idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
17.12.2002 22:31

Prinz Karl Heinrich, Student in Heidelberg

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Geschichten vom glücklichen Studentenleben in Heidelberg - Dissertation am Germanistischen Seminar widmet sich der Entstehung und der weltweiten Verbreitung dieses Heidelberg-Bildes durch Literatur, Theater und Film

    Ein Erbprinz namens Karl Heinrich aus dem fiktiven Sachsen-Karlsburg wird zum Studieren in das real existierende Heidelberg geschickt. Dort tauscht er befreit die höfische Etikette ein gegen die fröhlichen Trink- und Sangesrituale des studentischen Verbindungswesens und verliebt sich - Herz über Kopf - in die Kellnerin Käthie. Doch wird er jäh aus diesem Traum gerissen. Denn nach nur vier Monaten Aufenthalt ruft plötzlich die Regierungspflicht und die standesgemäße Heirat. Mütze und Band bleiben dem frisch gebackenen Fürsten als wehmütig betrachtete Erinnerungsstücke an die glücklichste Zeit seines Lebens, an Käthie und den Ort seiner Sehnsucht: Heidelberg und seine Universität.

    So lässt sich die Handlung eines 1901 in Berlin uraufgeführten Theaterstücks knapp umreißen, das wie kein zweites literarisches Werk den Namen der Stadt am Neckar und seiner Hochschule in aller Welt verbreitet hat: Wilhelm Meyer-Försters "Alt-Heidelberg". Gedanken an Studentenseligkeit, Frühlingsromanzen und erste Liebe sind spätestens seit dieser Zeit im kulturellen Gedächtnis eng mit der Heidelberger Ruperto Carola verknüpft.

    Eine soeben der Öffentlichkeit vorgestellte Dissertation, die am Germanistischen Seminar der Universität Heidelberg entstand, widmet sich erstmals der Entstehung und der weltweiten Verbreitung dieses Heidelberg-Bildes durch Literatur, Theater und Film. Ebenso beschäftigt sie sich mit der Kritik an diesem Erinnerungskomplex als "verkitscht" und "trivial". Im Mittelpunkt der Studie steht Wilhelm Meyer-Försters "Alt-Heidelberg", mit dessen immensem Erfolg der Höhepunkt der Popularisierung des "romantischen Erinnerungsorts" Heidelberg erreicht wurde. Erklärbar wird der Erfolg im Kontext jener kollektiven Heidelberg-Erinnerung, die diese Stadt insbesondere als Hort für romantische Liebesgeschichten im Studentenmilieu sentimental verklärt und die entscheidend von Viktor von Scheffel ("Alt-Heidelberg, du feine") inspiriert wurde.

    Der Autor, Oliver Fink, ist Redakteur des Unispiegels, Zeitschrift der Universität Heidelberg.

    Oliver Fink: "Memories vom Glück". Wie der Erinnerungsort Alt-Heidelberg erfunden, gepflegt und bekämpft wurde. Verlag für Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2002, 192 Seiten (Buchreihe der Stadt Heidelberg, Band IX). ISBN 3-89735-209-5.

    Rückfragen bitte an:
    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
    http://www.uni-heidelberg.de/presse


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Sprache / Literatur
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).