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16.12.2002 13:07

Deutsche Krebshilfe Preis 2001 verliehen

Dr. med. Eva M. Kalbheim Pressestelle
Deutsche Krebshilfe e. V.

    Krebsforscher für ihre Arbeiten zum Morbus Hodgkin ausgezeichnet

    Bonn (ct) - Die Präsidentin der Deutschen Krebshilfe, Frau Professor Dr. Dagmar Schipanski, verleiht heute, am 16. Dezember 2002, im Rahmen einer Festveranstaltung im Alten Rathaus Bonn den Deutsche Krebshilfe Preis, gestiftet von Dr. Wilhelm Hoffmann. Die Preisträger sind Professor Dr. Martin-Leo Hansmann, Frankfurt, Privatdozent Dr. Ralf Küppers, Köln, und Professor Dr. Klaus Rajewsky, Boston. Ausgezeichnet werden die Forscher für ihre wegweisenden Erkenntnisse zur Entstehung und Biologie des Morbus Hodgkin, einer Krebserkrankung des Lymphsystems. Die Deutsche Krebshilfe hat den Preis nun zum sechsten Mal vergeben. Er ist in diesem Jahr mit 15.000 Euro dotiert.

    "Alle drei Forscher werden für ihre herausragenden wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet des Hodgkin-Lymphoms ausgezeichnet, insbesondere aber auch für die vorbildliche Kooperation zwischen Grundlagenforschung und klinischer Medizin zum Wohle krebskranker Menschen", sagte Professor Dr. Hartmut Rabes, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates der Dr. Mildred Scheel Stiftung für Krebsforschung, in seiner Laudatio. "Im Werk der drei Preisträger ist damit eine Vision der Deutschen Krebshilfe verwirklicht worden, für die wir in der Forschungs-Förderung seit Jahren eintreten", so Rabes. Die Forschungsergebnisse der drei Wissenschaftler wurden in zahlreichen renommierten Wissenschaftsjournalen veröffentlicht und fanden weltweit Beachtung.

    Professor Dr. Klaus Rajewsky arbeitet heute am "Center for Blood Research" in Boston. Von 1970 bis 2001 hat er als Professor für Molekulargenetik am Institut für Genetik der Universität zu Köln geforscht und gelehrt. Im Mittelpunkt seines wissenschaftlichen Interesses steht die Entwicklung und Reifung der weißen Blutkörperchen, insbesondere der so genannten B-Lymphozyten. Verändern sich B-Lymphozyten bösartig, kann ein Morbus Hodgkin entstehen.

    Privatdozent Dr. Ralf Küppers leitet zur Zeit eine wissenschaftliche Arbeitsgruppe an der Klinik I für Innere Medizin der Universität zu Köln. Er hat in der Arbeitsgruppe von Professor Rajewsky promoviert und sich international einen Namen gemacht mit seiner molekularbiologischen Nachweismethode der bösartigen Hodgkin- und Reed-Sternberg-Zellen. Aus diesen "HRS-Zellen" entsteht das Hodgkin-Lymphom.

    Professor Dr. Martin-Leo Hansmann ist heute Direktor des Senckenbergischen Instituts für Pathologie des Klinikums der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Pathologie von Krebserkrankungen des Lymphsystems und ihre immunhistochemische und molekulargenetische Analyse.

    "Die Heilungsraten auch in fortgeschrittenen Stadien des Morbus Hodgkin liegen heute bei 85 bis 90 Prozent. Noch 1970 verlief die Erkrankung meist tödlich", sagte Professor Dr. Volker Diehl, Direktor der Klinik I für Innere Medizin der Universität zu Köln, in seinem Festvortrag anlässlich der Preisverleihung. Dies sei das Ergebnis intensiver Forschung, die maßgeblich auch von der Deutschen Krebshilfe unterstützt wurde. Allein die Arbeiten der Deutschen Hodgkin-Lymphom-Studiengruppe hat die Bürgerinitiative mit über vier Millionen Euro gefördert.

    Mit der Verleihung des Deutsche Krebshilfe Preis kommt die in Bonn ansässige Organisation dem letzten Wunsch der Familie Dr. Wilhelm Hoffmann nach, herausragende Forscher auf dem Gebiet der Krebsbekämpfung auszuzeichnen. Der Preis wird finanziert aus den Zinserträgen eines Vermächtnisses zugunsten der Deutschen Krebshilfe. Die Verleihung fand im Beisein von Bärbel Dieckmann, Oberbürgermeisterin der Stadt Bonn, statt.

    Fotos und Interviewpartner auf Anfrage!

    Info-Kasten Morbus Hodgkin
    Jährlich erkranken in Deutschland 1.840 Menschen neu an einem Morbus Hodgkin. Diese bösartige Erkrankung des Lymphsystems ist benannt nach dem englischen Arzt Thomas Hodgkin, der die Krankheit 1832 erstmals beschrieb. Sie gehört zu den eher seltenen Krebserkrankungen. Doch die, die es trifft, sind meist noch jung: Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei etwa 43 Jahren. Als Risikofaktoren werden Infektionen mit dem Epstein-Barr-Virus und mit Retroviren diskutiert. Erbliche Faktoren konnten bisher nicht nachgewiesen werden. Die Heilungschancen sind heute sehr gut.
    Die Deutsche Krebshilfe hat im Rahmen ihrer Reihe "Die blauen Ratgeber" für Patienten und Angehörige eine Broschüre zum Thema "Morbus Hodgkin" her-ausgegeben, die kostenlos bei der Deutschen Krebshilfe bestellt oder im Internet abgerufen werden kann.


    Weitere Informationen:

    http://www.krebshilfe.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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