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06.01.2003 16:52

Gedanken, die man tanzen kann. Pina Bausch und das Tanztheater

Ulrike Fischer Stabsstelle Hochschulkommunikation
Fachhochschule Potsdam

    In einer Parallelaktion zwischen Wort und Bild wird Prof. Dr. Hanne Seitz den Tanz als Körperaktion im Spannungsfeld zwischen Musikalität, Theatralität und Raumgestalt zur Anschauung und zu Gehör bringen und mit Pina Bausch eine Choreographin vorstellen, die die Tanzkunst revolutioniert hat und deren "Tanztheater Wuppertal" in diesem Jahr zudem sein 30jähiges Bestehen feiern wird.

    Der neunte Vortrag innerhalb der Reihe "Civitas - Denkimpulse und Vorbilder" findet am Montag, dem 13.01.2003, um 18.30 Uhr im Palais am Stadthaus bei krone management und technologie, Friedrich-Ebert-Straße 37, statt. Im Anschluss besteht Gelegenheit, bei einem Glas Wein in lockerer Runde weiter zu diskutieren.

    Was sind die Beweggründe zu tanzen, wie stellt man Tänze her, wann "stimmt" der Tanz, was bewegt Menschen, außer sich zu geraten oder alle Energie zu verdichten bis vielleicht nur eine minimalistische Geste übrigbleibt? "Setz Dich hin und lächle" - dies ist eine der vielen Antworten, die Pina Bausch im Laufe der Zeit gefunden hat. Ihre Fragen haben das romantische Ballett und den modernen Tanz hinter sich gelassen und eine höchst eigenwillige Ästhetik entfacht - bildhafte Kunsträume, poetische Bewegungsreigen, tiefe Blicke auf das individuelle und kulturelle Gedächtnis, unerbittliche Suche nach dem, was es Menschen so schwer macht, beunruhigend sinnliche Fundstücke und Verneigung vor der menschlichen (bisweilen auch bestialischen) Vitalität. Das international renommierte, nunmehr dreißig Jahre bestehende Tanztheater Wuppertal schockiert nicht mehr so wie ehedem - der Schock ist vielleicht jetzt, dass alles Neue die Wiederholung des Alten birgt. Noch immer sind Zuschauer zwischen Bewunderung und Entsetzen hin- und hergerissen, bewegt von der Sehnsucht nach dem Anderen und dem Wissen um die Einsamkeit. Über Pina Bausch ist viel geschrieben, auch gerätselt worden. In der Antike war jemand, der die Geheimnisse ausplaudert, "exorchesthai" - er tanzt aus der Reihe und ist nicht im Takt. Dies also vielleicht das "Rätsel der Bausch", dass es ihr gelingt, das Geheimnis sichtbar zu machen und dennoch zu bewahren. Eine kleine Hommage an eine große Künstlerin.

    Hanne Seitz, geboren 1952 in Frankfurt am Main, studierte Psychologie und Erziehungswissenschaften in Frankfurt und Marburg und promovierte in Kunstpädagogik in Frankfurt. Neben ihrer Lehrtätigkeit an unterschiedlichen Hochschulen war sie freiberuflich in zahlreichen künstlerischen Projekten tätig. Seit 1994 ist sie Professorin am Fachbereich Sozialwesen der FH Potsdam für Ästhetische Praxis/Ästhetische Bildung. Ihr besonderes Interesse gilt den performativen Verfahren im Alltag, in der Kunst, in der Lehre, auch in der Wissenschaft.

    Die diesjährige "Civitas-Reihe" steht unter dem Motto "Denkimpulse und Vorbilder". Menschen geben anderen Menschen Impulse und Anregungen für die Gestaltung ihrer Biographie. Vorbilder, mit denen man sich durchaus auch kritisch auseinandersetzt, prägen das Denken und Handeln, manche werden zu lebenslangen Begleitern. "Civitas" wird Menschen vorstellen, die den Vortragenden Denkimpulse für ihre persönliche und fachliche Entwicklung gegeben haben. Die Referenten und Referentinnen stellen das Leben und Wirken von Denkern, Künstlern, Baumeistern und gesellschaftspolitisch engagierten Menschen in einen größeren Zusammenhang, beschreiben aber auch ihre persönliche Beziehung zu diesen Vorbildern und Impulsgebern.

    Die Fachhochschule Potsdam führt die interdisziplinäre Veranstaltungsreihe "Civitas" bereits zum dritten Mal durch. In diesem Jahr steht sie unter der Leitung von Prof. Dr. Dagmar Jank, Prorektorin für Lehre, Studium und Forschung.

    Die Vorträge finden bis zum 27. Januar 2003 jeweils montags um 18.30 Uhr im Palais am Stadthaus bei krone management und technologie, Friedrich-Ebert-Straße 37, statt.

    Die Reihe wird mit großzügiger Unterstützung von Klaus Krone, krone management und technologie, der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Fachhochschule Potsdam e.V. und der Druckerei Feller, Teltow, durchgeführt.

    Hinweis:
    Die Dokumentation der ersten Vortragsreihe "Civitas - Geometrie und Lebenswel-ten" ist an der Fachhochschule Potsdam und im Buchhandel erhältlich.
    Für weitere Informationen zu "Civitas" wenden Sie sich bitte an Ulrike Fischer,
    Tel. 0331/5801070, presse@fh-potsdam.de

    Medieninformationen und Veranstaltungshinweise der FH Potsdam können Sie
    auch im Internet abrufen: http://www.fh-potsdam.de
    EVENTS & NEWS I MEDIENINFORMATIONEN

    Das Programm Civitas - Denkimpulse und Vorbilder

    13. Januar 2003
    Prof. Dr. Hanne Seitz: Gedanken, die man tanzen kann. Pina Bausch und das Tanztheater

    20. Januar 2003
    Prof. Dr. Helene Kleine: Georg Simmel. Essayist der Moderne

    27. Januar 2003
    Prof. Dr. Hartmut Dorgerloh: Konservieren, nicht restaurieren oder was ein Denkmalpfleger von Georg Dehio lernen kann


    Weitere Informationen:

    http://www.fh-potsdam.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater, Pädagogik / Bildung
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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