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19.12.2002 00:00

Hans-Dengler-Forschungsstipendien und Novartis-Graduierten-Stipendium vergeben

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Dr. Christiane Hesse, Dr. Adina Thölke und Dr. Dierk Thomas wurden heute geehrt

    Drei junge Mediziner der Universität Heidelberg wurden heute mit Forschungspreisen ausgezeichnet, die sie bei ihrer weiteren wissenschaftlichen Arbeit unterstützen. Das Hans-Dengler-Forschungsstipendium für Klinische Pharmakologie (1. Preis, 10 000 Euro) wurde an Dr. Christiane Hesse, verliehen, Mitarbeiterin in der Abteilung für Klinische Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg. Ein Stipendium (2. Preis, 5 000 Euro) erhielt Dr. Adina Thoelke, Mitarbeiterin der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie des Universitätsklinikums Mannheim. Mit dem Graduierten-Stipendium der "Novartis-Stiftung für therapeutische Forschung" (6 200 Euro) wurde Dr. Dierk Thomas, ärztlicher Mitarbeiter in der Abteilung Kardiologie, Angiologie und Pneumologie der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg ausgezeichnet.

    Das Hans-Dengler-Forschungsstipendium für Klinische Pharmakologie wird seit 1999 jährlich von der Universität Heidelberg an junge Wissenschaftler verliehen, die hervorragende Forschungsarbeiten planen. Die Auszeichnung ist nach Prof. Dr. Hans Dengler benannt, einem Wegbereiter der Klinischen Pharmakologie in Deutschland. Der 1997 verstorbene Dengler, war zuletzt Ordinarius für Innere Medizin an der Universität Bonn und hat als junger Wissenschaftler mehrere Jahre an der Universität Heidelberg geforscht.

    Namens des Rektorates begrüßte Prorektor Prof. Dr. Jochen Tröger heute Preisträger und Gäste herzlich und gratulierte den Preisträgern, die "trotz ihres jungen Alters eine sehr gute wissenschaftliche Vorleistung erbracht haben". Diese Leistung und die angegebenen wissenschaftlichen Ziele "haben die Auswahlkommissionen überzeugt".

    Tröger: "Die Budgets werden knapper und fast wöchentlich erreicht uns eine neue Hiobsbotschaft. Diese Botschaften heißen Nullrunde oder Ziel zur Erreichung einer Nullverschuldung oder auch anders. In jedem Falle heißt dies Budgetreduktion, denn jedes Jahr steigen die Personalkosten, und dieser Anstieg wird schon seit Jahren nicht mehr kompensiert."

    "Unsere Antwort auf dieses Problem muss natürlich die einzusparenden Mittel erbringen, und gleichzeitig wollen und müssen wir einen zusätzlichen erheblichen Betrag freisetzen, der zur Unterstützung neuer Entwicklungen in Forschung, Lehre und in der Medizin, natürlich auch der Krankenversorgung, eingesetzt werden muss."

    Dies bedeute die Aufdeckung von Reserven. Tröger: "Hier ist noch viel zu tun." Es bedeute Strukturänderungen mit Abbau von Schwächen und gleichzeitiger Stärkung der Besten. "Verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Die Besten sind nicht nur die wirtschaftlich Erfolgreichen. Die Besten sind nicht nur diejenigen, die in Bereichen arbeiten, die zurzeit 'in' sind. Ich meine auch die Besten aus den Geisteswissenschaften und den Grundlagenwissenschaften, die weder wirtschaftlich noch 'in' sind bzw. sein können."

    "Ein wichtiger dritter Weg, um aus der Budgetmisere herauszukommen, ist die Einwerbung von Drittmitteln. Auch hier haben wir, obwohl die Universität Heidelberg und insbesondere die Medizinischen Fakultäten einen Spitzenplatz einnehmen, noch viel zu tun. Zu diesen Drittmitteln gehören gleichberechtigt die von der Industrie und privaten Sponsoren der Universität und ihren Mitgliedern gegebenen Gelder. Unabhängig davon, ob es Zuwendungen für Auftragsforschung oder wie im Falle der beiden heute vergebenen Stipendien Zuwendungen im Sinne einer Schenkung sind."

    Tröger weiter: "Ich danke den Firmen Merck, Roche, Aventis, Novartis und Knoll und den Repräsentanten der Siebeneicher-Stiftung von ganzem Herzen für die Unterstützung und Auslobung dieser Stipendien. Und ich wünsche mir, dass wir auch in der Zukunft jungen Wissenschaftlern diese Stipendien zukommen lassen können. Die heute vergebenen Stipendien stellen sicher einen erheblichen Motivationsschub für die Preisträger dar und lassen sich relativ frei einsetzen: Vom Labormaterial bis zur Kongressreise sind diese Mittel frei verwendbar."

    "Frau Dr. Hesse, Frau Dr. Thölke, Herr Dr. Thomas, ich gratuliere Ihnen zu dem heutigen Erfolg, und wir alle hoffen, dass Sie in ein paar Jahren, wenn wir Ihren Berufsweg nachverfolgen werden, zu denen gehören werden, die das Stipendium als einen Grundstein einer wissenschaftlichen Laufbahn genutzt haben."


    Den 1. Preis des Stipendiums 2002 erhält Dr. Christiane Hesse für die klinische Erprobung eines Wirkstoffes, der möglicherweise die Entstehung der koronaren Herzkrankheit verhindern kann. Die Substanz Tetrahydrobiopterin (BH4) ist ein entscheidender Faktor für die Produktion von Stickstoffmonoxid in den Zellen der Blutgefäßwand, einem wichtigen Schutzfaktor gegen Gefäßschäden. Frau Dr. Hesse wird an gesunden Personen und an Rauchern, deren Nikotinkonsum ein Risikofaktor für Gefäßschäden ist, zunächst testen, wie sich BH4 im Körper und in der Gefäßwand verteilt.

    Mit dem Preisgeld des 2. Stipendiums werden Forschungsarbeiten finanziert, die sich mit der Entwicklung von neuen Tests für Allergien gegen Antibiotika beschäftigen. Herkömmliche Hauttests, die ambulant durchgeführt werden, sind meist nicht in der Lage, Allergien sicher zu entdecken. Dr. Adina Thoelke untersucht, welche spezifischen Zellen des Immunsystems bei allergischen Reaktionen aktiviert werden und damit möglicherweise die Basis für einen zuverlässigen Test bilden.

    Das Novartis-Graduierten-Stipendium wurde an Dr. Dierk Thomas für seine Forschungsarbeiten im Bereich der Herzrhythmusstörungen vergeben. Er untersucht eine spezielle Form, die nach ihrem Erscheinungsbild im EKG als "Langes QT Syndrom" bezeichnet wird. Sie wird vererbt oder tritt als Nebenwirkung von Medikamenten auf. Die Patienten können Herzrasen bekommen und an plötzlichem Herztod sterben. Molekularbiologische Grundlage ist ein Funktionsverlust bestimmter Eiweißmoleküle in der Zellwand, die für den normalen Herzrhythmus entscheidend sind. Dr. Thomas untersucht, welche Wirkung Stresshormone und antiarhythmisch wirkende Medikamente auf die veränderten Eiweißporen haben.

    Rückfragen bitte an:
    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
    http://www.uni-heidelberg.de/presse

    oder
    Dr. Annette Tuffs
    Pressesprecherin des Universitätsklinikums
    Tel. 564536, Fax 564544
    annette_tuffs@med.uni-heidelberg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Personalia
    Deutsch


     

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