idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
17.12.2002 11:00

Sepsis-Blockade

Peter Pietschmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Ulm

    Sepsis-Blockade
    Roger-Bone-Preis 2002 für ein antiseptisches Konzept

    Dr. Markus Huber-Lang (34), Assistenzarzt in der Abteilung für Unfallchirurgie, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Universität Ulm (Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Lothar Kinzl), wurde auf dem 6. Deutschen Interdisziplinären Kongreß für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI 2002) am 15. November 2002 in Hamburg mit dem Roger-Bone-Preis 2002 ausgezeichnet. Dieser von der Lilly Deutschland GmbH gestiftete Preis wird zweijährlich von der Deutschen Sepsis-Gesellschaft für eine herausragende Publikation auf dem Gebiet der klinischen Sepsisforschung verliehen. Konkreter Gegenstand der Auszeichnung war Huber-Langs Studie "Protective effects of anti-C5a peptide antibodies in experimental sepsis" (Schutzeffekte von Antikörpern gegen das C5a-Peptid in der experimentellen Sepsis), in der er einen Ansatz für neuartige Behandlungsstrategien gegen die Sepsis beschreibt.

    Die als Sepsis bezeichnete, trotz moderner intensivmedizinischer Therapie häufig tödlich verlaufende Ganzkörperentzündung entwickelt sich vor allem nach schweren Verletzungen oder großen operativen Eingriffen. In eigenen Vorarbeiten hatte Huber-Langs Team gezeigt, daß bei der Ausbildung der Sepsis und ihrer oft schweren Komplikationen verschiedene Aktivierungsprodukte des körpereigenen Immunsystems, vor allem der Entzündungsfaktor C5a, eine entscheidende Rolle spielen. Konsequenterweise analysierte Huber-Lang diesen Entzündungsfaktor und stellte Antikörper gegen unterschiedliche Regionen des C5a-Moleküls her. Verabreichung dieser spezifischen Anti-C5a-Antikörper führte während experimentell herbeigeführter Sepsis bei seinen Versuchstieren zu einer durchgreifenden Verbesserung der Überlebensrate und einer beeindruckenden Funktionsverbesserung des zellulären Abwehrsystems. Erstmals gelang es den Forschern sogar, zum Zeitpunkt bereits deutlich bestehender klinischer Zeichen der Ganzkörperentzündung deren tödliche Folgen (Multiorganversagen) zu verhindern.

    Motiviert durch diese Ergebnisse, untersuchen die Ulmer Wissenschaftler zur Zeit in klinischen Studien bei schwer erkrankten septischen Patienten die Rolle des Entzündungsfaktors C5a auf den Krankheitsverlauf, in enger Zusammenarbeit mit der Ulmer Klinik für Anästhesiologie und mit Kollegen der University of Michigan (USA). Sie hoffen, in der C5a-Blockade einen therapeutisch wirksamen Schutzwall gegen die Sepsis entdeckt zu haben. Dr. Markus Huber-Lang leitet seit 2002 eine Nachwuchsgruppe im Emmy-Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Die preisgekrönte Untersuchung war erstmals im März 2001 von einer führenden internationalen Fachzeitschrift veröffentlicht worden.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).