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06.12.2002 12:13

Wahlforschung und Arbeitsmarktentwicklung: Ausgezeichnete Projekte am MZES

Achim Fischer Abteilung Kommunikation
Universität Mannheim

    Statistisches Bundesamt verleiht Gerhard-Fürst-Preis zweimal an Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES)

    Gleich zwei Mal waren Sozialwissenschaftler der Universität Mannheim jetzt bei der Verleihung des Gerhard-Fürst-Preises erfolgreich. Die Auszeichnung wird jährlich vom Statistischen Bundesamt vergeben für herausragende Arbeiten mit Bezug zur amtlichen Statistik. Die Juroren teilten den Preis in diesem Jahr auf und vergaben ihn beides mal nach Mannheim. Thomas Gschwend, Ph.D., und Dr. Markus Gangl erhielten die Auszeichnung für ihre Dissertationen zur Wahlforschung und zur Arbeitsmarktentwicklung. Die Arbeiten entstanden am Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung. Die Wissenschaftler erhielten ein Preisgeld in Höhe von jeweils 5 000 Euro.

    Thomas Gschwend, Ph.D., beschäftigt sich in seiner Dissertation "Strategic voting in mixed electoral systems" mit dem Phänomen des strategischen Wählens. Demnach sind nicht nur Partei-Präferenzen ein entscheidendes Moment bei der Wahl. Die Wähler bilden vielmehr auch Erwartungen über die Erfolgschancen von Kandidaten und Koalitionen aus und beziehen diese strategisch in ihre Wahl ein. Der Forscher geht davon aus, dass dieses "strategic voting" sich in einem Stimmensplitting niederschlägt: Der Wähler vergibt Erst- und Zweitstimme aus taktischen Gründen an verschiedene Parteien. Gschwend arbeitet seit Juli 2001 als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Projektleiter am MZES. Er ist unter anderen an dem Projekt "Wahlsystem und Koalitionsoptionen als Anreize zum strategischen Wählen" beteiligt. Im September 2002 machte er im Zuge der Bundestagswahl mit einem Wahlprognosemodell bundesweit Schlagzeilen. Sein Modell hatte das Wahlergebnis der rot-grünen Koalition bis auf den Zehntelprozentpunkt genau vorausberechnet.

    Dr. Markus Gangl untersuchte in seiner Arbeit die Strukturen der Arbeitslosigkeit auf dem bundesdeutschen und dem amerikanischen Arbeitsmarkt sowie die Gründe für die unterschiedlichen Entwicklungen. Die Auswirkungen institutioneller und struktureller Kontextfaktoren auf die Arbeitsmarktprozesse - wie der Eintritt in die Arbeitslosigkeit und der Beginn einer neuen Beschäftigung - stehen dabei im Mittelpunkt. So zeigt Gangl beispielsweise, dass die schwache Regulierung des amerikanischen Arbeitsmarktes zu einer stärkeren Dynamisierung desselben führt. Das bedeutet, dass der amerikanische Markt mehr "in Bewegung" ist als der deutsche. Amerikanische Arbeitnehmer tragen dadurch ein erhöhtes Risiko, ihren Arbeitsplatz zu verlieren; sie haben aber auch größere Chancen, die Arbeitslosigkeit zu überwinden. Dr. Markus Gangl war langjähriger wissenschaftlicher Mitarbeiter am MZES und ist nach Abschluss seiner Dissertation "Unemployment dynamics in the United States an West Germany: Economic restructuring, institutions, and labour market processes over the 1980s and 1990s" im Juni 2001 an das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) gewechselt. Sein Arbeitsgebiet am Mannheimer Zentrum lag im Forschungsschwerpunkt "Sozialstrukturentwicklung in den europäischen Gesellschaften".

    Das MZES gehört international zu den Spitzen-Einrichtungen im Bereich sozial- und politikwissenschaftlicher Europa-Forschung. Alle Projekte des 1989 gegründeten Instituts zeichnen sich durch ihren Anwendungsbezug und ihre gesellschaftspolitische Relevanz aus. Das MZES ist das größte Forschungsinstitut der Universität Mannheim, die bundesweit zu den führenden Hochschulen im Bereich der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften zählt.

    Weitere Informationen zu Thomas Gschwend:
    http://www.sowi.uni-mannheim.de/lehrstuehle/lspol1/gschwend.htm

    Weitere Informationen zu Markus Gangl:
    http://www.wz-berlin.de/amb/ab/staff/gangl.de.htm


    Weitere Informationen:

    http://www.sowi.uni-mannheim.de/lehrstuehle/lspol1/gschwend.htm
    http://www.wz-berlin.de/amb/ab/staff/gangl.de.htm


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik, Recht
    überregional
    Forschungsergebnisse, Personalia
    Deutsch


     

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