Ein Vortrag von Dr. Eva M. Neumann-Held (Universität Marburg)
am 27.01.03, 18:00 Uhr c.t.,
im Kulturwissenschaftlichen Institut, Goethestr. 31, 45128 Essen
Die technisch-medizinischen Zugriffsmöglichkeiten auf den menschlichen Körper scheinen eine Vorstellung vom Menschen zu unterstützen, welche den Organismus als ein Baustein-System definiert. Dieser Anordnung entsprechend müsste es möglich sein, organismische Fehlleistungen auf fehlerhafte Bausteine zurückzuführen, diese zu diagnostizieren und nach Möglichkeit zu ersetzen. Von der Analyse der "kleinsten Bausteine" eines Menschen, der "Gene", erhofft man sich, Ursprünge seiner "Erkrankung" erkennen, vorhersagen und gezielt verhindern zu können. Es mehren sich aber zugleich kritische Stimmen, die aufgrund neuer empirischer Ergebnisse die Vorstellung eines "genetischen Programms" des Menschen für überholt halten. In alternativen Konzepten wird vorgeschlagen, dass Funktion und vielleicht sogar die Struktur von Genen nur im Kontext des gesamten Organismus sinnvoll zu beschreiben seien. Die Metapher des Bausteins zur Darstellung von Gen-Strukturen und Gen-Aktivitäten würde damit an Bedeutung verlieren, was angesichts des Erfolges bei der Erzeugung von biochemischen Produkten durch Gentechnik diskutabel ist. Diesem Widerspruch soll in dem Vortrag nachgespürt und ein Lösungsvorschlag diskutiert werden.
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.kwi-nrw.de oder unter der Telefonnummer 0201/7204-0.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Geowissenschaften, Informationstechnik, Medizin, Psychologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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