Ab Beginn des neuen Studienjahres will die Universität-Gesamthochschule im neuen Studiengang Mathematical Engineering Spezialisten für die Informationstechnologie ausbilden. Die Ausbildung schließt nach sieben Semestern mit dem Bachelor ab; nach zwei weiteren Semestern sind die Absolventen Master im Wissenshaftlichen Rechnen.
167/98
23. Juli 1998
Bis zum Jahr 2010 werden - verläßlichen Studien zufolge - im Bereich der Informationstechnologie in Europa sechs Millionen neue Arbeitsplätze entstehen. In Deutschland fehlen in dieser Branche zur Zeit 150 000 qualifizierte Fachkräfte, und allein für Aufgaben in der Datensicherheit könnten jährlich 10 00 Mitarbeiter eingestellt werden. Mit einem neuen Studiengang begegnet die Universität-Gesamthochschule Essen dem dringenden Bedürfnis der Industrie nach qualifi-zierten Hochschulabsolventen mit Spezialkenntnissen in der Informationstechnologie. Das in Deutschland neuartige Bachelor-Studium des Mathematical Engineering wurde im Auftrag des NRW-Ministeriums für Schule und Weiterbildung, Wissenschaft und Forschung geplant und orientiert sich an den modernen euro-päischen Universitätsstrukturen. Es unterscheidet sich vom herkömmlichen Diplom-Studiengang Mathematik durch eine reduzierte Vermittlung theoretischen Wissens bei gleichzeitiger Konzentration auf ein Spezialgebiet - zum Beispiel der Datensicherheit.
Angeboten wird der neue Studiengang vom Fachbereich Mathematik und Informatik der Hochschule. Professor Gerhard Frey, Dekan des Fachbereichs und Inhaber des Lehrstuhls für Zahlentheorie im Institut für Experimentelle Mathematik, begründet die Notwendigkeit von Mathematical Engineering so: "Dieser flexible Studiengang erfüllt die Anforderungen von Industrie und Wirtschaft in der modernen Informationsgesellschaft. Die Studiendauer ist kurz; bereits in absehbarer Zeit stehen dem Arbeitsmarkt junge Absolventen zur Verfügung". Die Studienbedingungen - von der Ausstattung mit modernen PC-Arbeitsplätzen bis hin zur Betreuung der Studenten - seien beispielhaft, und die praxisorientierte, schwerpunktbildende Konzeption garantiere einen qualifizierten Bachelor-Abschluß mit großer Akzeptanz in der Wirtschaft.
Die anwendungsorientierte Ausrichtung des Studiengangs ist Ergebnis einer au-ßergewöhnlichen Kooperation des Fachbereichs mit Industrie und Wirtschaft der Region. Hier sind an erster Stelle die Essener Cubis AG und deren Tochtergesell-schaft, die Security Networks GmbH (Secunet), zu nennen. Die Cubis AG als einer der führenden Sicherheitsdienstleister in Deutschland und die Secunet als Spezialist für Sicherheitslösungen in der Informationstechnologie waren für den Fachbereich erste Adressen bei der Suche nach geeigneten Partnern. Gerhard Frey: "Mathematical Engineering als eine zielgerichtete und qualitativ hochwertige Ausbildung ist nur in Zusammenarbeit mit kompetenten Vertretern aus der Arbeitswelt realisierbar". Insbesondere von der Zusammenarbeit mit der Secunet versprechen sich die Essener Hochschullehrer viel - ein Schwerpunkt der For-schung an der Universität und gleichzeitig eine besondere Kompetenz der Secunet ist die Kryptographie.
Um sicherzustellen, daß der neue Studiengang den Anforderungen der Praxis ent-spricht, werden Vertreter der Wirtschaft und Mitglieder des Fachbereichs in ei-nem Beirat zusammenarbeiten. Die Cubis AG/Secunet und die Essener Ruhrgas AG haben ihre Mitwirkung bereits zugesichert. Auch nach dem voraussichtlichen Anlaufen des Studiengangs im Wintersemester 1998/99 wird der Beirat seine Tä-tigkeit aufrechterhalten. Neue technologische Entwicklungen, die eine Akzentver-schiebung der Ausbildung verlangen, können so umgehend in den Lehrplan inte-griert werden.
Eine der wichtigsten Komponenten des neuen Studiengangs ist für alle Studenten ein Pflichtpraktikum von einem Semester. Der entsprechende Praktikumsplatz wird garantiert. Auch hier spielt die Secunet eine Schlüsselrolle: Das Unterneh-men hat der Universität verbindlich zugesagt, in jedem Jahr 20 Praktikumsplätze zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus sind regelmäßige Vorträge von Be-rufspraktikern in die Hochschule und praxisorientierte Workshops geplant.
Im Fachbereich Mathematik und Informatik der Uni Essen rechnet man mit zunächst 60 Studenten pro Jahr - eine Zahl, die auch benötigt wird, damit der Studiengang über seine fünfjährige Erprobungsphase hinaus angeboten werden kann. Die Hürden, die bis zu seiner endgültigen Einrichtung noch genommen werden müssen, sind die Genehmigung durch die Universitätsgremien und durch das Mi-nisterium für Schule und Weiterbildung, Wissenschaft und Forschung. Für die Studenten soll das den Studienbeginn nicht verzögern. Denn in den ersten beiden Semestern gibt es keinen Unterschied zwischen dem in Essen etablierten Diplom-Studiengang Mathematik und dem neuen Bachelor-Studium. Nach einem Jahr kann man dann problemlos wechseln. Und wenn man nach sieben Semestern die Qualifikation für den Start in einen aussichtsreichen Beruf hat, von der Wissenschaft aber nicht lassen mag, kann man "draufsatteln" und es nach zwei weiteren Semestern zum Master im Wissenschaftlichen Rechnen bringen.
Weitere Informationen: Dr.Hans-Georg Rück, Telefon (02 01) 3 20-64-55
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).