Am Montag, 27. Januar 2014, wird in Greifswald der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Die Universität Greifswald, die Universitäts- und Hansestadt Greifswald sowie die Kulturreferentin für Pommern laden zur Gedenkveranstaltung im Pommerschen Landesmuseum ein. Das Thema: Verfolgte Homosexuelle.
Bereits kurz nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten Anfang 1933 gingen diese auch gegen homosexuelle Menschen, deren Einrichtungen, Vereine und Zeitschriften vor. Gesetze wurden verschärft und schließlich sogar eine Behörde „zur Bekämpfung der Homosexualität und Abtreibung“ geschaffen. Etwa 10.000 Männer wurden wegen ihrer sexuellen Orientierung polizeilich erfasst, verurteilt, inhaftiert, für Experimente missbraucht oder ermordet. In Konzentrationslagern internierte männliche Homosexuelle wurden von den Nationalsozialisten mit dem „Rosa Winkel“ gekennzeichnet.
Am 12. Dezember 2003 fasste der Deutsche Bundestag den Beschluss, ein Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen zu errichten, um die verfolgten und ermordeten Opfer zu ehren, die Erinnerung an das Unrecht wach zu halten und ein beständiges Zeichen gegen Intoleranz, Feindseligkeit und Ausgrenzung gegenüber Schwulen und Lesben zu setzen. Am Beispiel der Errichtung des Berliner Gedenkorts für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen soll auch die Geschichte der Aufarbeitung des Unrechts, das an dieser Opfergruppe begangen wurde, dargestellt werden.
Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau durch Soldaten der Roten Armee befreit. Der Bundespräsident Roman Herzog regte 1996 an, diesen Tag im Januar jährlich im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus zu begehen. Seitdem wird an diesem Tag der Opfer eines beispiellosen totalitären Regimes während der Zeit des Nationalsozialismus gedacht: Juden, engagierte Christen, Sinti und Roma, Menschen mit Behinderung, Homosexuelle, politisch Andersdenkende sowie Männer und Frauen des Widerstandes, Wissenschaftler, Künstler, Journalisten, Kriegsgefangene und Deserteure, Zwangsarbeiter und an die Millionen Menschen, die unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft entrechtet, verfolgt, gequält und ermordet wurden.
Öffentliche Gedenkveranstaltung
Montag, 27. Januar 2014, um 19:30 Uhr
Pommersches Landesmuseum
Rakower Straße 9, 17489 Greifswald
Der Eintritt ist frei.
Es referieren
Andreas Pretzel, Dipl. rer. cult., Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Forschungsstelle Archiv für Sexu-alwissenschaft am Institut für deutsche Literatur der Humboldt-Universität zu Berlin:
„Verfolgung und Ausgrenzung“
Prof. Dr. Stefanie Endlich, Honorarprofessorin für Kunst im öffentlichen Raum, Universität der Künste/ Berlin:
„Der Berliner Gedenkort für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen. Entstehungsge-schichte, künstlerisches Konzept, Debatte“
Es musizieren
die Schüler der Musikschule Greifswald
Paula Wagner und Frederick Lendeckel
Leitung: Torsten Jahnke
Weitere Informationen
Das Plakat kann kostenlos heruntergeladen und genutzt werden. Download:
http://www.uni-greifswald.de/leben/engagement/ns-gedenktag.html
Informationen zu den NS-Gedenktagen
http://www.uni-greifswald.de/leben/engagement/ns-gedenktag.html
Ansprechpartner für weitere Fragen
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
Jan Meßerschmidt
Presse- und Informationsstelle
Domstraße 11
17489 Greifswald
Telefon 03834 86-1150
pressestelle@uni-greifswald.de
Universitäts- und Hansestadt Greifswald
Andreas Sappelt
Kulturamt
Goethestraße 2 A
17489 Greifswald
Telefon 03834 52-2103
a.sappelt@greifswald.de
Veranstaltungsplakat
Pressestelle, Universität Greifswald
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
fachunabhängig
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).