idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
29.01.2003 00:00

Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften mit Landeslehrpreis ausgezeichnet

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Staatssekretär Michael Sieber und Rektor Prof. Dr. Peter Hommelhoff würdigten das mit großem Engagement geförderte Tutorienprogramm

    Die Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Heidelberg hat den mit 10 250 Euro dotierten Landeslehrpreis erhalten. Als preiswürdig wertete die Jury das mit großem Engagement aller Beteiligten geförderte Tutorienprogramm der Fakultät. "Das von der Tutorengruppe angebotene Programm vermittelt Orientierungsangebote und Schlüsselkompetenzen. Durch sein beispielhaftes Konzept können Studierende ihr Studium von Anfang an effektiver gestalten. Das Tutorienprogramm trägt damit zu einer Verkürzung der Studiendauer bei." Mit diesen Worten überreichte der Staatssekretär im Wissenschaftsministerium, Michael Sieber MdL, in Heidelberg zwei Vertretern der Fakultät, Prof. Dr. Dietfried Günter Liesegang und Prof. Dr. Hartmut Sangmeister, die begehrte Auszeichnung.

    Mit der Verleihung "unterstreichen Baden-Württemberg und die Ruprecht-Karls-Universität eine Besonderheit der Wissenschaft und ihrer organisatorischen Verfestigung in den Universitäten - das akademische Prinzip der Einheit von Forschung und Lehre", sagte Rektor Prof. Dr. Peter Hommelhoff in der Aula der Alten Universität. In dieser Verbindung seien Forschung und Lehre Bestandteil der im und vom Grundgesetz garantierten Wissenschaftsfreiheit.

    Hommelhoff: "Was heißt das? - Nun, die Lehre, so wie sie die Verfassung versteht, wurzelt im wissenschaftlichen Erkenntnisprozess; konsequent dient die Lehrfreiheit dazu, wissenschaftliche Erkenntnisse zu vermitteln. Diese Freiheit zu lehren steht daher nur dem forschenden Wissenschaftler zu. Ein Kommentator des Grundgesetzes hat diese Zusammenhänge so ausgedrückt: Auf das Grundrecht der Lehrfreiheit kann sich nur berufen, wer auf seinem Lehrgebiet auch als Forscher tätig ist, also auf Grund eigenverantwortlicher Forschung lehrt."

    Zwischen Forschung, Lehre und Prüfung bestehen - so Hommelhoff - vielfältige Verbindungslinien; sie gelte es, im Auge zu behalten, wenn es um die Beschreibung der Universitäten und ihrer Aktivitäten geht - um die Beschreibung in Abgrenzung gegenüber den außeruniversitären Forschungseinrichtungen, wie etwa den Max-Planck-Instituten auf der einen Seite und den Fachhochschulen auf der anderen.

    "Schon deshalb, weil sich universitäre Lehre als Funktion von Wissenschaft determiniert, muss ihr Stellenwert und der der Prüfungen innerhalb der Universitäten breit, vielfältig und nachdrücklich angehoben werden. Das schließt als nächstes die Bemühungen des Rektorats mit ein, die Belastungen der Dozenten in Lehre und Prüfungen zu erfassen und für eine gleichmäßige Lastenverteilung unter allen Dozenten eines Faches zu sorgen."

    Der Landeslehrpreis 2002 werde zu seiner ganz großen Freude den Wirtschaftswissenschaftlern der Universität für ihr Engagement im Tutorenprogramm verliehen, sagte Hommelhoff. Dankbar stelle er fest, dass dieses Tutorenprogramm in enger Kooperation mit dem Zentrum für Studienberatung und Weiterbildung ausgeformt worden sei. "Da die Schlüsselqualifikationen in Lehre und Hochschuldidaktik immer stärkeres Gewicht gewinnen, erscheint diese erfolgreiche Kooperation beispielhaft."

