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06.03.2014 11:38

- ITA präsentiert neueste Forschung auf dem NRW-Gemeinschaftsstand Paris

Thomas von Salzen Pressestelle
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen

    Wissenschaftler des Instituts für Textiltechnik (ITA) der RWTH Aachen University präsentieren auf der JEC folgende neueste Ergebnisse auf dem Gemeinschaftsstand des Landes NRW in Halle 7.2, Stand F36 und G52:

    1. Carbonparkett
    Carbonparkett besteht aus bis zu 98 Prozent Kohlenstofffaservliesen, die aus recycelten Kohlenstoff-fasergelegen hergestellt sind.
    Mit dem Carbonparkett bietet das ITA einen innovativen Ansatz, die großen Verschnitt-Anteile, die bei der Carbonfaserverarbeitung anfallen, in neue Anwendungen zurückzuführen und die hohen Energiekosten der Carbonfaserherstellung zu amortisieren. Carbonparkett verbindet die Anmutung von Holz mit der Belastbarkeit von Carbon, es ist in Farbe und Struktur individuell anpassbar.
    Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Mesut.Cetin@ita.rwth-aachen.de

    2. Crash Absorber
    Geflochtene Faserverbundstrukturen weisen eine ausgezeichnete Schadenstoleranz auf, weil sie die Energie, die bei einem Unfall entsteht, aufnehmen und von den Autoinsassen ableiten. Die Crash-Rohre werden am ITA auf einer Radialflechtmaschine geflochten. Ein Crash-Test am Fallturmversuchsstand des Partnerinstituts IKA ermittelt die mechanischen Eigenschaften. Am ITA wird eine Testanlage zur quasi-statischen Prüfung von rohrförmigen Prüfkörpern aufgebaut. Die Daten aus den Prüfungen werden zusammengeführt und dienen als Input für ein Simulationsmodell, um den Einfluss der Geflechtparameter auf die mechanische Leistungsfähigkeit zu bestimmen.
    Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Michael.Lengersdorf@ita.rwth-aachen.de.

    3. Federlenker
    Der Federlenker wurde in Faserverbundbauweise mit integriertem Einlegeelement im Resin Transfer Moulding (RTM)-Verfahren hergestellt. Er dient zur Validierung im Projekt ‚Design for Manufacturing of Composites‘ (DeMaCo). DeMaCo wurde entwickelt, um klein- und mittelständischen Unternehmen die Anwendung von Faserverbundbauteilen wie folgt zu erleichtern:
    • die am besten geeigneten Produktionsprozessschritte für die Herstellung einer Faserverbundstruktur auszuwählen,
    • die Beziehung und Wechselwirkungen zwischen der Materialauswahl und den Produktionsschritten zu berücksichtigen,
    • die entsprechenden Werkzeuglösungen, wie z. B. Formmaterial, Formtyp und Verbrauchsmaterialien auszuwählen,
    • die richtigen Nachbearbeitungsprozesse zu identifizieren sowie
    • eine etwaige Abschätzung der Kosten für ein Bauteil in Faserverbundbauweise durchzuführen.
    Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Mesut.Cetin@ita.rwth-aachen.de.

    4. Lokal verstärktes Carbongewebe
    Das Exponat ist ein einstufig hergestelltes Carbongewebe (getränkt mit Epoxidharz) mit angedeuteter Verstärkung eines Durchbruchs. In allen Fadensystemen wurde 12K (800 tex) Carbon verarbeitet. Hergestellt wurde das Gewebe mit der neuen Open Reed Weaving-Technologie der Lindauer Dornier GmbH, Lindau (Deutschland).
    Durch diese Technologie lassen sich multiaxiale und lokal verstärkte Gewebe in einem einstufigen Prozess herstellen. Zwei zusätzliche Fadensysteme werden als Multiaxialsystem im Webprozess zugeführt und durch Nadeln seitlich versetzt. Ein spezielles Rietdesign mit oben offenen Lücken erlaubt das seitliche Versetzen der Fäden über mehrere Lücken hinaus.
    Durch das Einbringen nur einzelner Fadengruppen in bestimmten Bereichen können bereits im Webprozess lokale Verstärkungen eingebracht werden, z. B. zur Verstärkung von Durchbrüchen oder Anschlusspunkten. Mit Nutzung dieser neuen Webtechnologie können Verschnitt und Prozessschritte und damit wesentliche Kostenpunkte des Preformings eingespart werden.
    Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Christopher.Lenz@ita.rwth-aachen.de

