Vom 20. bis 21. März 2014 findet an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Hermann Hill, Prof. Dr. Mario Martini und des Landesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Rheinland-Pfalz Edgar Wagner eine Tagung statt, die den kontinuierlichen Prozess der Digitalisierung unseres Alltags kritisch begleiten.möchte.
1991 sagte der amerikanische Computerwissenschaftler Mark Weiser die Digitalisierung unseres Alltags voraus. Computer würden allgegenwärtig, unser Leben werde hierdurch angenehmer und das „allgegenwärtige Rechnen“ sogar aus unserem Bewusstsein verschwinden: eine hochtechnisierte Gesellschaft, in der sich der Einzelne nicht mehr um die Technik kümmern müsse, sondern vielmehr die freie Zeit mit Familie, Freunden und Hobbies zubringen könnte. Tablets gehörten bereits zum Repertoire Weisers. Was vor über 20 Jahren reine Zukunftsmusik war – heute ist es, wie von Weiser vorhergesagt, längst Realität. Aber: Wäre es nicht faszinierend, wenn wir im Jahr 2014 bereits sagen könnten, wie die Menschen im Jahre 2030 oder 2050 leben, welche Trends sich verstärken, welche abebben werden? Wer wird von der digitalen Revolution des Alltags profitieren und wer wird unter ihr leiden? Wo sollten Zivilgesellschaft und Staat heute ansetzen, um die mit Big Data verbundenen Veränderungen zu begleiten und denkbaren Fehlentwicklungen entgegenzuwirken? Welche langfristigen Konsequenzen wird der NSA-Skandal haben? Das Speyerer Forum zur digitalen Lebenswelt möchte den kontinuierlichen Prozess der Digitalisierung unseres Alltags kritisch begleiten. Zu diesem Zweck laden die Veranstalter am 20. und 21. März 2014 nach Speyer ein, wo auch dieses Jahr wieder hochkarätige Gäste aus der Politik, Verwaltung, Zivilgesellschaft sowie Netz-Community miteinander diskutieren, neue Wege ausloten und den einen oder anderen Hinweis geben, der vielleicht heute revolutionär aussehen mag.
Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Hermann Hill, Prof. Dr. Mario Martini und dem Landesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Rheinland-Pfalz Edgar Wagner werden zahlreiche einflussreiche Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft bereits heute einen Blick in die Zukunft der digitalen Welt wagen. Dabei geht es nicht um die Kristallkugel oder den Kaffeesatz, sondern um ganz konkrete, absehbare Entwicklungen des digitalen Alltags. Behörden und Unternehmen sollen einen Einblick erhalten, in welchem Umfeld sie sich schon in wenigen Jahren bewegen werden und wie sie Open Data-Angebote nutzen können. Diskussionsrunden ermöglichen einen regen und erkenntnisreichen Austausch sowie die Netzwerkpflege im persönlichen Kontakt.
Etwa 100 Teilnehmer werden nach dem großen Erfolg der letztjährigen Tagung vom 11. und 12. April 2013 auf dem großzügigen Campus der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften in Speyer erwartet. In 14 Vorträgen soll die digitale Zukunft vermessen und neben einer Bestandsaufnahme des Erreichten die Entwicklungslinien nachgezeichnet werden. In Fortsetzung der letzten Speyerer Forem zur digitalen Lebenswelt, die sich mit sozialen Netzwerken und der digitalen Verwaltung befassten, widmet sich das Forum dieses Jahr einem breiten Strauß an Themen, die doch auf einen Brennpunkt zielen: die Entwicklung der Welt von morgen, die bereits heute begonnen hat.
