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23.01.2003 12:23

Stifterverband: Nullrunde für die Forschung ist inakzeptabel

Michael Sonnabend Kommunikation
Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft

    ·Vermögensverwaltung im Stifterverband hat sich trotz schwieriger konjunktureller Bedingungen bewährt

    Mit entschiedener Ablehnung reagiert der Stifterverband auf die Pläne der Bundesregierung einer Nullrunde für die Forschungsorganisationen. Die jetzt in der BLK erwogenen Zuwächse ausschließlich bei der DFG von 2,5% hält der Stifterverband für nicht ausreichend. Die Bundesregierung müsse zu ihren noch im vergangenen Sommer versprochenen Aufwüchsen von 3 bzw. 3,5% für alle Wissenschaftsorganisationen stehen. Dies sagte Dr. Arend Oetker, Präsident des Stifterverbandes, im Rahmen der Jahrespressekonferenz des Stifterverbandes.

    Er rief die Bundesregierung dazu auf, bei der bisherigen klaren Rollenverteilung in der Forschungsfinanzierung zu bleiben: "Die Wirtschaft konzentriert sich auf die Anwendungsforschung und Entwicklung, der Staat fördert die Grundlagenforschung." Die Wirtschaft habe ihren Anteil an der Finanzierung von FuE in den vergangenen Jahren stetig erhöht während der Staat seinen Anteil entsprechend verringert habe auf inzwischen 35%. "Einen weiteren Rückzug des Staates können wir Unternehmer auf keinen Fall akzeptieren", sagte Oetker.

    Oetker bedauerte, dass auch die neue Regierungskoalition weder zur Flexibilisierung der Hochschulzulassung beitrage, noch den Ländern die Möglichkeit eröffne, Studiengebühren zu erheben. "Wir sehen in der Flexibilisierung der Zulassung einen Eckpfeiler eines wettbewerblich organisierten Hochschulsystems," sagte Oetker und verwies auf die guten Erfahrungen mit einem ersten Modellversuch an der Universität Mannheim, den der Stifterverband finanziert hat.

    Mit seinem neuen Aktionsprogramm "StudierendenAuswahl" werde sich der Stifterverband auch in 2003 für entsprechende Veränderungen stark machen. Weiterhin hob Oetker die beiden Aktionsprogramme "Neue Wege zur Medizinerausbildung" und "Neue Wege zur Lehrerausbildung" als neue Förderprioritäten hervor. Durch Partnerschaften mit der Stiftung Mercator bzw. der Nixdorf-Stiftung könnten sie mit jeweils 1,8 Mio. Euro besonders hoch dotiert werden.

    Die finanzielle Entwicklung im Stifterverband hat unter der schwierigen konjunkturellen Situation des abgelaufenen Jahres erfreulicherweise kaum gelitten. Dies teilte der Schatzmeister im Präsidium des Stifterverbandes, Nikolaus Schweickart, mit.

    So gab es bei den Spenden aus der Wirtschaft in 2002 wie in den Vorjahren erneut einen leichten Zuwachs um 1,6 Mio. Euro auf 30,4 Mio. Euro. Dies kam unmittelbar der Förderarbeit zugute.

    Im "DSZ - Deutsches Stiftungszentrum" des Stifterverbandes gab es ebenfalls deutliche Zuwächse. In 2002 kamen 20 neue Stiftungen mit einem Vermögen von insgesamt 80 Mio. Euro hinzu, so dass nun 347 Stiftungen mit einem Gesamtvermögen von 1,360 Mrd. Euro im DSZ betreut werden.

    "In dem außerordentlich schwierigen Börsenjahr konnten sich aber auch die Stiftungen einer Reduzierung ihrer Ertragsvolumen nicht entziehen", sagte Schweickart. Mit einem Minus von durchschnittlich 9,8% liege der Rückgang bei den im Stifterverband betreuten Stiftungsvermögen aber glücklicherweise im unteren Bereich, betonte Schweickart und verwies auf die Verluste von DAX (minus 44%) und DJ EuroStoxx 50 (minus 36%) im selben Zeitraum.

    "Stiftungen sind auf Dauer angelegt und entsprechend ist auch ihr vorrangiges Ziel, ihre Vermögen langfristig günstig anzulegen. Gerade hier kann der Stifterverband auf eine sehr gute Entwicklung verweisen", betonte Schweickart, der auch Vorsitzender des DSZ-Verwaltungsrates ist. Im Zehnjahresvergleich erreichen die Stiftungen im Stifterverband eine Performance von plus 118,5% und über die vergangenen 20 Jahres hinweg sogar von plus 473,5%. "Aus diesen Zahlen ist ersichtlich, dass sich unsere Vermögenspolitik bewährt hat", resümierte Schweickart. Der Anlagebeirat werde daher bei der bisherigen Ausrichtung auf Spezialfonds mit einem angemessenen Aktienanteil bleiben.
    Im Anlagebeirat des Stifterverbandes sind ausgewiesene Vertreter von institutionellen Anlegern, Banken und Industrieunternehmen unter Leitung von Dr. Diethart Breipohl, Mitglied des Aufsichtsrates der Allianz AG, vertreten.

    Weitere Informationen bei Dr. Angela Lindner, Telefon 0201 -8401 158 oder Mobil unter 0177 - 8401 158 sowie unter www.stifterverband.de.


    Weitere Informationen:

    http://www.stifterverband.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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