    5. Textilbeton
    Textilbeton besitzt gegenüber herkömmlichen Stahlbeton eine Reihe von Vorteilen (s. Abbildung 6 Darstellung Projekt LIFE Insu-Shell):
    • eine Gewichtseinsparung von bis zu 80 Prozent, da Textilbeton nicht rostet und so die Betondeckung von mehreren Zentimetern zum Schutz vor Korrosion entfällt.
    • CO²-Reduktion - bei der Betonherstellung wird ein Großteil von CO² freigesetzt. Textiltbeton benötigt weniger Beton, da der Schutz vor Korrosion entfällt. Je weniger Beton benötigt wird, desto weniger C0² wird freigesetzt
    • hervorragende mechanische Eigenschaften: die Glasbewehrung im Textilbeton erreicht mit 635 N/mm² eine wesentlich höhere Zugfestigkeit
    • Leichtbaumaterial: durch geringeren Material-verbrauch
    • Reduktion von Schwindrissen, Rissausbreitung, Betonkriechen und Abplatzungen – Schwindrisse entstehen durch Verdunstung oder chemische Umsetzung von eingelagerter Flüssigkeit. Durch das ‚Schwinden‘ – also das Verkleinern des Volumens – kommt es zu veränderten Spannungsverhältnissen im Material, die Schwindrissbildung auslösen.
    • Gute Chemikalienbeständigkeit und Aufnahme von Schadstoffen
    • Gute Formbarkeit, dadurch Flexibilität im Design.
    Diese Eigenschaften, insbesondere die Flexibilität und freie Formbarkeit gestatten Architekten und Designern eine Vielzahl von Möglichkeiten. Von einer texturierten Fassade bis hin zur Parkbank – alles ist machbar.
    Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Mohit.Raina@ita.rwth-aachen.de
    Wir freuen uns auf Ihren Besuch in Halle 7.2 am Stand F36 und G52!

    Sie finden die Abbildungen unter dem Datum 6.3.2014 unter folgender Adresse:
    http://www.ita.rwth-aachen.de/1-aktuell/1-00-aktuell.htm

    Bildunterschriften:
    Abbildung 1: Carbon-Parkett mit lichtleitenden Polymethyl-methacrylat (PMMA)-Fasern
    Abbildung 2: Crash Absorber - Crash-Rohr
    Abbildung 3: Federlenker
    Abbildung 4: Lokal verstärktes Carbongewebe
    Abbildung 5: Textilbeton: Betonkachel für eine texturierte Fassade
    Abbildung 6: Darstellung Projekt LIFE Insu-Shell

    Über das Institut für Textiltechnik (ITA) der RWTH Aachen University
    Das Institut für Textiltechnik (ITA) gehört zu den Top-10 Instituten der RWTH Aachen University. Seine Kernkompetenzen bestehen in der Entwicklung von Textilmaschinen und -komponenten, Hochleistungsfaser-Materialien, Fertigungsverfahren und umfassenden Prozessketten sowie in der Entwicklung von innovativen textilbasierten Produkten aus den Bereichen Mobilität, Bauen und Wohnen sowie Energie und Gesundheit. Die zentralen Technologiefelder sind Material- und Energieeffizienz, Funktionsintegration und Integrative Produktionstechnologien.
    Im Bereich Faserverbundwerkstoffe liegt der Fokus auf der Automatisierung des Preform-Prozesses und der Entwicklung von Hochmodulfasern.
    Für Industrieunternehmen bietet das ITA Weiterbildung und Seminare sowie Forschungsdienstleistungen gemeinsam mit der Partnerfirma 3T GmbH an. Daneben bildet das ITA Studierende verschiedener Fachrichtungen in Textiltechnik aus und ermöglicht die Promotion zum Dr.-Ing. Weitere Inform


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Maschinenbau
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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