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12.12.2002 13:55

Den Mensch in intelligente IT-Umgebungen integrieren

Bernad Lukacin Pressestelle
INI - GraphicsNet Foundation

    Prof. José L. Encarnaç"o übernimmt Vorsitz des internationalen Beratergremiums ISTAG der EU

    Die Neuen Medien wie das Internet ermöglichen es, dass hunderte Millionen Menschen weltweit Zugriff auf riesige Datenmengen haben und Informationen schnell austauschen und vielfältige Dienste nutzen können. Damit steigen auch die Anforderungen an die Systeme: Der einzelne Anwender erwartet qualifizierte Unterstützung bei der täglichen Wissens- und Informationsverarbeitung. Ferner sollen Computer und Netzinfrastrukturen in Zukunft allgegenwärtig (ubiquitär) sein und jederzeit zur Verfügung stehen - im Büro ebenso wie im Haushalt und auf Reisen. In der digitalen Welt von morgen müssen daher neue Schnittstellen und Interaktions- bzw. Kommunikationsformen zwischen Mensch und Maschine entstehen, die sich an den Bedürfnissen der Anwender orientieren.
    Um die rasante Entwicklung auf dem Informations- und Kommunikationssektor (IuK) zielgerichtet zu fördern und zu begleiten, lässt sich die Europäische Kommission durch das internationale Gremium ISTAG (Information Society Technology Programme Advisory Group) beraten. Der renommierte Darmstädter Informatikprofessor und Forscher José Luis Encarnaç"o wurde im November 2002 zum Vorsitzenden des hochrangig besetzten Forschungsausschusses ernannt, dem zahlreiche prominente Experten aus Industrie, Wirtschaft und Wissenschaft angehören. Damit übernimmt Prof. Encarnaç"o eine der wichtigsten Gestaltungs- und Beraterpositionen für das 6. europäische IST-Programm (Information Society Technologies) der EU. Das IST-Programm formuliert die Ziele und strategische Ausrichtung europäischer Förderprogramme im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie. Es ist mit etwa 3,6 Milliarden Euro Budget das größte europäische Förderungsprogramm und wird durch gezielte Maßnahmen im Forschungs- und Entwicklungsbereich die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Wirtschaftsraumes, auch im Hinblick auf die Konkurrenz u.a. mit USA und Japan, stärken.
    Die Aufgaben des Beratergremiums ISTAG liegen daher vor allem in der strategischen Ausrichtung des IST-Programms. Grundlage bildet dabei das gesamte Spektrum der Informations- und Kommunikationstechnologien, wobei die Gruppe zum einen Forschungstrends identifiziert und zum anderen innovative und visionäre Ansätze in das Programm einbringt. Kern des aktuellen IST-Programms ist beispielsweise die Realisierung von "Ambient Intelligence" (Intelligente Umgebungen). Durch die Einrichtung der ERA (European Research Area / Europäischer Forschungsraum) erreicht die ISTAG zudem, dass komplexe Forschungsvorhaben über die Grenzen einzelner Staaten hinweg gelöst werden können. Dadurch lassen sich die Kompetenzen von Forschern aus ganz Europa bündeln und sinnvoll miteinander verknüpfen. Die Ergebnisse dieser und aller weiteren Forschungsvorhaben sowie die strategische Planung dienen u.a. auch als Grundlage für das 7. europäische IST-Programm, dessen Vorbereitung ebenfalls in das Aufgabengebiet der ISTAG fällt.
    Das Beratergremium hat mit Prof. José Luis Encarnaç"o nun einen weltweit anerkannten Pionier der Computergrafik und der neuen digitalen Medien an der Spitze. Seit den 70er Jahren steht er mit seinen innovativen Arbeiten für eine erfolgreiche Mensch-Technik-Interaktion. Seither entwickeln der gebürtige Portugiese Encarnaç"o und seine internationalen Forschungsgruppen zukunftsweisende Technologien zur Visualisierung, Interaktion, Multimedia und Kommunikation. Die Visionen und Erfahrungen des anerkannten Wissenschaftlers und hochkarätigen Forschungsmanagers fließen in das "ISTAG Scenario for Ambient Intelligence in 2010" ein, das die Europäische Union als Leitfaden und Kernvision für das gesamte IST-Programm verwendet. Hierin werden Szenarien ausgearbeitet, wie künftig der Alltag des Einzelnen - ob in Freizeit oder Beruf, zu Hause oder unterwegs - in einer Umgebung mit intelligenten technologischen Systemen und fortschrittlichen Formen der Interaktion und Kommunikation (Ambient Intelligence/Intelligente Umgebungen) aussehen kann. "Der Computer muss sich am Menschen orientieren, ihn bedienen und nicht umgekehrt", lautet das Credo von Prof. Dr.-Ing. José Luis Encarnaç"o. Dazu sollen neue intelligente Systeme, die sich unter anderem mittels natürlicher Interaktion wie Sprache, Mimik oder Gestik bedienen lassen, in diesem EU-Programm entwickelt werden. Ziel ist es, dass die neuen Techniken künftig den Menschen allumfassend umgeben und ihn unterstützend zur Verfügung stehen. Das heißt, sie werden nicht mehr als Rechner zu erkennen sein, sondern sich nahezu unsichtbar z. B. in der Kleidung, in Wänden, in Autos oder in Accessoires befinden. In absehbarer Zeit kennen oder erkennen die Systeme von morgen die Erwartungen, Anforderungen und Vorlieben ihrer Benutzer oder ermitteln automatisch deren Standort. So können sich z. B. aus den heutigen Navigationssystemen dynamische Telematik-Leitsysteme mit multiplen Assistenzfunktionen entwickeln, die den Autofahrer in zuvor nie erreichter Sicherheit zum Ziel navigieren.
    Die Ergebnisse seiner langjährigen Forschungserfahrung konnte Prof. Encarnaç"o bereits als Mitglied des ISTAG für das 5. IST-Programm (1998 bis 2002) einbringen und dadurch zum Konzept der "Ambient Intelligence" wesentlich beitragen. Unter dem Vorsitz des hochrangigen Forschers wird das Expertengremium ISTAG unter anderem die Orientierung, die Prioritäten und die interdisziplinären, kooperativen Arbeitsweisen für die weitreichenden Arbeitsprogramme als Teil des neuen 6. Rahmenprogramms der EU (http://www.bit.ac.at/IST/) entwickeln. Das Arbeitsprogramm wird nach Beratungen mit der internationalen Expertengruppe weiterentwickelt, um es den aktuellen Bedürfnissen und Gegebenheiten der europäischen Forschung und des Bedarfs des Marktes und der Industrie anzupassen. Zu den Mitgliedern der ISTAG gehören führende Experten und Vertreter internationaler Forschungsinstitutionen und Universitäten sowie namhafte Unternehmen, darunter Daimler Benz, Nokia, Ericcson, Siemens, France-Telekom, Infineon, Philips oder SAP.

