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22.07.1998 00:00

Wirtschaftsmathematik in Bayreuth

Ursula Küffner Pressestelle
Universität Bayreuth

    Studiumsentscheidung leicht gemacht

    WIRTSCHAFTSMATHEMATIK IN BAYREUTH - EIN
    GUTES PFLASTER FÜR BESTE BERUFSCHANCEN

    Deutliche Veränderung im Anforderungsprofil in letzter Zeit

    Bayreuth (UBT). Christian R. arbeitet in den USA für SAP, dieser rasant wachsenden Schmiede von Software-Entwicklern, oftmals als Symbol für Innovation und Aufschwung gehandelt. Petra F. und Daniela G. hat es beide nach München verschlagen: Die eine zur Landesbausparkasse, die andere zum Computerriesen IBM. Erik-Tobias H. betreibt Consulting im westfälischen Münster. Alle vier Personen verbindet eins: Sie haben an der Universität Bayreuth Wirtschaftsmathematik studiert. Und sie gehören zu den 25 Absolventen, die "umstandslos sofort eine Anstellung" gefunden haben, so der Bayreuther Mathematikprofessor Dr. Günter Leugering. Er verweist darauf, daß sie in aller Regel während ihres Studiums bereits Kontakte zur Industrie geknüpft haben.

    Die andere Seite der Medaille: In der deutschen Wirtschaft besteht ein erheblicher Bedarf an gut ausgebildeten Wirtschaftsmathematikern, der derzeit nicht gedeckt werden kann. Wer also kühl seine beruflichen Chancen sucht und gleichzeitig sein Herz an Mathematik und wirtschaftlichen Vorgängen verloren hat, der kommt an der Wirtschaftsmathematik in Bayreuth nicht vorbei.

    Die rasanten Entwicklungen in den Bereichen der Informationstechnologie haben auch deutliche Spuren in den Aufgabengebieten hinterlassen. Während nämlich die klassischen Einsatzfelder der Wirtschaftsmathematiker im Umfeld der Produktions und insbesondere in der Produktionsplanung der Qualitätskontrolle, der Prozeßsteuerung, -optimierung und Datenbanken lagen und auch heute noch von großen Bedeutung sind, zeichnet sich in jüngster Zeit ein Trend in Richtung Finanzen, Dienstleistungen und Informationstechnik ab. So werden vermehrt Wirtschaftsmathematiker in den Bereichen Risikomanagement, Marktanalyse und -vorhersage, optimale Portfolios, aber auch in der Optimierung von Dienstplänen und Verwaltungsabläufen eingesetzt. In allen Fällen - und dies trifft in besonderem Maße auf die Informationstechnologie zu - ist die Analyse, Organisation und die optimale Verarbeitung sehr großer Datenmengen unerläßlich.

    Einhergehend mit diesem Trend hat sich das Anforderungsprofil an die Wirtschaftsmathematiker gewandelt, berichtet Leugering. Neben den tradierten Anforderungen in mathematischer Optimierung, Programmierungstechniken und numerischen Algorithmen werden vermehrt Kenntnisse in neuen mathematisch-technischen Disziplinen nachgefragt. Und die heißen etwa neuronale Netze, simulated annealing, genetische Algorithmen, Fuzzi-Control, Fuzzi-Logik sowie Wavelets, Chaos-Theorie, Codierungstheorie und stochastische Differentialgleichungen. In Bayreuth hat man sich diesen neuen Anforderungsprofilen flexibel angepaßt und ermöglicht es den Studierenden, entsprechende Fähigkeiten während des Studiums der Wirtschaftsmathematik zu erwerben.

    Was generell das Studium angeht, so lautet die Bayreuther Devise bisher: Small is beautiful. Denn insgesamt knapp 100 Studentinnen und Studenten sorgen für eine geradezu optimale Betreuungssituation für die akademischen Lehrer.

    Was noch einmal die Absolventen des erst seit neun Jahren angebotenen Studiengangs angeht, so wurden etwa ein Drittel von ihnen von Wirtschaftswissenschaftlern, die anderen von Mathematikern betreut. Die meisten Diplomthemen waren im Bereich der Optimierung numerischer Algorithmen zugeordnet, doch in letzter Zeit zeigt sich auch hier die bereits angesprochene Trendwende. Und was weiter die Zeit nach dem Studium betrifft, so fanden etwa ein Drittel der Absolventen eine Beschäftigung bei Banken, ein weiteres Drittel fand ihren Arbeitgeber bei Hard- und Softwarefirmen und der Rest verteilt sich auf andere Industriezweige oder strebt eine Promotion an. Kurzum: Bayreuth scheint ein gutes Karrierepflaster für Wirtschaftsmathematiker zu sein.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Physik / Astronomie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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