idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
28.01.2003 15:28

Genort für eine psychische Erkrankung dingfest gemacht

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Ein Gen, das für eine bestimmte Form der Schizophrenie verantwortlich ist, befindet sich auf dem langen Arm des Chromosoms Nummer 15. Für diese Erkenntnis hat der Mediziner PD Dr. Gerald Stöber von der Uni Würzburg den Organon-Forschungspreis für Biologische Psyhiatrie verliehen bekommen.

    Eine Studie mit zwölf großen Familien zeigte, dass bei einem Großteil der betroffenen Personen das Chromosom 15 der Ort ist, an dem sich das krankheitsauslösende Gen befindet. Eine zweite Stuie mit vier anderen Großfamilien bestätigte den Befund.

    Damit konnte Dr. Stöber erstmals überhaupt bei einer Krankheit aus diesem Formenkreis ein Gen "dingfest" machen: "Bei allen anderen Arten der endogenen Psychosen fand man bislang mal diesen, mal jenen Genort, aber nie ein und denselben in dieser Häufigkeit", so der Mediziner.

    Dr. Stöber ist Leitender Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Uni Würzburg. Dort erforscht er die molekularioloischen Ursachen endogener Psychosen. Landläufig sind diese Erkrankungen als Schizophrenien bekannt. Dr. Stöber beschäftigt sich vor allem mit der Unerform der so genannten katatonen Psychosen.

    Bei Patienten, die daran leiden, läuft die Psychootorik verzerrt und nicht mehr harmonisch ab. Unter Psychomotorik versteht man all das, was ein Mensch auf sein inneres Fühlen hin an Mimik und Gestik zeigen kann. So gehen zum Beispiel Gefühle wie Freude oder Trauer automatisch mit einem betimmten Mienenspiel einher. Bei den von einer endogenen Psychose Betroffenen ist dies aber nicht mehr der Fall. Um die molekulargenetischen Ursachen dieses Leidens aufzudecken, führt Dr. Stöber nun weitere Untersuchungen am Chromosom 15 durch.

    Der Würzburger Wissenschaftler teilt sich den mit 15.000 Euro dotierten Preis mit PD Dr. Beat Lutz vom Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München. Die Auszeichnung wurde ihm im Oktober 2002 beim 8. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Bioloische Psychiatrie in Düsseldorf verliehen.

    Weitere Informationen: PD Dr. Gerald Stöber, T (0931) 201-76000, Fax (0931) 201-77020, E-Mail: stoeber_g@klinik.uni-wuerzburg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Personalia
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).