Prof. em. Dr. Herbert Kötter, Lollar, starb am 2. Januar 2003 im 87. Lebensjahr
Prof. em. Dr. Herbert Kötter, Lollar, emeritierter Professor für Wirtschaftssoziologie an der Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Bonn und ehemaliger Rektor der Justus-Liebig-Universität Gießen, verstarb am 2. Januar 2003 im Alter von 86 Jahren. Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 9. Januar 2003, um 12 Uhr auf dem Friedhof in Lollar statt.
Herbert Kötter, geb. am 5. Dezember 1916 in Bad Pyrmont, studierte nach Kriegsteilnahme und Gefangenschaft in den USA an der damaligen Justus-Liebig-Hochschule Gießen Landwirtschaft, wo er im Jahr 1951 zum Dr. agr. promoviert wurde. Bis 1953 war er Assistent am Institut für landwirtschaftliche Betriebslehre der Justus-Liebig-Hochschule. Nach einer kurzen Tätigkeit in der Privatwirtschaft begann er im Sommer 1953 als Mitarbeiter für das Gebiet ländliche Sozialforschung bei der Forschungsgesellschaft für Agrarpolitik und Agrarsoziologie e.V. in Bonn, wo er 1958 die Geschäftsführung und die wissenschaftliche Leitung der Forschungsstelle Bonn übernahm. 1959 habilitierte er sich an der Universität Bonn mit einer Arbeit über die "Landbevölkerung im sozialen Wandel" für das Fach Agrarsoziologie und Agrarpolitik. Seine Kontakte zu zahlreichen nationalen und internationalen Behörden, Organisationen und Institutionen als Sachverständiger für ländliche Sozialfragen reichten zum Teil bis in diese Jahre zurück.
Zum Sommersemester 1964 wurde Prof. Dr. Herbert Kötter zum Professor für Agrarsoziologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen ernannt und kurz darauf zum Direktor des neu eingerichteten Instituts für Agrarsoziologie bestellt. Im akademischen Jahr 1968/69 leitete er als Rektor die Ge-schicke der Justus-Liebig-Universität Gießen. Bereits im Herbst 1969 nahm Prof. Dr. Herbert Kötter den Ruf als ordentlicher Professor für Wirtschaftsoziologie und als Mitdirektor des Instituts für Agrarpolitik, Marktforschung und Wirtschaftssoziologie an der Universität Bonn an, blieb allerdings der Universität Gießen zunächst als kommissarischer Leiter des Instituts für Agrarsoziologie, anschließend als Lehrbeauftragter noch bis 1971 verbunden. In Bonn lehrte und forschte Prof. Kötter an der Landwirtschaftlichen Fakultät, deren Dekan er 1978/79 war, bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1982.
"Landbevölkerung im sozialen Wandel - das Thema seiner Habilitationsschrift - bezeichnet pointiert das zentrale Forschungsinteresse dieses Wissenschaftlers, der über die Universität hinaus durch seine Ratschläge zur Förderung der landwirtschaftlichen und ländlichen Entwicklung in Industrie- und Entwicklungsländern international große Anerkennung gefunden hat", so heißt es in dem Nachruf der Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Bonn. Prof. Kötter war langjähriges Mitglied in den wissenschaftlichen Beiräten des damaligen Bundeslandwirtschaftsministeriums und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Als beurlaubter Hochschullehrer leitete er drei Jahre lang bei der FAO, der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen in Rom, die Abteilung "Human Resources, Institutions and Agrarian Reform". Außerdem wirkte er erfolgreich in zahlreichen wissenschaftlichen Einrichtungen, Vereinen und Gesellschaften mit.
Im Jahr 2000 wurde die Rektoren- und Präsidentengalerie in der Aula der Universität Gießen durch ein Gemälde von Altrektor Prof. Kötter und drei Präsidenten-Portraits, gemalt von Rolf Stieger, Hamburg, ergänzt. Im Jahr darauf 2001 feierte Prof. Kötter seine Goldene Promotion an der Justus-Liebig-Universität.
Die Justus-Liebig-Universität Gießen wird ihrem ehemaligen Rektor und dem bedeutenden Wissenschaftler ein ehrendes Andenken bewahren.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Tier / Land / Forst
überregional
Personalia
Deutsch
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