idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
14.01.2003 14:16

Mittelohrentzündung: Immer gleich Antibiotika?

Kay Gropp Kommunikation und Marketing
Private Universität Witten/Herdecke gGmbH

    www.Patientenleitlinien.de unterstützt Patienten u.a. bei Mittelohrent-zündungen / www.evidence.de gibt Diagnosehilfe für Ärzte

    Winterzeit - Erkältungszeit. Für Kinder bedeutet das immer auch: Mittelohrentzündungen, oft mit heftigen Ohrenschmerzen und Fieber verbunden. 920.000 Fälle der sogenannten Otitis media werden jedes Jahr behandelt, fast immer mit Antibiotika.

    Wundermittel gegen die Mittelohrentzündung haben auch die Mediziner der Universität Witten/Herdecke nicht entdeckt. Aber sie haben die bekanntesten Untersuchungs- und Behandlungsmethoden kritisch geprüft. Die strengen Maßstäbe dazu stammen aus dem Bereich der "evidenzbasierten Medizin".

    "Es gibt jetzt gute und vor allem wissenschaftlich belegbare Gründe, bei Mittelohrenentzündungen die Verschreibepraxis zu ändern", so Leitlinien-Koordinator und Internist Nik Koneczny. "Die hierzulande übliche Verordnung von Antibiotika bei einer Mittelohrentzündung ist in Zukunft sicher seltener gerechtfertigt als bisher" erklärt auch der Kinderarzt Dr. Stefan Schmidt-Troschke vom Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke, der an der Leitlinienerstellung beteiligt ist.

    Es mangelt an Beweisen, dass Antibiotika die Heilung garantieren können. Zwar können sie die Krankheitsdauer etwas verkürzen, verursachen aber oft selbst wieder Nebenwirkungen. Wissenschaftlich nicht zu rechtfertigen sei es, dass in Deutschland nahezu alle Patienten mit Antibiotika therapiert werden, während es im Nachbarland Holland nur 31 Prozent sind.

    Soll man in Zukunft also besser auf "Chemie" verzichten? In jedem Fall sollten dies Eltern nur zusammen mit dem behandelnden Arzt entscheiden. Hilfestellung kann dabei die Patientenleitlinie "Mittelohrentzündung" liefern, die jetzt von der Universität Witten/Herdecke im Internet unter www.Patientenleitlinien.de frei zugänglich veröffentlicht wurde. Ärzte finden auf der Parallelseite www.evidence.de Hilfe bei Diagnose und Therapie.

    Weitere Informationen: Nik Koneczny, 02302 / 926-921 koneczny@evidence.de


    Weitere Informationen:

    http://www.Patientenleitlinien.de
    http://www.evidence.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).