Mikrobiologinnen und Mikrobiologen der Justus-Liebig-Universität Gießen und des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) veranstalten indisch-deutschen Workshop in Chennai/Indien – Hochdurchsatz-Sequenzierungsverfahren im Fokus
Die rasante Entwicklung der Biotechnologie hat die medizinische Diagnostik und insbesondere die Diagnostik von Infektionskrankheiten revolutioniert. Dauerte die Entschlüsselung des genetischen Codes von Mikroorganismen früher noch Jahre, so kann diese heute mittels neuer Hochdurchsatz-Sequenzierungsverfahren innerhalb weniger Tage erfolgen. Die Anwendung von Hochdurchsatz-Sequenzierungstechnologien in der mikrobiologischen Diagnostik und Forschung steht im Fokus des bilateralen indisch-deutschen Workshops, der vom 19. bis 21. März 2014 in der Madras Medical Mission in Chennai (früher Madras), Indien, stattfindet. Dem dreiköpfigen Organisationskomittee gehört auf deutscher Seite Prof. Dr. Trinad Chakraborty an, Dekan des Fachbereichs Medizin und Direktor des Zentrums für Medizinische Mikrobiologie und Virologie der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) sowie Koordinator des Standortes Gießen-Marburg-Langen des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF). Die Veranstaltung wird vom Department of Science and Technology der indischen Regierung und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit rund 40.000 Euro gefördert.
Themen des Workshops sind unter anderem der Einsatz von Hochdurchsatz-Sequenzierungsverfahren („Next Generation Sequencing“, NGS) zur Erforschung des Einflusses von menschlicher Mikroflora und Umweltbakterien auf Gesundheit und Krankheit, Untersuchungen zur Antibiotikaresistenz von Bakterien mittels NGS, Bioinformatik und Sammlung von Mikroorganismen in Biobanken. Die Analyse des genetischen Codes erlaubt nicht nur eine genaue Diagnose von Infektionskrankheiten, sondern ermöglicht es auch, die Mechanismen, mit denen Pathogene eine Erkrankung verursachen, besser zu verstehen.
Für den Workshop konnten führende klinische und wissenschaftliche Vertreterinnen und Vertreter der Infektionsforschung aus Indien und Deutschland gewonnen werden. Die Plenarvorträge halten herausragende Expertinnen und Experten unter anderem aus dem DZIF und dem indischen Translational Health Science and Technology Institute. Neben Prof. Chakraborty präsentieren auch Prof. Dr. Eugen Domann und Dr. Torsten Hain, beide vom Institut für Medizinische Mikrobiobiologie der JLU, sowie Prof. Dr. Alexander Goesmann, Bioinformatik und Systembiologie (JLU), ihre Forschungsergebnisse.
Der Vorstandsvorsitzende des DZIF, Prof. Dr. Martin Krönke (Uniklinik Köln), wird das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung in einem Plenarvortrag vorstellen und Prof. Dr. Jörg Overmann, Geschäftsführer des Leibniz-Institutes DSMZ – Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH, Braunschweig, und Co-Koordinator der DZIF-Infrastruktur „Biobanken“ informiert über die Forschungsarbeiten am DSMZ.
Die Veranstaltung ist fächerübergreifend ausgerichtet und soll dazu beitragen, die Entwicklung von deutsch-indischen Forschungskooperationen zu fördern sowie Synergien zwischen den beteiligten Gruppen zu erkennen und zu nutzen. Geplant ist die gemeinsame Abfassung einer Erklärung zur Förderung der indisch-deutschen Zusammenarbeit in der Infektionsforschung. JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee begrüßt das Vorhaben: „Die Universität Gießen treibt damit die Internationalisierung ihres lebenswissenschaftlichen Schwerpunktbereichs weiter voran und untermauert ihre herausragende Expertise in der Infektionsforschung.“
Kontakt:
Prof. Dr. Trinad Chakraborty
Institut für Medizinische Mikrobiologie der JLU
Schubertstraße 81, 35392 Gießen
Telefon: 0641 99-41251
Im Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) entwickeln bundesweit mehr als 150 Wissenschaftler aus 32 Institutionen gemeinsam neue Ansätze zur Vorbeugung, Diagnose und Behandlung von Infektionskrankheiten. Ziel ist die sogenannte Translation: die schnelle, effektive Umsetzung von Forschungsergebnissen in die klinische Praxis. Damit bereitet das DZIF den Weg für die Entwicklung neuer Impfstoffe, Diagnostika und Medikamente gegen Infektionen. Mehr Informationen finden Sie unter http://www.dzif.de.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Medizin
überregional
Kooperationen, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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