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27.04.2014 23:28

Augsburg: Nabel der Sozialwissenschaftlichen Diskursforschung

Klaus P. Prem Presse - Öffentlichkeitsarbeit - Information
Universität Augsburg

    Mit einer Spring School zur wissenssoziologischen Diskursanalyse und dem 1. Symposium der "Zeitschrift für Diskursforschung" unterstreicht die Augsburger Soziologie ihre Vorreiterrolle in der Sozialwissenschaftlichen Diskursforschung.

    Augsburg/RK/KPP - Im Herbst 2013 haben an der Universität Augsburg die ersten Studierenden im neuen Masterstudiengang "Sozialwissenschaftliche Diskursforschung" ihr viersemestriges Studium begonnen. Der Studiengang steht in der Tradition der Entwicklung eines Schwerpunkts zur sozialwissenschaftlich-interdisziplinären Erforschung von Diskursen, die an der Universität Augsburg bereits vor rund zehn Jahren in Form des Augsburger Arbeitskreises Diskursforschung begründet wurde. Seitdem hat dieser Augsburger Soziologie-Schwerpunkt durch vielbeachtete Tagungen und Vernetzungsinitiativen, in Form von einschlägigen Handbüchern und durch die Entwicklung inzwischen verbreiteter Ansätze im Feld der Diskursstudien die sozialwissenschaftliche Diskursforschung im deutschsprachigen Raum maßgeblich geprägt. Untermauert wurde dies jüngst durch eine Augsburger Spring School über "Wissenssoziologische Diskursanalyse & angrenzende Perspektiven der Diskursforschung" sowie durch das 1. Symposium der "Zeitschrift für Diskursforschung", bei dem ebenfalls die Soziologie der Universität Augsburg Gastgeber war.

    Die von Prof. Dr. Reiner Keller, Prof. Dr. Werner Schneider, Prof. Dr. Willy Viehöver, Dr. Sasa Bosancic und Matthias Klaes organisierte Spring School zur Wissenssoziologische Diskursanalyse war nicht die erste Veranstaltung dieser Art an der Universität Augsburg. Bereits in der vergangenen Jahren hatten die Organisatoren mehrfach entsprechende Angebote gemacht, die auf große Resonanz stießen. Diesmal waren es 30 Nachwuchsforscherinnen und -forscher aus dem In- und Ausland, die sich ganz spezifisch für die in Augsburg entwickelten Ansätze der Wissenssoziologischen Diskursanalyse (Reiner Keller), der Dispositivanalyse (Werner Schneider) und der Narrationsanalyse von Diskursen (Willy Viehöver) interessierten. Über zwei Tage hinweg nahmen die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die mit diesen Ansätzen zum Teil in ihren eigenen Forschungen bereits arbeiten, die Gelegenheit wahr, sich mit den verschiedenen Perspektiven der sozialwissenschaftlichen Diskursforschung vertraut zu machen und ihre Kenntnisse zu vertiefen.

    Die ZfD: Nach den ersten vier Ausgaben als zentrales Organ etabliert

    Im unmittelbaren Anschluss an die Spring School fanden sich 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Universität Augsburg zum 1. Symposium der "Zeitschrift für Diskursforschung / Journal for Discourse Studies (ZfD)" ein, das sich mit dem Verhältnis zwischen Wissenssoziologie und Diskursforschung und in diesem Kontext mit den Perspektiven disziplinärer sowie inter- und transdisziplinärer Kooperationen befasste. Die von Keller, Schneider und Viehöver 2013 begründete "Zeitschrift für Diskursforschung" ist die erste deutschsprachige Plattform für den interdisziplinären Austausch auf ihrem Gebiet. Sie veröffentlicht Beiträge in deutscher und englischer Sprache und hat sich mit ihren ersten vier Ausgaben bereits als wichtiges und zentrales Diskussionsorgan der deutschsprachigen sprach- und sozialwissenschaftlichen Diskursforschung etablieren können. Das Symposium nahm das einjährige Bestehen der Zeitschrift zum Anlass, um mit dem Literaturwissenschaftler Jürgen Link (Universität Dortmund), dem Historiker Franz Eder (Wien), dem Sprachwissenschaftler Ekkehard Felder (Heidelberg), der Erziehungswissenschaftlerin Inga Truschkat (Hildesheim) und weiteren auswärtigen und Augsburger Teilnehmerinnen und Teilnehmern Fragen des Verhältnisses von Disziplinarität und Interdisziplinarität in der Diskursforschung zu diskutieren.

    Chancen und Grenzen der Inter- und Transdisziplinarität

    Seit dem Ende der 1990er Jahre haben zahlreiche Initiativen in Form von Tagungen, Netzwerken, und Publikationen das Vorhaben eines interdisziplinären Austausches in der Diskursforschung vorangetrieben. In diesen Zusammenhängen sind vielfach gewinnbringende Begegnungen entstanden. "Dennoch", so Reiner Keller, "deutet Manches darauf hin, dass bei allem Interesse am wechselseitigen Austausch sowohl in der Forschungspraxis als auch in der theoretisch-begrifflichen Entwicklung disziplinäre Perspektiven bei Weitem überwiegen. Dafür gibt es sicherlich gute Gründe – Inter- und Transdisziplinarität geben nicht immer Anlass zur Euphorie, auch wenn dies vor allem die Forschungsförderung so vorzusehen scheint. Unser erstes Symposium hat wesentlich dazu beigetragen, bisherige Erträge und zukünftige Chancen, aber auch Grenzen einer entsprechenden Zusammenarbeit kritisch zu beleuchten und in ihren Konsequenzen - nicht nur, aber auch für die Zeitschrift für Diskursfoschung - einzuschätzen."
    ____________________________________

    Mehr zur Zeitschrift für Diskursforschung (ZfD):
    http://www.philso.uni-augsburg.de/de/lehrstuehle/soziologie/sozio6/ZfD/

    Mehr zum Augsburger Masterstudiengang Sozialwissenschaftliche Diskursforschung:
    http://www.uni-augsburg.de/madiskurs

    Ansprechpartner:
    Prof. Dr. Reiner Keller
    Telefon: 0821/598-4074
    reiner.keller@phil.uni-augsburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Gesellschaft, Kulturwissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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