An das 100-jährige Jubiläum des Jüdischen Kranken- und Schwestern-Hauses erinnern die Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main und die Fachhochschule Frankfurt am Main am 8. Mai 2014 um 18 Uhr in der Westendstraße 43 im Rahmen eines öffentlichen Vortrags zum Thema „Jüdische Pflege in Frankfurt“. Der Eintritt ist frei. Kooperationspartner sind das Jüdisches Museum Frankfurt am Main und das Institut für Stadtgeschichte.
Seit den 1870er Jahren bauten die beiden Frankfurter jüdischen Gemeinden ein modernes Medizin- und Pflegesystem auf. Die Einrichtungen waren in die lokale Gesundheitsversorgung integriert und prägten das sozialhistorische Profil der Stadt mit. „Die jüdischen Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser, in denen auch nichtjüdische Erkrankte Heilung suchten und fanden, waren für die Stadt Frankfurt von großer Bedeutung. Nach deren Zwangsräumung und Vernichtung während der NS-Zeit sind sie in Vergessenheit geraten. Mit unserer Veranstaltung am Jahrestag des Kriegsendes wollen wir die seinerzeit hochmodernen Institutionen wieder in das Gedächtnis der Frankfurter Bürgerinnen und Bürger rufen“, erklärt Prof. Dr. Eva-Maria Ulmer vom Fachbereich 4: Soziale Arbeit und Gesundheit der Frankfurter Hochschule, die zur jüdischen Pflege in Frankfurt forscht.
Die Veranstaltung erinnert an zwei Institutionen der jüdischen medizinisch-pflegerischen Versorgung, die vor 100 Jahren repräsentative Neubauten bezogen: das Jüdische Schwesternhaus in der Bornheimer Landwehr (60 Plätze) und das Jüdische Krankenhaus in der Gagernstraße (200 Betten).
Die Veranstaltung steht im Kontext des Forschungsprojekts „Jüdische Pflegegeschichte / Jewish Nursing History – Biographien und Institutionen in Frankfurt am Main“. Es widmet sich der historischen Aufarbeitung der jüdischen Krankenpflege in Frankfurt am Main und verbindet diese mit dem Medium Internet. Die Homepage http://www.juedische-pflegegeschichte.de bietet Informationen zu Personen, Orten, Gebäuden, Institutionen und Quellen jüdischer Pflegegeschichte in Frankfurt am Main. Der zeitliche Schwerpunkt liegt zunächst auf den Jahren zwischen 1870 und 1945. Das Projekt ist seit 2006 an der Hochschule angesiedelt. Schirmherr ist Peter Feldmann, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main.
Die Beschäftigung mit Pflegegeschichte öffnet ein vielseitiges Forschungsfeld, darunter Biografie-, Sozial- und Kulturgeschichte der im Pflegeberuf Tätigen, Institutionen- und Gebäudegeschichte, Berufsvereinigungen und Stiftungen, ideengeschichtliche Grundlagen wie Religion oder der politische Kontext. Pflegegeschichte ist zugleich ein Bereich der Frauenforschung: Krankenpflege und die Gründung jüdischer Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen in Frankfurt waren vor allem weibliche Domänen.
Weiteres zum Projekt: http://www.juedische-pflegegeschichte.de
Kontakt: Fachbereich 4: Soziale Arbeit und Gesundheit, Prof. Dr. Eva-Maria Ulmer, Telefon: 069/1533-2615, E-Mail: Pflegegeschichte@bibl.fh-frankfurt.de
Termin: 8. Mai 2014, 18 Uhr
Ort: Verwaltungsgebäude der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main, Westendstr. 43, 5. Stock, 60325 Frankfurt
Programm „Jüdische Pflege in Frankfurt“:
17:30 Uhr Einlass
18:00 Uhr Grußworte
18:20 Uhr Das Historische Umfeld – Prof. Dr. Eva-Maria Ulmer, FH Frankfurt
18:30 Uhr Das Jüdische Krankenhaus in Frankfurt – Dr. des. Edgar Bönisch, FH Frankfurt
18:50 Uhr Das Jüdische Schwesternheim – Dr. Birgit Seemann, FH Frankfurt
19:10 Uhr Ausklang
http://www.juedische-pflegegeschichte.de
Vortragsveranstaltung „Jüdische Pflege in Frankfurt"
Quelle: Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main/Fachhochschule Frankfurt am Main
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
jedermann
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Religion
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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