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03.04.2014 08:51

Und er bewegt sich doch - Tinnitusfrequenz lässt sich durch Neuro-Musiktherapie verändern

Natascha Schettler-Brox Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Zentrum für Musiktherapieforschung (Viktor Dulger Institut) DZM e.V.

    Heidelberg, den 03.04.2014 - Ergebnisse einer vom Deutschen Zentrum für Musiktherapieforschung in Heidelberg durchgeführten Untersuchung bestätigen aussagekräftige Veränderungen der Tinnitusfrequenz durch die Neuro-Musiktherapie

    Seit rund zehn Jahren wird die Neuro-Musiktherapie nach dem Heidelberger Modell als eine sehr effektive Behandlungsmethode bei chronischem Tinnitus eingesetzt. Durchschnittlich 80% der behandelten Patienten erreichen eine zuverlässige Verbesserung. Entscheidend für die Wirksamkeit der Therapie ist, dass chronischer Tinnitus im Gehirn entsteht, und nicht beispielsweise auf Ebene der Ohren oder des Hörnervs. In der fünftägigen Kompakttherapiewoche ist es demnach das Ziel, die festgefahrenen Bahnen im Gehirn, die den Tinnitus produzieren, zu beeinflussen und damit die Tinnitusbelastung nachhaltig zu reduzieren.

    In einer aktuellen Untersuchung wurde nun nachgewiesen, dass durch die Musiktherapie eine zuverlässige Verbesserung der Tinnitusfrequenz (Tonhöhe der Ohrgeräusche) erreicht wird. Bei insgesamt n=204 Probanden wurde die Tinnitusfrequenz im Therapieverlauf täglich ermittelt.
    Obwohl die Patienten im Vorfeld ihren Tinnitus als sehr gleichbleibend beschrieben, konnte durch die Musiktherapie eine rasche und eindeutige Bewegung in den Tinnitus gebracht werden: Insgesamt veränderte sich die Tinnitusfrequenz während der Therapiewoche um knapp zwei Oktaven. Dabei war im Durchschnitt ein deutlicher Abwärtstrend der Tonhöhe zu verzeichnen.
    Weiterhin kam es bei rund 15% der Patienten im Laufe der Therapiewoche zu "Aussetzern" des Tinnitus, bei dem der Tinnitus über einen Zeitraum von mehreren Stunden oder gar Tagen nicht mehr hörbar war.

    Diese Ergebnisse untermauern die Erkenntnisse aus den bildgebenden Verfahren, dass eine schnell eintretende Veränderung der festgefahrenen Tinnitus-Netzwerke im Gehirn durch die Musiktherapie möglich ist.

    Die Tinnitusambulanz bietet laufend Kompakttherapien für Patienten mit chronischem und nun auch akutem Tinnitus an. Weitere Informationen für Patienten und Ärzte sind telefonisch erhältlich unter 06221 – 79 63 101 oder per E-Mail unter tinnitusambulanz@dzm-heidelberg.de.

    Das Deutsche Zentrum für Musiktherapieforschung (Viktor Dulger Institut) DZM e. V. wurde 1995 in Heidelberg gegründet. Heute ist das DZM das größte musiktherapeutische Forschungsinstitut in Europa und vereint Forschung, Praxis und Lehre unter einem Dach. Das DZM ist als gemeinnützig anerkannt und finanziert sich zum überwiegenden Teil aus Spenden und Forschungsdrittmittel. Am DZM entwickeln und erforschen Musiktherapeuten, Mediziner, Musikwissenschaftler und Psychologen in interdisziplinären Projekten musiktherapeutische und musikmedizinische Konzepte zur Verbesserung der Lebenssituation erkrankter Menschen.
    Außer dem Forschungsinstitut gehört eine Tinnitusambulanz zum DZM.

    Abdruck honorarfrei/Belegexemplar erbeten

    Weitere Informationen:
    Deutsches Zentrum für Musiktherapieforschung
    (Viktor Dulger Institut) DZM e.V.
    Ansprechpartner: Natascha Schettler-Brox
    Maaßstraße 32/1
    69123 Heidelberg
    Telefon: +49 (6221) 83 38 60
    Telefax: +49 (6221) 83 38 74
    E-Mail: dzm@dzm-heidelberg.de
    Internet: www.dzm-heidelberg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.dzm-heidelberg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Musik / Theater, Psychologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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