Etwa 40 Prozent aller Kinder, die im Säuglingsalter an Neurodermitis leiden, erkranken später einmal an Asthma. Neue Medikamente können diese typische Allergie-Karriere möglicherweise verhindern. Eine weltweite Studie, an der die RUB-Kinderklinik beteiligt ist, soll die Zusammenhänge zwischen Neurodermitis und Asthma aufklären und die Wirkung der vorbeugenden Therapie belegen. Kleinkinder mit Ekzem können an der Studie teilnehmen.
Bochum, 09.01.2003
Nr. 4
Neurodermitis - möglicher Vorbote von Asthma
Studie zur Vorbeugung ist gestartet
RUB-Kinderklinik sucht noch Teilnehmer
Etwa 40 Prozent aller Kinder, die im Säuglingsalter an Neurodermitis leiden, erkranken später einmal an Asthma. Neue Medikamente können diese typische Allergie-Karriere möglicherweise verhindern. Eine weltweite Studie, an der die RUB-Kinderklinik im St. Josef-Hospital (Direktor: Prof. Dr. Christian Rieger) beteiligt ist, soll die Zusammenhänge zwischen Neurodermitis und Asthma aufklären und die Wirkung der vorbeugenden Therapie belegen. Für die Studie sucht die Klinik noch Kinder im Alter zwischen zwölf und 24 Monaten, die noch kein Asthma haben, aber bereits an einem Ekzem leiden. Ihre Eltern oder Geschwister sollten Allergiker sein. Die Teilnahme an der 18-monatigen Studie ist kostenlos.
Drei- bis fünffach erhöhtes Asthma-Risiko
Neurodermitis tritt im Kindesalter in Deutschland sehr häufig auf: Ca. jedes vierte Kind zwischen einem Monat und vier Jahren ist inzwischen davon betroffen, die Tendenz ist aus bisher ungeklärten Gründen steigend. Die Veranlagung zur Neurodermitis wird vererbt. Fast immer kommen die ersten Ekzeme während des ersten Lebensjahrs, und sehr häufig (in 60 bis 70 Prozent der Fälle) geht die Krankheit im Alter von zwei bis vier Jahren wieder zurück oder verschwindet völlig. Doch auch dann kann die Neurodermitis ein Warnzeichen sein: "Das Risiko von Kindern mit Neurodermitis, später an Asthma zu erkranken, ist drei bis fünfmal höher als bei anderen Kindern", erläutert PD Dr. Uwe Schauer von der RUB-Kinderklinik. "In Deutschland sind bereits zehn bis 25 Prozent aller Schulkinder davon betroffen."
Medikamente beugen vor
Durch eine gezielte Vorbeugung lässt sich das Asthma-Risiko reduzieren. Eine Vorläuferstudie hat bereits gezeigt, dass ein Medikament, das die Wirkung allergieauslösender Stoffe im Körper verhindert (Antihistaminikum), die Häufigkeit der Erkrankungen bei gefährdeten Kleinkindern um die Hälfte verringerte. In der jetzt laufenden Folgestudie testen die Forscher ein verbessertes Antihistaminikum. Die Studienteilnehmer bekommen über 18 Monate entweder das Medikament oder ein Placebo, wobei weder Arzt noch Patienten wissen, um was es sich handelt. Teilnehmende Kinder sollten mindestens seit zwei Monaten an einem Ekzem leiden.
Weitere Informationen und Anmeldung
PD Dr. Uwe Schauer, Kinderklinik der Ruhr-Universität Bochum im St. Josef Hospital, Alexandrinenstr. 5, 44791 Bochum, Tel. 0234/509-2660, E-Mail: uwe.schauer@ruhr-uni-bochum.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
regional
Forschungsprojekte
Deutsch
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