idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
25.03.2014 11:26

Paläontologe der Uni Bonn erhält Forscherpreis

Johannes Seiler Dezernat 8 - Hochschulkommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    Privatdozent Dr. Torsten Wappler vom Steinmann-Institut für Geologie, Mineralogie und Paläontologie der Universität Bonn ist Heisenberg-Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Die DFG zeichnet mit diesem Stipendium herausragende Wissenschaftler aus. Dr. Wappler erforscht im Rahmen seines Heisenberg-Stipendiums in Höhe von rund 280.000 Euro Klimaveränderungen in der Geschichte unserer Erde.

    PD Dr. Torsten Wappler untersucht Klimaveränderungen, die 55 Millionen Jahre zurückliegen. Aufgrund einer hohen Konzentration von Treibhausgasen herrschte zu dieser Zeit eine starke Klimaerwärmung auf der Erde. Die Menge des wichtigsten Treibhausgases - Kohlenstoffdioxid - war damals etwa doppelt so hoch wie heute. Solche Umstände beeinflussten die Tier- und Pflanzenwelt zur damaligen Zeit, wie Fossilien belegen.

    Fraßspuren an fossilen Blättern

    Der Wissenschaftler konzentriert sich mit seiner Forschung an der Universität Bonn auf die Wechselbeziehung von Insekten und Pflanzen, um vergangene Ökosysteme zu untersuchen. Besonders informativ sind Blätter mit Fraßspuren von pflanzenfressenden Insekten. In Zeiten von hoher Kohlenstoffdioxid-Konzentration und Erderwärmung kann zum Beispiel verstärkter Insektenfraß an den fossilen Blättern beobachtet werden. Die Insekten müssen mehr fressen, da die Pflanzen unter diesen Umweltbedingungen weniger der wichtigen Nährstoffe bilden können. Die Ergebnisse stützen sich bisher auf paläontologische Daten aus geographisch mittleren Breiten.

    Das Heisenberg-Stipendium der DFG ermöglicht Dr. Wappler nun zu untersuchen, wie sich die verändernden Umweltbedingungen auf ein arktisches Ökosystem auswirkten. In Expeditionen auf die norwegische Inselgruppe Spitzbergen sammelt er neue Daten und Fossilien. Trotz der nördlichen Lage herrschte vor rund 55 Millionen Jahren ein subtropisches Klima auf Spitzbergen, wie Fossilfunde von Krokodilen und tropischer Vegetation beweisen.

    Voraussageinstrument für die Zukunft

    Durch die nordischen Fossilien kann der Wissenschaftler von der Universität Bonn erforschen, wie ein arktisches Ökosystem auf Klimaveränderungen reagiert hat. Die heutige Klimaforschung ist in ihrer zeitliche Reichweite begrenzt und zudem stark von menschlichen Einflüssen überprägt. Ergänzend dazu liefert der Blick in die Vergangenheit wichtige Erkenntnisse über den heutigen Klimawandel und kann bei Voraussagen für die weitere Entwicklung helfen.

    Von Bienen und Blumen

    Neben den Fraßspuren interessiert sich Dr. Wappler auch für fossile Blütenpollen. Diese lassen sich an 44 Millionen Jahre alten Bienen untersuchen. Das überlieferte Zusammenspiel von Blüten und Insekten, die sie besuchten, ist an Fossilien der deutschen Fundstätte Eckfelder Maar in der Eifel zu finden und lässt auch Rückschlüsse auf das Pollensammelverhalten früher Bienen zu.

    Dr. Torsten Wappler, Jahrgang 1972, studierte Geologie und Paläontologie an der TU Clausthal und promovierte dort 2003. Darauf folgte eine Anstellung am Hessischen Landesmuseum Darmstadt. 2006 führte ihn eine Postdoktorat in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Jes Rust an das Steinmann-Institut der Universität Bonn, wo er sich 2010 habilitierte. Außerdem war er 2013 am Senckenberg Museum Frankfurt tätig. Mit dem Heisenberg-Stipendium besteht für Dr. Wappler nun für einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren die Möglichkeit, sich intensiv mit seinem Forschungsthema zu befassen und sich auf wissenschaftliche Leitungsfunktionen vorzubereiten.

    Kontakt:

    PD Dr. Torsten Wappler
    Steinmann-Institut für Geologie, Mineralogie und Paläontologie
    Bereich Paläontologie
    Tel.: 0228-734682
    Email: twappler@uni-bonn.de


    Bilder

    PD Dr. Torsten Wappler vom Steinmann-Institut der Universität Bonn auf der Suche nach Fossilien in Spitzbergen.
    PD Dr. Torsten Wappler vom Steinmann-Institut der Universität Bonn auf der Suche nach Fossilien in S ...
    Foto: Torsten Wappler/Uni Bonn
    None

    PD Dr. Torsten Wappler vom Steinmann-Institut der Universität Bonn untersucht das Zusammenspiel von Insekten und Pflanzen in Fossilien, um Klimaveränderungen in der Vergangenheit zu ergründen.
    PD Dr. Torsten Wappler vom Steinmann-Institut der Universität Bonn untersucht das Zusammenspiel von ...
    Foto: Georg Oleschinski/Uni Bonn
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Geowissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte, Personalia
    Deutsch


     

    PD Dr. Torsten Wappler vom Steinmann-Institut der Universität Bonn auf der Suche nach Fossilien in Spitzbergen.


    Zum Download

    x

    PD Dr. Torsten Wappler vom Steinmann-Institut der Universität Bonn untersucht das Zusammenspiel von Insekten und Pflanzen in Fossilien, um Klimaveränderungen in der Vergangenheit zu ergründen.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).