idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
27.01.2003 11:29

Datenfluten bildhaft bewältigen

Isolde Rötzer Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Dreidimensionale Abbilder innerer Organe entstehen bei einer Röntgenuntersuchung erst dann am Monitor, wenn eine Software die Daten interpretiert. Mit dem weltweit schnellsten und höchstauflösenden Programm können sogar 3-D-Filme dargestellt werden.

    Wenn das menschliche Herz mit Verfahren wie der Röntgentomografie aufgenommen wird, entstehen zunächst nur Daten. Erst eine Bildverarbeitungssoftware baut gemeinsam mit der Graphikhardware des Computers daraus ein Bild auf. Natürlich wünschen sich Mediziner - aber auch Werkstoffwissenschaftler - möglichst detailreiche Bilder, was zu immer gewaltigeren Datenmengen führt.

    Doch wie kann etwa der innere Aufbau des Herzens überhaupt als dreidimensional wirkende, farbige Graphik am Monitor erscheinen, zumal seine Strukturen lediglich als Übergänge von Grauwerten im Datensatz vorliegen? Durch "Direktes Volumenrendering". Nachdem dieses mathematische Verfahren angewendet wurde, kann die dreidimensionale Struktur vom Betrachter interaktiv bewegt und gesteuert werden - auf Voxelebene. Volume elements sind das Analogon zum Pixel, dem picture element im zweidimensionalen Bild. Softwaremodule wie Multi-Raycaster oder allgemein Raytracer bringen Lichteffekte in das Bild, was zu einer realistischen Darstellung führt. Schattenwurf, Spiegelungen, einstellbare Durchsichtigkeit oder simulierte Material- und Oberflächeneigenschaften sind heute ebenso möglich wie Schnittbilder in allen Richtungen. Die modernsten Programme dringen in die vierte Dimension vor: der Zeit. Viele Einzelbilder verschmelzen dann zu einem Film - etwa des schlagenden Herzens.

    Die führende Software, die ohne spezielle Grafikhardware auskommt, heißt PV-4D und kommt vom Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM. "Momentan können wir damit 150 Datensätze mit jeweils 10243 Voxeln visualisieren", erläutert Dr. Franz-Josef Pfreundt. "Dies entspricht rund 150 Milliarden Voxeln, die in farbige Monitorbilder von 10242 Pixeln umgerechnet werden. So entstehen Animationen, in denen sich Objekte beliebig drehen, beschneiden und durchfliegen lassen - und mit Spezialbrillen sogar stereoskopisch." Zum ersten Mal können so wirklich große Datenmengen in Raum und Zeit interaktiv visualisiert werden. PV-4D ist eine parallelisierte und für Cluster von Standard-PCs optimierte Software; ihre Leistung wird selbst von Spezialhardware in Graphikrechnern nicht übertroffen. Die Forscher im "Competence Center High Performance Computing und Visualisierung" des ITWM stellen mit ihrer Software auch komplexe Strömungsprozesse dar. Noch in diesem Jahr wollen sie Datenmengen bis zu einem Terabyte, also 1 024 Gigabyte, interaktiv visualisieren.

    Ansprechpartner:
    Dr. Franz-Josef Pfreundt
    Telefon 06 31 / 2 05-27 44
    Fax 06 31 / 2 05-41 39
    pfreundt@itwm.fraunhofer.de

    Dr. Carsten Lojewski
    Telefon 06 31 / 3 03-18 08
    lojewski@itwm.fraunhofer.de


    Weitere Informationen:

    http://www.fraunhofer.de/german/press/pi/index.html
    http://www.itwm.fraunhofer.de


    Bilder

    © Fraunhofer ITWM - Im Schnittbild rechts sind die Herzkammern rechnerisch freigelegt. Als habe die Graphiksoftware "die Kraft der zwei Herzen", verbildlicht PV-4D größte Datenmengen auch in der Zeit als vierter Dimension.
    © Fraunhofer ITWM - Im Schnittbild rechts sind die Herzkammern rechnerisch freigelegt. Als habe die ...

    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Mathematik, Medizin, Physik / Astronomie, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    © Fraunhofer ITWM - Im Schnittbild rechts sind die Herzkammern rechnerisch freigelegt. Als habe die Graphiksoftware "die Kraft der zwei Herzen", verbildlicht PV-4D größte Datenmengen auch in der Zeit als vierter Dimension.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).