idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
21.01.2003 12:05

Buchvorstellung und Vortrag: Uta Halle "Die Externsteine sind bis auf weiteres germanisch!"

Heike Zappe Kommunikation, Marketing und Veranstaltungsmanagement
Humboldt-Universität zu Berlin

    Neu erschienen: Uta Halle "Die Externsteine sind bis auf weiteres germanisch!" Prähistorische Archäologie im Dritten Reich

    Nach 1945 spielten die Ausgrabungen 1934/35 an den Externsteinen eine zentrale Rolle bei der Frage, warum und wie weit sich deutsche Archäologen auf die Zusammenarbeit mit den Nazis eingelassen hatten. Tatsächlich ging es vor 1945 zwar auch um das angeblich "germanische Heiligtum"; wichtiger waren aber die Auseinandersetzungen um das geplante "Reichsinstitut für deutsche Vorgeschichte" und das "Gesetz zum Schutz der Kulturdenkmale". Die Studie von Privatdozentin Dr. Uta Halle, 2001 als Habilitationsschrift an der Humboldt-Universität zu Berlin angenommen, beschreibt am konkreten Fallbeispiel der Ausgrabungen an den Externsteinen die Entwicklung der Ur- und Frühgeschichtsforschung im Nationalsozialismus. Ein vorrangig regionalgeschichtliches Thema mit den Grabungen 1934/35 an besagtem angeblich "germanischen Heiligtum" wird eingebettet in die auf Reichsebene geführten Auseinandersetzungen um das geplante "Reichsinstitut für deutsche Vorgeschichte" und das "Gesetz zum Schutz der Kulturdenkmale" und liefert damit neue spannende Ergebnisse. Galten die damaligen Archäologen in der bisherigen Forschungsliteratur als bloße "Befehlsempfänger", die unter Druck der NS-Machthaber bestimmte Ausgrabungen durchführten und neue Forschungsinstitutionen bzw. Gesetze schaffen sollten, so wird hier anhand zahlreicher neuer zeitgeschichtlicher Quellen ein detailliertes Bild der Wissenschaft im NS-Staat aufgezeigt. Archäologen, die sich bereitwillig für den "Chefideologen" Alfred Rosenberg bzw. dessen Gegenspieler "Reichsführer SS" Heinrich Himmler in den "Dienst der Sache" stellten, dabei nicht davor zurückschreckten zu national-sozialistischen Machtmitteln zu greifen, um ihre jeweiligen Ziele durchzusetzen. Detailliert weist die Autorin die Zusammenarbeit zwischen Archäologen und Machthabern nach und widerlegt damit die Legendenbildung, die nach 1945 überwiegend von Wissenschaftler aus dem SS-Ahnenerbe tradiert wurde.
    DER SPIEGEL (48/2002) griff in seiner Titelstory "Sternenkult der Ur-Germanen" diese alten "germanischen" Argumente zu den Externsteinen wieder auf und behauptete, dass die 1934/35 geborgenen Funde verschollen seien. "Dies ist eine Mär, die aus den Kreisen der selbst ernannten Externsteine-Forscher immer wieder gern tradiert wird", so Uta Halle. "Tatsache ist, dass sowohl das Fundmaterial als auch Fotos und andere Dokumente im Lippischen Landesmuseum Detmold und in staatlichen Archiven überliefert sind, die in der Studie ausführlich vorgestellt werden."

    à Einladung zur Buchvorstellung mit Vortrag "Sternenkult der Ur-Germanen" oder fast alles schon mal da gewesen. Mittwoch, 5. Februar 2003, um 18.00 Uhr am Lehrstuhl für Ur- und Frühgeschichte, Hausvogteiplatz 5-7, Seminarraum

    Uta Halle. "Die Externsteine sind bis auf weiteres germanisch!" Prähistorische Archäologie im Dritten Reich, Sonderveröffentlichungen des Naturwissenschaftlichen und Historischen Vereins für das Land Lippe 68 2002. 3-89534-446-X. 608 S. 100 Abb. 49,00 Euro

    Kontakt: Institut für Geschichtswissenschaften, PD Dr. Uta Halle, Tel. (030) 2093 4973, -4959, uta.halle@web.de | Verlag für Regionalgeschichte, Olaf Eimer, Tel. (05209) 6714, Fax (05209) 6519, regionalgeschichte@t-online.de


    Bilder




    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).