    Zur Person: Prof. Dr.-Ing. José Luis Encarnaç"o ist Professor für Informatik an der Technischen Universität Darmstadt und dort seit 1975 Leiter des Fachgebietes Graphisch-Interaktive Systeme (GRIS). Er ist seit 1987 Direktor des Fraunhofer-Instituts für Graphische Datenverarbeitung IGD und leitet seit 1984 als Vorstandsvorsitzender das Zentrum für Graphische Datenverarbeitung e.V. (ZGDV). 1999 gründete er die INI-GraphicsNet Stiftung, deren Geschicke er ebenfalls leitet. Im Jahr 2001 übernahm er zudem den Vorsitz der Fraunhofer Gruppe Informations- und Kommunikationstechnik, die aus 15 wissenschaftlichen Instituten besteht. Prof. Dr.-Ing. José Luis Encarnaç"o ist Autor einer großen Anzahl von Veröffentlichungen in international rezensierten Zeitschriften sowie Autor und (Mit-) Herausgeber vieler deutscher und englischer Bücher und Tagungsbände zu Themen seines Fachgebietes. Als Gutachter und Berater von Politik und Wirtschaft ist Prof. José L. Encarnaç"o für die internationale Forschung ein anerkannter und führender Gestalter.
    Weitere Informationen zur Person entnehmen Sie bitte dem Lebenslauf von Professor Encarnaç"o unter: http://www.igd.fraunhofer.de/~jle/. Zudem steht Ihnen hier ein Foto von Prof. Encarnacao zum Download bereit. Selbstverständlich senden wir Ihnen dies auch per Post zu.


    Weitere Informationen:

    http://www.igd.fraunhofer.de/~jle/
    http://www.bit.ac.at/IST/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Personalia, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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