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18.12.2002 13:53

Die Hochwasserwarnung kommt per SMS auf das Handy

Margit Anders Kommunikation & Marketing
Brandenburgische Technische Universität Cottbus

    BTU-Professor Holz forscht für besseren Schutz bei Überschwemmungen

    Für die Arbeit von Prof. Dr. Klaus-Peter Holz und seinen Mitarbeitern dürften sich viele Anlieger der Oder interessieren. Der Inhaber des Lehrstuhls Bauinformatik der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus (BTU) arbeitet maßgeblich mit an dem europäischen Forschungsprojekt "OSIRIS" (Operational Solutions for the Management of Inundation Risks in the Information Society"). "Unsere Ziel ist es, einen Ansatz für einen Standard beim Krisenmanagement in Hochwassersituationen zu finden", fasst Prof. Holz das Projekt zusammen.

    "OSIRIS" befasst sich mit drei Regionen in Europa, in denen das Wasser alle paar Jahre über die Ufer tritt: Das Gebiet an der Loire in Frankreich, den polnischen Distrikt Klodzko und eben Frankfurt/Oder. Die Projektbeteiligten wollten dabei möglichst alle von einem potenziellen Hochwasser Betroffene miteinbeziehen. Deshalb starteten sie zunächst eine Befragung der Bevölkerung in den drei hochwassergefährdeten Gebieten. "Wir wollten wissen, was die Bürger von einem solchen System erwarten", erklärt Prof. Holz.

    Gleichzeitig arbeitete er eng mit dem Amt für Brand-, und Katastrophenschutz und Rettungswesen in Frankfurt (Oder) zusammen. Denn "OSIRIS" soll nicht nur zuverlässig vor Hochwasser warnen (derzeit kann das System die Pegelstände etwa 24 Stunden vorausberechnen, doch je mehr Daten in das neuronale Netz eingespeist werden, desto langfristigere Prognosen sind möglich), sondern im Fall der Fälle auch das Krisenmanagement verbessern. "Wir haben mit mathematischen Methoden Entscheidungsprozesse und Informationsflüsse modelliert", berichtet Prof. Holz. Und das bringt im Ernstfall ganz praktische Vorteile: So kann ein Krisenmanager per Internet schnell und umkompliziert herausfinden, wie viel Sandsäcke und welches Räumgerät ihm zur Verfügung steht oder wie viele Menschen in den gefährdeten Gebieten in Sicherheit gebracht werden müssen. Solche Daten sind natürlich durch ein Passwort geschützt, so dass nur wirklich Befugte Zugriff darauf haben. Gleichzeitig sind die Informationen so strukturiert, dass die Verantwortlichen nicht im Datenmeer ertrinken.

    Auch für Bürger in hochwassergefährdeten Gebieten bringt das neue System große Vorteile. Denn die "OSIRIS"-Macher haben insgesamt fünf so genannte Demonstratoren entwickelt und ins Internet gestellt (www.ist-osiris.org.) Hier können nicht nur aktuelle Pegelstände, sondern auch Informationen über Hochwasserwarnstufen, wichtige Adressen, interaktive Karten u.ä. abgerufen werden. Holz und seine Kollegen wollen die Möglichkeiten der Informationstechnik aber noch intensiver nutzen: Derzeit arbeiten sie an einem Dienst, der Flussanlieger per SMS auf das Handy vor drohendem Hochwasser warnt.

    Bestandteil des Internetauftritts ist auch ein Fragebogen. "Wir wollen wissen, ob die Bürger und die Beteiligten unsere Lösung annehmen und ob das System ihr Informationsbedürfnis abdeckt", erläutert Prof. Holz den Sinn dieser Aktion. Die gesamten Projektergebnisse werden auf einem öffentlichen Workshop vom 20. bis 21. März 2003 in Berlin vorgestellt, der das "OSIRIS"-Projekt beschließt.


    Weitere Informationen bei: Prof. Klaus-Peter Holz, Inhaber Lehrstuhl Bauinformatik, Tel. (0355) 69 22 62, Fax (0355) 69 21 88, E-mail: lfb@bauinf.tu-cottbus.de


    Weitere Informationen:

    http://www.ist-osiris.org


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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