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17.07.1998
Universität Potsdam erstmalig auf der ISPO 98 in München
Weltneuheit "boulder 2800" soll nationale und internationale Märkte erobern
Der Potsdamer Innovations- und Technologie-Transfer (PITT) präsentiert in diesem Jahr die Universität Potsdam erstmals auf der ISPO 98, der 49. Internationalen Fachmesse für Sportartikel und Sportmode in München, die vom 2. bis 5. August 1998 stattfinden wird.
Vorgestellt wird das Klettergerät "boulder 2800", das von Dr. Dieter Lazik vom Institut für Sportmedizin und Prävention entwickelt wurde. Das Gerät ist eine absolute Weltneuheit. Dies wurde vor wenigen Wochen mit der Erteilung des Patentes durch das Deutsche Patentamt auch offiziell bestätigt. Mit dem Gerät ist es gelungen, ein Sportgerät zur Marktreife zu entwickeln, das vom Freizeitbereich über den Kletterspezialisten bis hin zum Rehabilitationsbereich seine Anwendung finden wird.
In einer Zeit, die durch die Hochtechnologie gekennzeichnet ist, kommt es immer stärker zu einer Einschränkung körperlicher Aktivitäten in den alltäglichen Belangen. Den daraus folgenden gesundheitlichen Problemen entgegenzuwirken, Bewegungsmangel zu kompensieren - hierfür bietet der "boulder 2800" hervorragende Möglichkeiten. Klettern fördert die allgemeine Beweglichkeit, Kraft und Geschicklichkeit, schult Ausdauer und Koordinationsvermögen und hilft dem angeschlagenen Herz-Kreislauf-System auf die Sprünge. Das Selbstvertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit wird gestärkt.
Der "boulder 2800" ist eine drehende Kletterscheibe von knapp drei Metern Durchmesser, auf die in unterschiedlichsten Varianten Griffelemente montiert werden können. Um nun eine möglichst authentische Klettersituation simulieren zu können, kann diese Scheibe in zwei Ebenen bewegt werden. Ist sie zum einen achsial drehbar, so kann sie außerdem bis zu 180 Grad gekippt werden. Über ein selbst zu wählendes Programm können am Gerät Übungen in verschiedensten Schwierigkeitsstufen vorgegeben werden.
Per Computer wird die Scheibe dann so gesteuert, daß sich der Kletterer entsprechend des gewählten Schwierigkeitsgrades den Bewegungen der Kletterscheibe ständig neu anpassen muß. So entstehen für ihn immer wieder neue Kletterpfade, die ihn auch mental fordern. Die Möglichkeiten reichen vom Steilwandklettern bis zum Überhangklettern. Der "boulder 2800" bietet somit optimale Trainingsbedingungen für jeden Bergsportler - für den Anfänger genauso wie für Fortgeschrittene.
Ein wesentlicher Vorteil des auf der Messe dem Fachhandel erstmals vorgestellten Gerätes ist die Stabilität der Kletterfläche. Im Vergleich zu bereits bekannten Klettergeräten, die zum Beispiel auf dem Prinzip eines Endlosbandes beruhen und damit aufgrund der Konstruktion eine gewisse Instabilität der Kletterfläche aufweisen, ist beim "boulder 2800" mit seiner dreh- und schwenkbaren Scheibe, an der die Griffelemente umsetzbar verschraubt sind, ein Maß an Stabilität nachgewiesen, das selbst höchsten Ansprüchen gerecht wird.
Das Gerät ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie sich wissenschaftliche Erkenntnisse der Universität in wirtschaftliche Impulse für die Region umsetzen lassen. Im konkreten Fall wird die Firma InnoTrend, eine neue, erfolgversprechende Ausgründung aus der Universität Potsdam, die Entwicklung, Vermarktung und den Vertrieb des Gerätes vorantreiben. Weitere Produkte befinden sich bereits in der Entwicklung und sind zum Patent angemeldet.
Dr. Andreas Bohlen, Leiter Technologietransfer der Universität Potsdam, bemerkt nicht ohne Stolz: "Es ist gut, daß es Wissenschaftler wie Dr. Lazik gibt, die intensiv an der Umsetzung ihrer Ideen in innovative Produkte und Verfahren mitwirken. Die Universität Potsdam arbeitet von Beginn an eng mit ihren Erfindern und Existenzgründern zusammen. Hiervon profitiert das Land Brandenburg auch wirtschaftlich enorm."
Die technische Realisierung und der Bau des "boulder 2800" liegen ebenfalls bei einem Unternehmen aus den neuen Bundesländern. Die Firma Strasburg Metallbau GmbH aus Calbe/Saale trug mit vielen fachkundigen Hinweisen und Ergänzungen sowohl zur Umsetzung der hohen Funktionalität als auch zum ansprechenden Design des Gerätes entscheidend bei. "Der 'boulder 2800' könnte eine echte ostdeutsche Erfolgsstory werden", ist Geschäftsführer Roland Strasburg optimistisch.
Erfinder Dr. Dieter Lazik umreißt das Ziel des Messeauftrittes in München: "Wir wollen mit dem Gerät eine bestehende Marktlücke bei Fitneßstudios und Freizeiteinrichtungen schließen, die aus Platzgründen keine großen Kletterwände installieren können. Dies wird die Angebotspalette im Indoor- und Outdoorbereich deutlich erweitern und neue Zielgruppen in einem boomenden Markt erschließen."
Hinweis an die Redaktionen:
Für weitere Informationen und Interviews stehen Ihnen bis 23. Juli Dr. Andreas Bohlen (Tel.: 0331/977-1119) und ab 23. Juli Dr. Dieter Lazik (Tel.: 0331/977-1762) von der Universität Potsdam zur Verfügung. Fotos sind unter http://www.pitt.uni-potsdam.de/boulder2800 abrufbar. Der Stand des PITT in München ist in der Zeit vom 2. bis 5. August ganztägig besetzt (Tel.: 089/949 600 99) und befindet sich auf dem Messegelände in München in der Halle B5, Stand 325. Weitere Informationen zur Messe können Sie unter http://www.ispo.de abrufen.
Aktuelle Pressemitteilungen können auch abgerufen werden unter http://www.uni-potsdam.de/u/pressmitt/index.htm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Sportwissenschaft
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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