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07.01.2003 14:59

"Von Pflanzen lernen!"

Rudolf-Werner Dreier Hochschul- und Wissenschaftskommunikation
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

    Startschuss für ein neues Kompetenznetz an der Universität Freiburg

    Die Fakultät für Biologie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg hat grünes Licht für die Einrichtung eines neuen Kompetenznetzes erhalten. Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg hat dem Kompetenznetz "Pflanzen als Ideengeber für die Entwicklung biomimetischer Materialien und Technologien" für einen Zeitraum von drei Jahren Mittel zugesichert.

    Vier Arbeitsgruppen sind in dieses landesweite Netz eingebunden: Prof. Hanns-Christof Spatz (Sprecher), Universität Freiburg, Prof. Thomas Speck, Universität Freiburg, Prof. Volker Mosbrugger, Universität Tübingen, Prof. Heinrich Planck, Institut für Textil- und Verfahrenstechnik, Stuttgart-Denkendorf.
    Die Arbeitsgruppen befassen sich mit der Biomimetik, einer Wissenschaft, die versucht, das schier unerschöpfliche "Ideen-Potential" einer fast vier Milliarden Jahre langen Evolution für die Entwicklung neuer Materialien und Technologien zu nutzen.
    Ziel des Kompetenznetzes Biomimetik ist es, das in den letzten Jahren enorm gewachsene Wissen um die mechanischen Eigenschaften der Pflanzen für die Technik verfügbar zu machen. Das Thema "Neue Materialien" wurde in einer Studie von Roland Berger: "Zukunftsinvestitionen in Baden Württemberg" als eines der "wichtigsten strategischen Forschungsfelder" aufgeführt.

    Die im Kompetenznetz kooperierenden Arbeitsgruppen planen, in Zukunft Materialien zu entwickeln, die die Eigenschaft haben, sich ihrer Umwelt anzupassen, z.B. energiedämpfende Materialien mit variabler Steifigkeit, die starkem Winddruck standhalten. Auch die Entwicklung von Materialien mit selbstreparierenden Funktionen, die Risse und Löcher selbst stopfen können, eine Eigenschaft, die man in der Biologie beobachten kann, gehört zu den Visionen des Kompetenznetzes. Für diese sogenannten "smart materials" existieren vor allem für die Medizintechnik, aber auch für den Automobil-, Flugzeug- und Schiffsbau vielfältige Anwendungsmöglichkeiten.

    In einem weiteren Projekt erforschen die Wissenschaftler aus Freiburg und Tübingen die Wasserleitungssysteme von Lianen - die Ergebnisse sind für die Entwicklung von technischen Textilien für den Wasserferntransport interessant.

    Das neue Kompetenznetz Biomimetik hat nicht nur Vorteile für die Industrie: DoktorandInnen und DiplomandInnen der Universität Freiburg finden hier eine für Forschungszwecke interessante Plattform.

    In Planung befindet sich außerdem ein Arbeitskreis, in dem Vertreter interessierter Unternehmen zusammen mit Wissenschaftlern gemeinsam Lösungsvorschläge erarbeiten oder Forschungsaufträge formulieren können. Darüber hinaus wird ein Forum gebildet, das zukunftsweisende Forschungskonzepte entwickeln soll.

    Kontakt:

    Prof. Dr. Hanns-Christof Spatz
    Institut für Biologie III
    Universität Freiburg
    Schänzlestraße 1
    D-79104 Freiburg
    Tel.: 0761/203-2710
    Fax: 0761/203-2745
    e-mail: spatz@biologie.uni-freiburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    regional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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