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17.01.2003 13:48

"Die Himmelsscheibe von Nebra" - Sternenkult oder astronomisches Präzisionsinstrument?

Waltraud Riess Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

    Am Donnerstag, dem 23. Januar 2003, 19.00 Uhr, lädt die Magdeburger Universität zu dem Vortrag "Die Himmelsscheibe von Nebra - ein sensationeller frühbronzezeitlicher Fund aus Sachsen-Anhalt" die interessierte Öffentlichkeit herzlich ein. Dr. Harald Meller, Landesarchäologe von Sachsen-Anhalt und Direktor des Landesmuseums für Vorgeschichte, Halle/Saale, folgt einer Einladung des Rektors, Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann. Die Himmelsscheibe von Nebra hat in den letzten Monaten nicht nur Wissenschaftler in ihren Bann gezogen, sondern auch die Öffentlichkeit, deren Wissensdurst in dieser Sache schier ungebrochen ist. In einer Sonderausstellung des Hallenser Museums bestaunten täglich 1.500 Besucher den Sensationsfund. Der Vortrag findet im Hörsaal 2, Am Krökentor 1b statt. Der Eintritt ist frei.

    Über die seit dem Frühjahr 2002 weltweit bekannt gewordene Himmelsscheibe von Nebra wird Dr. Harald Meller in diesem Vortrag berichten. Als einer der Hauptakteure wird der Leiter des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle aus erster Hand von der spektakulären Sicherstellung des Schatzfundes erzählen. Die Himmelsscheibe war zunächst von Raubgräbern entdeckt und illegal auf dem Schwarzmarkt angeboten worden. Bei einem krimireifen Polizeieinsatz in der Schweiz gelang es, den Fund für die Allgemeinheit zu retten.

    Seit Monaten wird die Himmelsscheibe nun wissenschaftlich untersucht. Über die neuesten Forschungsergebnisse berichtet Harald Meller in seinem Vortrag. Die einzigartige Bronzescheibe aus der Zeit um 1600 v. Chr. gilt als Schlüsselfund für die europäische Vorgeschichte, die Astronomiegeschichte und frühe Religionsgeschichte. Sie ist der älteste Beleg für die erstaunlichen astronomischen Kenntnisse der Menschen in der frühen Bronzezeit. In hauchdünnem Gold sind insgesamt 32 Sterne, darunter die Plejaden dargestellt, die von großer Bedeutung für Ackerbau und Schifffahrt waren. Sonne, Sichelmond und Horizontbögen sowie eine Sonnenbarke als religiöses Symbol vervollständigen das Bild.
    Die zusammen mit der Himmelsscheibe gefundenen Gegenstände - darunter zwei kostbare Bronzeschwerter - lassen weitreichende Beziehungen bis ins östliche Mittelmeergebiet erkennen.

    Dr. Harald Meller (Jahrgang 1960) studierte von 1981 bis 1987 Vor- und Frühgeschichte, Provinzialrömische Archäologie und Ethnologie an den Universitäten in München und Berlin. 1987 schloss er sein Studium in Vor- und Frühgeschichte mit dem Magister artium über "Reiche keltische Grabfunde in Südengland" ab. 1993 promovierte Meller in Provinzialrömischer Archäologie über ein keltisch/venetisches Heiligtum in Oberitalien. Es folgten wissenschaftliche Tätigkeiten an der Universität Köln und am Landesamt für Archäologie Sachsen-Anhalt. U. a. war der Archäologe von 1995 bis 2001 auch für Großprojekte in Westsachsen und Ostsachsen verantwortlich.
    Seit 2001 ist Dr. Meller Landesarchäologe von Sachsen-Anhalt und Direktor des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle/S.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

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