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07.01.2003 15:17

Verloren und Un-Vergessen

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    Ausstellung zur jüdischen Heilpädagogik und Wohlfahrtspflege in der Universitätsbibliothek vom 16. Januar bis 15. Februar 2003.

    Am 16. Januar 2003 wird in der Bibliothek der Universität Erfurt die Wanderausstellung "Verloren und Un-Vergessen. Jüdische Heilpädagogik und Wohlfahrtspflege in Deutschland" eröffnet, die zuvor bereits an zahlreichen Orten im In- und Ausland, so in Berlin, Wien und Tel Aviv gezeigt worden ist. Sie dokumentiert einen bis in die ersten Jahrzehnte des zwanzigsten Jahrhunderts etablierten Zweig der deutschen Heilpädagogik, der nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kaum mehr erinnert wurde. Die Ausstellung ist vom 16. Januar bis 15. Februar montags bis freitags in der Zeit von 8.00 bis 24.00 Uhr, samstags von 10.00 bis 16.00 Uhr, in der Cafeteria der Universitätsbibliothek, Nordhäuser Straße 63, zu besichtigen. Der Eintritt ist frei!

    Das Bemühen um Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Behinderungen war bis in die Zeit des Nationalsozialsozialismus hinein Bestandteil der jüdischen Wohlfahrtspflege und konkretisierte sich in der Errichtung und Unterhaltung zahlreicher Institutionen mit ausdifferenzierten Aufgabenbereichen. Hierzu gehörten beispielsweise Blinden- und Taubstummenanstalten, Heilerziehungheime sowie Hilfsklassen. Zum Ende der Weimarer Republik existierte in Deutschland schließlich eine Vielzahl spezialisierter und hoch professioneller Institutionen der jüdischen Wohlfahrtspflege mit sonder- und sozialpädagogischem Profil. Diese lange Erfolgsgeschichte endete abrupt im Dritten Reich - mit der Zerstörung der Institutionen sowie der Vertreibung und Deportation der in ihnen lebenden und arbeitenden Menschen.

    Die Ausstellung informiert auf mehr als fünfzig Tafeln über die Ursprünge karikativen Handelns in der jüdischen Tradition, über die Geschichte und den Alltag verschiedener heilpädagogischer Institutionen; sie vermittelt auch Einblicke in die bewegten Lebensläufe jüdischer Heilpädagogen. Wer sich über die Ausstellung hinaus für dieses Thema interessiert, kann im gleichnamigen Buch zur Ausstellung weiterlesen, das sich auch im Bestand der Universitätsbibliothek Erfurt befindet ("Verloren und Un-Vergessen. Jüdische Heilpädagogik in Deutschland", im Jahr 1996 von Sieglind Ellger-Rüttgardt herausgegeben).

    Die Eröffnung der Ausstellung findet am 16. Januar 2003 um 17.00 Uhr in der Universitätsbibliothek in der Nordhäuser Straße 63 statt. Einen einführenden Vortrag hält die Autorin Prof. Dr. Sieglind Ellger-Rüttgardt vom Institut für Rehabilitationswissenschaften der Humboldt-Universität Berlin. Dass die Ausstellung an die Universität Erfurt eingeladen werden konnte, wurde neben der Unterstützung durch die Erziehungswissenschaftlichen Fakultät insbesondere durch das Engagement der Jüdischen Landesgemeinde Erfurt möglich, dessen Vorsitzender Wolfgang Nossen zur Ausstellungseröffnung ein Grußwort halten wird.

    Kontakt/ Weitere Informationen: Dr. Ada Sasse, wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Lernbehindertenpädagogik Tel.:737-2130 E-Mail:ada.sasse@uni-erfurt.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Medizin, Pädagogik / Bildung, Psychologie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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