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27.04.2014 18:44

Neue Fellowships am Jakob-Fugger-Zentrum

Klaus P. Prem Presse - Öffentlichkeitsarbeit - Information
Universität Augsburg

    Gefördert werden das Projekt "Transnationale Diskursräume" des Soziologen Reiner Keller und die Edition der ersten, bereits aus dem frühen 14. Jahrhundert stammenden deutschsprachigen Bibelübersetzung durch den Mediävisten Freimut Löser.

    Augsburg/TSch/KPP - Zum zweiten Mal seit seiner Gründung im Jahr 2012 hat das Jakob-Fugger-Zentrum (JFZ) der Universität Augsburg Fellowships an Augsburger Geistes- und Sozialwissenschaftler vergeben, die sich auf dieser Grundlage - für ein Semester lang ihrer sonstigen Verpflichtungen weitgehend entbunden - intensiv auf das Vorantreiben ihrer aktuellen Forschungsvorhaben konzentrieren können. In den Genuss dieser Förderung kommen im laufenden Sommersemester zum einen Prof. Dr. Freimut Löser (Lehrstuhl für Deutsche Sprache und Literatur des Mittelalters), der an der Edition der ersten - nicht von Luther, sondern von einem Laien stammenden - deutschsprachigen Bibelübersetzung arbeitet; zum anderen der Soziologe Prof. Dr. Reiner Keller (Lehrstuhl für Soziologie), dessen Projekt "Transnationale Diskursräume" weitere wichtige Impulse für das von der Augsburger Soziologie wesentlich mitgeprägte Gebiet der Sozialwissenschaftlichen Diskursforschung verspricht.

    Wer gibt den Ton an?

    Die Welt wächst zusammen - in jeder Beziehung. Debatten und Diskussionen - politische, gesellschaftliche, kulturelle und wirtschaftlich - werden dementsprechend nicht mehr innerhalb nationaler Grenzen, sondern international, global ausgetragen: Umweltschutz, Energieversorgung oder Finanzmarktregulierung werden weltweit vernetzt diskutiert. Doch wer gibt angesichts der Vielzahl der Beteiligten in solchen grenzüberschreitenden Debatten den Ton an? Sind die westlichen Industrieländer hier stets Meinungsführer? Welchen Einfluss haben Entwicklungs- und Schwellenländer oder tatsächliche und vermeintliche „Experten“ auf die globale Meinungsbildung? Und wer entscheidet, was als allgemein anerkannt gilt und was nicht? Die Analyse solch transnationaler Debatten und Diskurse ist Gegenstand des Projekts "Transnationale Diskursräume" des Augsburger Soziologen Reiner Keller, auf dessen Bearbeitung er sich im laufenden Sommersemester als JFZ-Fellow konzentrieren kann.

    Wie kam's zur ersten deutschsprachigen Bibelübersetzung?

    Anders als sein Kollege aus der Soziologie ist der zweite neue JFZ-Fellow, der Mittelaltergermanist Prof. Dr. Freimut Löser, einem historischen Phantom auf der Spur: Handschriftliche Fragmente aus dem frühen 14. Jahrhundert belegen, dass die Bibel nicht erst durch Martin Luther, sondern bereits 200 Jahre vor dem Reformator ins Deutsche übersetzt wurde. Der Autor dieser ersten Übersetzung ist jedoch bis heute anonym geblieben. Fest steht bislang lediglich, dass die erste deutsche Bibelfassung von einem nicht-kirchlichen Laien stammt, der im Gebiet des heutigen Österreich lebte und arbeitete. Doch wer war dieser Autor? Wie legt er den biblischen Text aus? An wen richtete sich seine Übersetzung? Gemeinsam mit Kollegen aus ganz Europa will Löser will sein Projektsemesters am Jakob-Fugger-Zentrum nutzen, um gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus ganz Europa diese rätselhafte frühe Bibelübersetzung weiter zu untersuchen, um sie als kritische digitale Edition weiterer Forschung zugänglich zu machen.

    Das JFZ der Universität Augsburg

    Das "Jakob-Fugger-Zentrum – Forschungskolleg für Transnationale Studien der Universität Augsburg" ist eine 2012 installierte Einrichtung zur Förderung interdisziplinärer und internationaler geistes-, kultur- und sozialwissenschaftlicher Forschung. Das JFZ will innovative Forschung in den beteiligten Disziplinen anstoßen und fördern, zentrale Forschungslinien international und fächerübergreifend vernetzen und die Ergebnisse einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen, um auf diesem Weg auch die Position der Augsburger Geistes- und Sozialwissenschaften nachhaltig zu festigen und zu stärken.

    JFZ-Fellows profitieren zugunsten der Möglichkeit, sich auf ihre aktuellen Forschungsprojekte zu konzentrieren und zu deren Beförderung Drittmittelanträge auszuarbeiten, von einem stark reduzierten Lehrdeputat, das durch die Finanzierung von Vertretungen kompensiert wird. Voraussetzungen für die Bewilligung eines JFZ-Fellowship sind die interdisziplinäre Ausrichtung des jeweiligen Forschungsvorhabens bzw. die realistische Perspektive, das Vorhaben zur Erschießung neuer Forschungsfelder interdisziplinär vernetzen und erweitern zu können.
    __________________________________________

    Mehr zum Jakob-Fugger-Zentrum:
    http://www.jfz.uni-augsburg.de/

    Zu den bisherigen JFZ-Fellows und ihren Projekten:
    http://www.presse.uni-augsburg.de/de/unipressedienst/2013/okt-dez/2013_198/
    __________________________________________

    Ansprechpartner:

    Dr. Tilman Schröder, Telefon: 0821/598-5924, tilman.schroeder@praesidium.uni-augsburg.de

    Prof. Dr. Reiner Keller, Telefon: 0821/598-4095, reiner.keller@phil.uni-augsburg.de

    Prof. Dr. Freimut Löser, Telefon 0821/598-2780, freimut.loeser@phil.uni-augsburg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.jfz.uni-augsburg.de/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Religion, Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungsprojekte, Organisatorisches
    Deutsch


     

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