idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
20.01.2003 22:10

Prognosemodell zur besseren Behandlung von Schlaganfällen

Sabine Ranke-Heinemann Pressestelle
Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund / Institut Ranke-Heinemann

    Erkennung, Zeitbestimmung und Nachvollziehbarkeit sind die wichtigsten und schwierigsten Aufgaben für Mitarbeiter des Gesundheitswesens, die Schlaganfälle behandeln. Eine Studie der in Brisbane, Australien, beheimateten University of Queensland macht diese Aufgaben erheblich leichter.

    Schlaganfälle, die dritthäufigste Todesursache in Australien, werden zumeist durch Blutgerinnsel im Gehirn verursacht. Forschungsleiter und Neurologe Dr. Michael Walsh leitet zusammen mit seinem Team die Entwicklung eines Prognosemodells für Schlaganfälle.

    Dr. Walsh zufolge ist die Bestimmung des Zeitpunktes eines Schlaganfalls maßgeblich für die Entscheidung bezüglich der Behandlung und Medikamentierung eines Patienten.

    Bisher wurden Computertomographien, sogenannte CAT (computerised axial tomography) scans, eingesetzt, um das Gerinnsel im Gehirn zu lokalisieren. Diese Bestimmungsart gibt jedoch keinerlei Auskunft darüber, wann der Schlaganfall stattfand - und eine Zeitbestimmung ist entscheidend.

    Laut Dr. Walsh beträgt der kritische Zeitrahmen für die Verabreichung von Medikamenten drei (in einigen Fällen vielleicht auch sechs) Stunden nach Einsetzen des Schlaganfalls, um das Gerinnsel im Gehirn aufzulösen.

    "Nachdem das Gehirn 'weich' wird, und man dann das Gerinnsel auflöst, kann dieses in das Gehirn hineinbluten," so Dr. Walsh. "Wenn jemand mit einem Schlaganfall aufwacht, weiß niemand, wann dieser angefangen hat."

    Prognosemodelle ermöglichen den Medizinern, den Anteil des geschädigten Gehirns zu bestimmen. Dies bedeutet, dass sie nicht nur das Gerinnsel sehen können, sondern auch, wieviel des Gehirngewebes um das Gerinnsel herum betroffen ist.

    Zu den Technologien, die das Team um Dr. Walsh für die Datensammlung einsetzt, gehören unter anderem Kernspintomographie (Magnetresonanzbildgebung wie Perfusions- und Diffusionsbildgebung - die beide die Blutzufuhr zum Gehirn ermitteln), Natriumbildgebung sowie EEG (Elektroenzephalogramm).

    "Diese Kombination der Techniken - Perfusions-, Diffusions-, und Natriumbildgebung - ist auf unsere Bedürfnisse speziell abgestimmt. Wir führen parallele Forschungsreihen durch und sammeln die Daten, die für die Beantwortung einiger wichtiger Fragen genutzt werden", so Dr. Walsh.

    Die Studie begann im April 2002 und wird bis mindestens 2004 fortgesetzt. Der Nutzen der Studie umfaßt:

    1. Bessere Erkenntnisse über den Ablauf eines Schlaganfalls
    2. Durch den Gebrauch von Magnetresonanz-Maschinen können chemische Messungen durchgeführt werden, anstatt ein Loch in den Kopf des Patienten bohren zu müssen, um eine Probe zu entnehmen
    3. Die behandelnden Ärzte erhalten genaueren Aufschluss über die Lage des Schlaganfall-auslösenden Gerinnsels und über den Zeitpunkt des Schlaganfalls
    4. Medikamente können genauer verabreicht werden, ohne weiteren Schaden anzurichten.

    Zum Forscherteam gehören unter anderem: Dr. Walsh, Dr. John Chalk, Rowen Gillies, Mark Strudwick, Stephen Rose.

    Weitere Informationen in englischer Sprache:
    Dr. Michael Walsh (Centre for Magnetic Resonance - CMR)
    Mobil: 0061-412 126 321
    Email: michael.walsh@cmr.uq.edu.au

    Der Australische Hochschulverbund IDP / Institut Ranke-Heinemann ist die zentrale Verwaltungsstelle aller australischen Hochschulen in Deutschland, zuständig für Studienberatung, Studienplatzbewerbung, Einschreibung und Wissenstransfer. Er arbeitet not-for-profit und repräsentiert australische Forschung und Lehre weltweit. Als erste Kontaktadresse für sämtliche Fragen zu Studium und Wissenschaft für Studierende, Presse, Bildungseinrichtungen und Regierungsorganisationen kann er auch bei Fachfragen gezielt Ansprechpartner in Australien vermitteln.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).