    "Die Heidelberger Wirtschaftswissenschaftler verdienen aber noch aus anderen Gründen hier und heute ausdrückliche Erwähnung: Neu eingebettet in die Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften haben sie unlängst sich selbst reorganisiert und auf die Institutionenökonomie auch mit dem Ziel ausgerichtet, ihr Profil deutlich in Abgrenzung gegenüber dem der Volkswirte in Mannheim zu schärfen. Außerdem sind die Heidelberger Wirtschaftswissenschaftler einzigartig in der Bundesrepublik durch den hohen Anteil ausländischer Studierender gekennzeichnet. Hier wird Führungsnachwuchs in Wirtschaft und Verwaltung für eine Vielzahl von Entwicklungs-, Schwellen- und Transformationsländern ausgebildet. Aus all diesen Gründen sind die Wirtschaftswissenschaftler für die Ruperto Carola unverzichtbar."

    Auch und gerade für die ausländischen Studierenden sei jene Orientierungshilfe überaus bedeutsam, die das Tutorenprogramm der Wirtschaftswissenschaftler leistet. Deshalb verbinde er gern mit seinem Glückwunsch an die Gewinner des Landeslehrpreises 2002 den herzlichen Dank der Ruprecht-Karls-Universität, so Hommelhoff.

    Nachhaltige Didaktik

    Alle Tutorien des ausgezeichneten Programms werden von geschulten höhersemestrigen Studierenden oder Graduierten des Fachs geleitet. Die Veranstaltungen richten sich an den Prinzipien für eine nachhaltige Didaktik aus. Ziele dieser Tutorien sind ein aktives selbstgesteuertes Studieren und das ganzheitliche Lernen. Gleichzeitig sollen bestehende Erfahrungshorizonte genutzt und durch die Zusammenarbeit zwischen den fortgeschrittenen und den neuen Studierenden systematisch weiterentwickelt werden. Bestandteile des Programms sind etwa eine Orientierungseinheit zu Studienbeginn, ein Tutorium zum selbstgesteuerten Lernen und wissenschaftlichen Arbeiten im ersten Semester, aber auch mehrere Veranstaltungen zur effektiven Examensvorbereitung.

    Wie eine Evaluation gezeigt hat, nehmen die Studierenden das Programm begeistert auf. Besondere Rücksicht wird auf die Bedürfnisse der zahlreichen ausländischen Studierenden genommen. Bei der Entwicklung und Umsetzung des Tutorienprogramms arbeitet die Fakultät mit der "Abteilung Schlüsselkompetenzen" des Zentrums für Studienberatung und Weiterbildung im Rahmen des so genannten "Heidelberger Modells" zusammen. Im Rahmen der Kooperation wurden das Tutorienprogramm auf die spezielle Situation und Fachkultur der Volkswirtschaftslehre abgestimmt.

    Sieber: Lehre ist ebenso wichtig wie Forschung

    "Der Landeslehrpreis sorgt dafür, dass neben herausragenden Forschungsleistungen auch besondere Leistungen in der Lehre gebührend gewürdigt werden. Die Lehre ist ebenso wichtig wie die Forschung", betonte Staatssekretär Michael Sieber. "Gute Lehre ist ein entscheidender Faktor für das qualitätsbezogene Profil einer Hochschule." Dass das Land und die Hochschulen in Baden-Württemberg mit ihrem verstärkten Engagement für Verbesserungen in der Lehre in den letzten Jahren Erfolg haben, zeige sich unter anderem im sehr guten Abschneiden baden-württembergischer Hochschulen in den verschiedenen Rankings.

    Ein weiterer Beweis für die ungebrochene Attraktivität der baden-württembergischen Hochschulen seien auch die steigenden Zahlen der Studierenden. So nahmen nach den vorläufigen Zahlen des Statistischen Landesamts im Wintersemester 2002/03 mehr als 48 000 junge Menschen ein Studium an den baden-württembergischen Hochschulen und Berufsakademien auf. Damit setzt sich der Zuwachs im Hochschulbereich bereits im vierten Jahr fort. Zudem ist Baden-Württemberg durch einen "Überschuss" von Studienanfängern aus anderen Ländern wieder zum "Importland" geworden. Auch die Zahl der ausländischen Studienanfänger an den Landeshochschulen ist gestiegen; sie hat sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt. "Mit einem Bündel von Maßnahmen, etwa dem Bündnis für Lehre, stellt Baden-Württemberg sicher, dass die Ausbildung im Land trotz der quantitativen Erweiterung attraktiv bleibt", so Michael Sieber.

    Rückfragen bitte an:
    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).