Nach der Eröffnung der Tagung durch Herrn Univ.-Prof. Dr. Mario Martini, wird Herr Staatsrat Dr. Nikolas Hill von der Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg über den Wandel der Kulturlandschaft durch den Einsatz von IKT referieren, bevor Dr. Martin Mähler, IBM Deutschland, mit dem Cognitive Computing einen neuen Mega-Trend des Umgangs mit IT vorstellen wird. Den Begriff hören die meisten Menschen vielleicht zum ersten Mal – er wird aber ihr Leben und das ihrer Kinder und Enkel prägen. Univ.-Prof. Mario Martini, Dt. Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer, wird die dunkle Seite der euphorisch gefeierten Big Data-Entwicklung aufgreifen und sie als Herausforderung für den Persönlichkeitsschutz identifizieren, bevor Dr. Constanze Kurz, Hochschule für Wirtschaft und Technik, Berlin, die digitale Arbeitswelt der Zukunft vorstellen wird. Herr Prof. Dr. Wolfgang Ewer, Rechtsanwalt, Kiel, wird über die Völker-, unions- und verfassungsrechtlichen Aspekte des NSA-Skandals referieren, während Univ.-Prof. Dr. Heinrich A. Wolff, Universität Frankfurt/Oder, die Nachrichtendienste als alltägliche Kontrolleure betrachten wird. Doch der Staat ist nicht allmächtig: Eine Krypto-Party stellt werden den Teilnehmern Hacking-Methoden und Schutzmechanismen vor.
Zu einem realistischen Zukunftsszenario zählen aber neben kritischen Aspekten auch die Chancen der unaufhaltsam scheinenden Entwicklung. Öffentliche Sicherheit in den Netzen wird Ortwin Neuschwander vom Innovationszentrum Öffentliche Sicherheit, Fraunhofer FOKUS Berlin erläutern. Ellen Abel, CapGemini Deutschland GmbH, Berlin, wird die Datenplattform GovData evaluieren, Univ.-Prof. Dr. Hermann Hill, Dt. Universität für Verwaltungswissenschaften wird den Prozess von der Datenanalyse zur Entscheidungsfindung nachzeichnen und Dr. Petra Wolf, IPIMA, München, den Vertrauensschutz im E-Government vorstellen. Alle Vorträge münden in die zentrale Frage: Stärkt die Zukunft den Individualismus, den Verbraucher, den Einzelnen oder dient sie großen Konzernen und Geheimdiensten, gegen die sich bestenfalls noch Hacker mit unklarer Motivation zu Wehr zu setzen wissen? Macht und Ohnmacht des Users und damit eines jeden Einzelnen wird schließlich Edgar Wagner, Landesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Rheinland-Pfalz, Mainz untersuchen. Es soll am Ende niemand sagen, wir hätten ihn nicht gewarnt…
Die Veranstaltung ist grundsätzlich (nach näherer Maßgabe landesrechtlicher Regelungen) als Fortbildungsveranstaltung bzw. Fachlehrgang anerkennungsfähig. Die Vorträge finden in der Aula der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften in Speyer statt. Eine Anmeldung ist erforderlich und über das Tagungssekretariat der Dt. Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer unter folgenden Kontaktdaten möglich: Tel. 06232/654-229 oder -269, Fax. 06232/654-488, E-Mail tagungssekretariat@dhv-speyer.de, Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer, Freiherr-vom-Stein-Straße 2, 67346 Speyer.
Kontakt
Prof. Dr. Hermann Hill,
Lehrstuhl für Verwaltungswissenschaft und Öffentliches Recht
Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer
Telefon: +49 (0) 6232 654-316 (Sekretariat) bzw. 328
Telefax: +49 (0) 6232 654-308
E-Mail: hill@dhv-speyer.de
Freiherr-vom-Stein-Straße 2 - D-67346 Speyer
Prof. Dr. Mario Martini,
Lehrstuhl für Verwaltungswissenschaft, Staatsrecht, Verwaltungsrecht und Europarecht
Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer
Freiherr-vom-Stein-Str. 2, D-67346 Speyer
Tel.: 06232/654-338 (Sekretariat) bzw. -403
Fax: 06232/654-404
E-Mail: martini@dhv-speyer.de
Edgar Wagner
Der Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Rheinland-Pfalz
Postfach 30 40
55020 Mainz
Telefon: +49 (0) 6131 208-2449
Telefax: +49 (0) 6131 208-2497
E-Mail: poststelle@datenschutz.rlp.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
jedermann
Gesellschaft, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht
überregional
Wissenschaftliche Tagungen, wissenschaftliche Weiterbildung
Deutsch
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