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29.01.2003 16:29

Eröffnung der Amploniana

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    Die Erfurter Sondersammlung der Universitäts- und Forschungsbibliothek, mit der Dauerleihgabe der wertvollen Amploniana im Mittelpunkt, wird morgen am neuen Standort in der Bibliothek auf dem Universitätscampus feierlich eröffnet. Universitätspräsident Dr. Wolfgang Bergsdorf, Erfurts Oberbürgermeister Manfred Ruge und die Direktorin der Bibliothek Christiane Schmiedeknecht werden am Donnerstag, dem 30. Januar 2003 zur Eröffnung um 19.00 Uhr in der neuen Universitätsbibliothek in der Max-Weber-Allee 5 sprechen. Den Festvortrag über "Die Vernunft und ihre Grenzen. Philosophie, Humanismus, Mystik im späten Mittelalter" wird Prof. Dr. Georg Wieland aus Tübingen halten.

    "Mit der Forschungsbibliothek Gotha und den weit mehr als die Bibliotheca Amploniana umfassenden Sondersammlungen verfügt die Universität über eine herausragende Hochschulbibliothek, wie sie auch die meisten altehrwürdige Universitäten nicht ihr eigen nennen können", so Präsident Wolfgang Bergsdorf. Schon ihr Name sei Programm: "Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt / Gotha". Selbstverständlich werde an jeder Hochschule geforscht, doch sei die hiesige Bibliothek an beiden Standorten eine Attraktion nicht nur für die Professoren der eigenen Hochschule, sondern für Wissenschaftler aus aller Welt, betont er anlässlich der Eröffnung.

    Vor nunmehr 591 Jahren, im Jahre 1412, stiftete der Gelehrte Amplonius Rating de Bercka seine Bibliothek zusammen mit einem nach ihm benannten Kolleg an die erst wenige Jahre zuvor gegründete alte Universität Erfurt.
    Heute nun, im neunten Jahr ihres Bestehens, bewahrt die neue Universität Erfurt die Büchersammlung eines bedeutenden Gelehrten des Mittelalters als Dauerleihgabe wieder in ihren Räumen und hat damit begonnen, sie für Forschung und Lehre einzusetzen. Die Bibliotheca Amploniana ist die größte noch erhaltene Sammlung eines spätmittelalterlichen Gelehrten überhaupt. Sie reicht in ihren ältesten Beständen bis weit in das erster Jahrtausend zurück, ist aber auch im dritten Jahrtausend aktuell und könnte mit ihrem Fächerspektrum und ihren fachübergreifenden Bezügen Vorbild für heutige universitäre Praxis sein, wie sie die Universität Erfurt als Aufgabe versteht. Die Bibliotheca Amploniana vereint vielfältige Einflüsse und Traditionen und gibt so das lebendige Wissen der Anfangsjahre europäischer Universitäten weiter. Sie bezeugt die ungemeinen Systematisierungsleistungen der mittelalterlichen Universität genauso wie die Entstehung und Vielfalt der damals noch neuen öffentlichen akademischen Auseinandersetzung. "Selbst wenn die Sammlung nicht so eng mit Erfurt verknüpft wäre - jede Universität wäre stolz auf einen solchen Schatz", erklärt Bergsdorf, der insbesondere der Landeshauptstadt dafür dankt, "... daß sie der jungen Einrichtung dieses kostbare Gut anvertraut hat".

    Die Dauerleihgabe der Stadt Erfurt, umfassend die eigentliche Bibliotheca Amploniana mit 979 Handschriften, 597 sonstige Handschriften, 374 Handschriftenfragmente, 636 Inkunabeln, 42.404 Bänden Alte Drucke, 2.885 Mikroformen und 9.718 Bände moderner Literatur. Jedes einzelne Stück wurde vor dem Umzug erfasst, sein Erhaltungszustand protokolliert, die erforderlichen Maßnahmen zu seinem Schutz getroffen, sein Platz in den Umzugswagen und den neuen Regalen berechnet. Der Umzugstermin im September vergangenen Jahres war präzise auf die äußeren klimatischen Bedingungen abgestimmt und fand unter hohen Sicherheitsvorkehrungen statt.

    Der Sonderlesesaal im 2. Obergeschoss der Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/ Gotha auf dem Campus in der Nordhäuser Straße 63 ist seit dem 7. Oktober geöffnet. Öffnungszeit ist Montag bis Freitag von 9.00 bis 17.00 Uhr. Die Handschriftenbenutzung ist nur nach Voranmeldung bei Frau Paasch (Tel.: 0361/737-5881) möglich.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungsprojekte, Organisatorisches
    Deutsch


     

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