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29.01.2003 08:37

Problem Alkohol: Kontrolliertes Trinken statt Abstinenz?

Dr. Arnd Schweitzer Stabsstelle Kommunikation
Medizinische Hochschule Hannover

    MHH sucht Teilnehmerinnen und Teilnehmer für Studie

    In Deutschland haben insgesamt 7,8 Millionen Menschen einen riskanten Alkoholkonsum, davon betreiben 2,4 Millionen einen schädlichen Gebrauch*, 1,5 Millionen sind körperlich und psychisch abhängig (Quelle: Bundesministerium für Gesundheit). Zahlreiche Kliniken, rund 200 spezialisierte Stationen und nahezu 1.400 Beratungsstellen widmen sich den Erkrankten. Doch nur wenige Betroffene nehmen diese Angebote überhaupt an. Professor Dr. Udo Schneider, Abteilung Klinische Psychiatrie und Psychotherapie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), vermutet dafür mehrere Gründe: "Das Hilfesystem ist oftmals nur auf Abstinenz ausgerichtet. Damit wird Patienten wenig Entscheidungsspielraum eingeräumt und das Angebot ist zu wenig ausdifferenziert."

    Ein alternativer Ansatz ist das "Kontrollierte Trinken" - dabei legt der Betroffene eine bestimmte Trinkmenge für sich fest, erreicht sie und hält sie über längere Zeit. Die Methode wurde von Professor Dr. Joachim Körkel, Psychologisches Institut der Universität Heidelberg, entwickelt und ist für diejenigen geeignet, die ihren Alkoholkonsum reduzieren möchten. Theoretische Grundlage ist der so genannte Selbstkontrollansatz der Verhaltenstherapie.

    In einer ambulanten Studie möchte ein Pflege- und Ärzteteam der MHH nun untersuchen, ob alkoholkranke Patienten über das Trainingsprogramm zum kontrollierten Trinken weniger Alkohol konsumieren als Patienten, die ausführlich über die Droge und ihre Folgen aufgeklärt wurden und denen eine offene Therapie angeboten wird. Interessierte führen zunächst ein Gespräch mit einem Therapeuten, werden untersucht und müssen einige Fragebögen ausfüllen. Anschließend werden sie einer der beiden Gruppen zugelost. Dann beginnt das Training, das 10 mal zwei Stunden umfasst. Zum Abschluss folgen eine Nachuntersuchung und nochmals einige Fragebögen.

    Für die Studie werden Probanden gesucht, die in riskanten Mengen Alkohol zu sich nehmen, ihren Konsum reduzieren wollen, aber keine Abstinenz anstreben. Interessierte können sich wochentags zwischen 10 und 13 Uhr sowie zwischen 14 und 16 Uhr an Bernhard Häring wenden, Telefon: (0511) 532-4076 oder -7616, E-Mail: Haering.Bernhard@mh-hannover.de

    Für Medienvertreter: Weitere Informationen zur Studie gibt gern Professor Dr. Udo Schneider, Telefon: (0511) 532-6559, E-Mail: Tegtmeyer.Marlies@mh-hannover.de

    *Schädlicher Gebrauch: täglich 40 Gramm reiner Alkohol bei Männern und 20 Gramm bei Frauen. Als Beispiel: Das entspricht einem Liter beziehungsweise einem halben Liter Bier.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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