Unternehmen kaufen Dienstleistungen immer häufiger von externen Anbietern ein. Zwei neue technische Regeln (PAS) sollen dabei helfen. Die beiden PAS sind Arbeitsergebnisse des BMBF-Projekts "Dienstleistungs-Standards für globale Märkte".
Unternehmen kaufen Dienstleistungen immer häufiger von externen Anbietern ein. Dieser Trend hat zwar zu einem erheblich größeren Angebot geführt, aber auch zu einem Wettbewerb, der sich zunehmend über den Preis definiert. Geht diese Entwicklung nicht auf Kosten der Qualität? Die Unsicherheit vor der Auswahl wird noch dadurch gesteigert, dass Dienstleistungen beim Vertragsabschluss zunächst ein Leistungsversprechen darstellen und vor ihrer Erbringung nur schwer zu bewerten sind.
Zwei im Dezember 2002 veröffentlichte PAS (= Publicly Available Specifications), vom DIN Deutsches Institut für Normung e.V. betreut, zielen darauf ab, die Transparenz des Dienstleistungsangebots zu erhöhen: PAS 1018 "Grundstruktur für die Beschreibung von Dienstleistungen in der Ausschreibungsphase" und PAS 1019 "Strukturmodell und Kriterien für die Auswahl und Bewertung investiver Dienstleistungen".
In der PAS 1018 wird ein strukturierter Beschaffungsprozess für Dienstleistungen vorgestellt, der die Beschaffung in 14 Phasen unterteilt. Die hierfür erarbeitete Bewertungssystematik soll dazu dienen, die Unsicherheit des Kunden vor der Beschaffungsentscheidung so weit wie möglich zu reduzieren sowie anhand geeigneter Merkmale schnell und einfach die tatsächliche Leistungsfähigkeit des Dienstleistungslieferanten zu bewerten. Schließlich sollen die gewonnenen Erkenntnisse zur langfristigen Beobachtung des Lieferanten und dessen gezielter Weiterentwicklung herangezogen werden können.
Gegenstand der in PAS 1019 vorgestellten Bewertungssystematik sind die so genannten investiven Dienstleistungen. Darunter werden Dienstleistungen verstanden, die Unternehmen untereinander erbringen (Business-to-Business-Dienstleistungen)
Die Grundlage zum Aufbau eines Bewertungssystems für investive Dienstleistungen bilden ein Strukturmodell und entsprechende Bewertungskriterien. Diese können an unternehmensspezifische Gegebenheiten angepasst werden. Für die verwendeten Merkmale werden Definitionen sowie mögliche Indikatoren, anhand derer sich die Merkmale in der unternehmerischen Praxis erfassen lassen, vorgeschlagen.
Die beiden PAS sind Arbeitsergebnisse des Projekts "Dienstleistungs-Standards für globale Märkte", das das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Initiative "Dienstleistungen für das 21. Jahrhundert" im Februar 2000 initiierte. Ziel des Projekts ist es, Standardisierungspotenziale in der deutschen Dienstleistungswirtschaft zu identifizieren und deren Priorität festzulegen, erste Standards zu entwickeln und damit eine deutsche Position in der internationalen Standardisierungslandschaft aufzubauen.
Partner sind neben dem DIN das FIR (Forschungsinstitut für Rationalisierung an der RWTH Aachen e.V.), das Fraunhofer IAO (Institut Arbeitswirtschaft und Organisation), die GSM (Gesellschaft für Software Management mbH), die Universität Stuttgart IAT (Institut Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement) und die Koop HH (Kooperationsstelle DGB-Gewerkschaften/Hochschulen Hamburg).
Weitere Informationen:
Hermann Behrens
DIN Deutsches Institut für Normung e.V.
Burggrafenstrasse 6
10787 Berlin
Telefon +49 (0)30 2601-2691
Telefax +49 (0)30 2601-42691
E-Mail Hermann.Behrens@din.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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