Neuer fächerübergreifender Studiengang Bioingenieurwesen
Mit Beginn des Wintersemesters 1998/99 wird an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg der Studiengang Bioingenieurwesen erstmalig angeboten. Das Studium ist erstmalig an der Universität Halle modular aufgebaut. Die Regelstudienzeit beträgt 9 Semester. Es bestehen derzeit noch keine Zulassungsbeschränkungen.
Die rasche Entwicklung der Biotechnologie in den führenden Industrieländern war ausschlaggebend für die Einrichtung dieser speziellen ingenieurwissenschaftlich orientierten Studienmöglichkeit. Mit seinem konsequent interdisziplinären Charakter ist der Studiengang in der Bundesrepublik Deutschland bisher einmalig. Neu ist auch die modulare Gliederung des Studiums, die von der bisherigen starren Einteilung in Grund- und Hauptstudium abgeht und effektive Möglichkeiten eines Quereinstiegs für Studierende anderer ingenieur- oder naturwissenschaftlicher Studiengänge eröffnet. In der Bundesrepublik Deutschland sind ähnlich angelegte Studiengänge bereits an mehreren Hochschulen etabliert. In seiner konsequenten Ausrichtung auf das verfahrenstechnisch geprägte Bioingenieurwesen ist der neue Studiengang der Universität Halle allerdings eine Besonderheit.
Es zeigt sich international und bereits auch national, daß biotechnologisch orientierte Studiengänge auf eine breite Akzeptanz bei den Studienanfängern stoßen und den Absolventen gute Berufschancen eröffnen. Dazu erfolgt im neuen Studiengang Bioingenieurwesen an der Universität Halle auf einer relativ breiten natur- und ingenieurwissenschaftlichen Grundlage insbesondere eine Vertiefung in den Spezialgebieten Biochemie, Biophysik, Mikrobiologie, Genetik, Enzymkatalyse, Bioverfahrenstechnik und Bioreaktionstechnik.
Mit der Konzipierung des Studienganges folgt die Martin-Luther-Universität ihrer national und international anerkannten Tradition auf den Gebieten der Biologie, Biochemie und naturwissenschaftlich orientierten Biotechnologie. So feierte der Botanische Garten im Juni 1998 sein 300jähriges Jubiläum. Das Institut für Zoologie und die zoologischen Sammlungen begingen 1995 ihren 225. Geburtstag. Aber auch die im Vergleich dazu relativ junge Mikrobiologie hat ihre Wurzeln in Halle.
ANTON de BARY etablierte sie bereits in den Jahren 1866 bis 1872 als Direktor des Botanischen Institutes. Der Botaniker und Pharmazeut KURT MOTHES und der Genetiker HANS STUBBE profilierten dann später die Biochemie/Biotechnologie in den 50er und 60er Jahren an der Universität Halle.
Die zur Einrichtung des Studienganges noch fehlende ingenieurwissenschaftliche Komponente erhielt die Hallenser Universität mit der Eingliederung der Verfahrenstechnik der ehemaligen Technischen Hochschule Merseburg im Jahr 1993. Verfahrenstechnik hat in Merseburg bereits eine 40jährige Tradition.
Der Zeitpunkt der Einrichtung des neuen Studienganges Bioingenieurwesen läuft konform mit der Inbetriebnahme des Biozentrums in Halle, an der die Martin-Luther-Universität maßgeblich beteiligt ist. Dieses Zentrum wird zu einer neuen Qualität der Zusammenarbeit von Bionaturwissenschaftlern und Bioingenieuren führen, die Durchführung von Praktika, Diplomarbeiten und Promotionen begünstigen und damit zusätzlich die vorgesehene Ausbildung fördern.
Weitere Informationen:
Studienberatung des Fachbereiches Ingenieurwissenschaften der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
06099 Halle
Tel. 03461/46 2809
Fax: 03461/46 2838
e-mail: dekanat@vt.uni-halle.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Informationstechnik, Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften
überregional
Organisatorisches
Deutsch
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