidrun Pellar.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
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