idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
11.12.2002 12:52

RUB-Veröffentlichung: Ally McBeal aus postfeministischer Sicht

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Wie nehmen Fernsehzuschauerinnen und Zuschauer die Serie "Ally McBeal" und den Wirbel darum herum wahr? Dieser und anderen Fragen ging die Bochumer Kommunikationsforscherin Karolin Raabe in ihrer Untersuchung "Ally McBeal - Unisex und Geschlechterklischee" nach, die als Band 8 der Reihe "Kommunikationsforschung aktuell" erschienen ist. Ein entscheidender Befund: Wichtigster Grund fürs Schauen der Serie ist der Unterhaltungsaspekt.

    Bochum, 11.12.2002
    Nr. 380

    Zwischen neurotischer Zicke und Kultfigur
    Ally McBeal aus postfeministischer Sicht
    Bochumer Medienforscherin befragte Zuschauer

    Ob man die Heldin nun als impertinentes Produkt der Lifestyle-Industrie beschimpft oder als Kultfigur bewundert - die Serie Ally McBeal ist ein Medienereignis. Doch wie nehmen Fernsehzuschauerinnen und Zuschauer die Serie und den Wirbel darum herum wahr? Dieser und anderen Fragen ging die Bochumer Kommunikationsforscherin Karolin Raabe (Institut für Medienwissenschaft; Prof. Dr. Franz R. Stuke) in ihrer Untersuchung "Ally McBeal - Unisex und Geschlechterklischee" nach, die als Band 8 der Reihe "Kommunikationsforschung aktuell" erschienen ist. Ein entscheidender Befund lautet: Wichtigster Grund fürs Schauen der Serie ist der Unterhaltungsaspekt.

    Erste Analyse der Zuschauerreaktionen

    Medien und (vor allem in den USA) feministische Forscherinnen beschäftigen sich in aller Ausführlichkeit mit der TV-Serie "Ally McBeal". Sie bezeichnen die Heldin mal despektierlich als "neurotische Zicke" oder stilisieren sie andererseits zum "Symbol für die Auseinandersetzung um patriarchalische Machtstrukturen und weibliche Emanzipation in Zeiten postfeministischer Diskussionen". Karolin Raabe analysiert erstmals die Reaktionen des Publikums auf die Serie und ihre Figuren. In qualitativen Interviews befragte sie zehn Zuschauer, je fünf Frauen und Männer. Dazu wurde eine Folge der dritten Staffel ("Kalter Kaffee") ausgewählt. Raabe zeigte ihren Interviewpartnern bestimmte Sequenzen der Folge und besprach anschließend Themen wie Bisexualität, Intoleranz, Geldgier, Machtverhältnisse oder Liebe am Arbeitsplatz.

    Viel Lärm um Nichts

    Insgesamt kommt Karolin Raabe zu dem Ergebnis, dass die Gesellschaft mit scheinbar provozierenden Medienereignissen unaufgeregt und differenziert umgeht. Der Rummel um "Ally McBeal" ist offenbar nur eine weitere Selbstinszenierung der Medien - viel Lärm um Nichts, denn die Zuschauer konsumieren die Serie in erster Linie zur reinen Unterhaltung. Zum anderen erscheint auch die häufig geäußerte feministische Kritik (konkreter Vorwurf hier: Die Serie hilft beim Zementieren patriarchalischer Machtstrukturen) in einem anderen Licht: Die Zuschauerinnen von "Ally McBeal" lehnen diese Kritik ab.

    Titelaufnahme

    Karolin Raabe: "Ally McBeal - Unisex und Geschlechterklischee", "Kommunikationsforschung aktuell" (herausgegeben von Franz R. Stuke), Band 8, Bochumer Universitätsverlag, Bochum 2002, 204 Seiten, 19,90 Euro, ISBN 3-934453-40-6

    Weitere Informationen

    Prof. Dr. Franz R. Stuke, Institut für Medienwissenschaft, Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum, Tel. 0234/32-22131, Fax 0234/32-14241, E-Mail: Franz.R.Stuke@rub.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).