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06.12.2002 13:13

Uni Kassel: Wie natürlich ist Natur?

Ingrid Hildebrand Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Kassel

    Kann "Geschlecht" auch als soziale Konstruktion verstanden werden? Dieser Frage geht eine Tagung an der Universität Kassel vom 16. bis 18. Januar nach.

    Kassel. Wie "natürlich" ist Natur? fragen neuerdings immer häufiger kritische Stimmen in der Wissenschaft. Hinter dieser paradoxen Formel steckt die Annahme, dass wissenschaftliche und alltägliche Deutungen und Konstruktionen das Verhältnis zur Natur prägen. Diese provokante Aussage wird in der feministischen Wissenschaft ebenfalls verhandelt: Wie "natürlich" ist Geschlecht? Wie verstehen wir "Geschlecht" folglich auch als soziale Konstruktion? Und welche Konsequenzen hat diese Perspektive für den Gegenstand wie auch für wissenschaftliche und gesellschaftlich-alltäglich Praxis? - Diesen Fragen will der internationale Workshop "under construction?" auf vielfältige Weise nachgehen und damit anknüpfen an seit längerem geführte Kontroversen. Er wird von der IAG Frauen- und Geschlechterforschung der Universität Kassel veranstaltet und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie aus weiteren Drittmitteln finanziell gefördert. 20 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Bereichen der Geistes- und Sozialwissenschaften sowie der Informatik werden in ihren Vorträgen Forschungsergebnisse aus verschiedenen Zugangsweisen zum Themenkomplex präsentieren (u.a. Andrea Maihofer, Angelika Wetterer, Aysegul Baykan, Birgit Sauer, Antke Engel und Encarnación Gutiérrez Rodríguez). Empirische Forschungen wie auch theoretische Überlegungen tragen zu einem komplexen Verständnis der Kategorie Geschlecht und der Geschlechterverhältnisse als wesentlichem Teil sozialer Realität bei. Sie zeigen, was sich in den letzten Jahrzehnten in der Sicht auf und in der Praxis mit "Geschlecht" verändert hat. Ästhetische Repräsentationsformen sowie wissenschaftstheoretische Überlegungen spielen dabei ebenso eine Rolle wie die gegenwärtig äußerst brisante Frage nach der Rolle von Reproduktionstechnologien für das Entstehen von Geschlechtern. Gibt es nur zwei Geschlechter? Oder ist dies bereits Ergebnis einer historisch zugespitzten Form der Organisation von Geschlechterverhältnissen? Welche Perspektiven eröffnen sich jenseits davon? Welche Wissensbereiche strukturieren unsere Wahrnehmung von Geschlecht? Und welche politischen Perspektiven lassen sich mit der Infragestellung der Bedingungen "natürlicher Zweigeschlechtlichkeit" verbinden?
    Der Workshop präsentiert und konfrontiert aktuelle Ansätze und Positionen.
    Begleitet wird er von einem Kunstprojekt "stop commenting on my body", das Christine Lohr aus Berlin kuratiert: Gezeigt werden Videos, die sich ästhetisch und thematisch mit Konstruktionen von Geschlecht beschäftigen. Eine Performance der Künstlerin Elke Mark wird am Freitag das Programm bereichern.
    Interessierte sind zum Mitdiskutieren herzlich eingeladen!
    K.P.
    2.684 Zeichen
    Programm und Reader bei Bärbel Sauer, IAG Frauen- und Geschlechterforschung, Mönchebergstr. 21a, 34109 Kassel, Tel. (0561) -804- 2714, Ort: Senatssaal der Universität Kassel, Mönchebergstr. 3

    Infos zum Thema
    Katharina Pühl, Universität Kassel, Fachbereich 5
    t (0561) 804 2883
    f (0561) 804 3464
    e puehl@hrz.uni-kassel.de
    Internet: www.uni-kassel.de/under-construction


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-kassel.de/under-construction


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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