Mehrere europäische Staaten beraten derzeit über wesentliche Änderungen ihrer Energiepolitik, dies allerdings unter sehr unterschiedlichen Vorzeichen.
Deutschland hat, wie allgemein bekannt, im Jahre 2011 die Energiewende beschlossen und sich damit einen beschleunigten Atomausstieg zum Ziel gesetzt. Gleichzeitig ist es erklärtes und ehrgeiziges Ziel deutscher Energiepolitik, den wegfallenden „Atomstrom“ nicht durch Strom aus konventionellen Kraftwerken zu ersetzen, sondern in sehr hohem Maße aus sogenannten erneuerbaren Energien zu beziehen.
Ganz anders plant beispielsweise Frankreich, wo die existierenden Kernkraftwerke länger betrieben werden sollen als bislang vorgesehen; Großbritannien setzt sogar auf den Neubau solcher Kraftwerke.
Alle diese Planungen müssen in Verbindung mit Fragen der „Versorgungssicherheit“ (Importabhängigkeit, Verknappung von Ressourcen) einerseits und der Umweltverträglichkeit bzw. Nachhaltigkeit andererseits betrachtet werden; hinzu kommt, ausgelöst durch Debatten über Preisentwicklungen, das Thema „Energiearmut“, das in letzter Zeit sehr aufmerksam betrachtet wird und phasenweise die öffentliche Diskussion zu dominieren scheint.
Vor diesem Hintergrund haben Wissenschaftler aus Deutschland, Großbritannien, Irland, der Schweiz und den USA im Projekt „Using Subjective Well-Being Data for Energy Policy Analysis – Energy for Well-Being“ (Analyse von Energiepolitik mittels Daten zum subjektiven Wohlergehen – Energie und Wohlergehen) gemeinsam geforscht. Ziel des Projektes war eine Bewertung von Energieversorgung, Energiekosten und unterschiedlichen Systemen zur Energieerzeugung und -verteilung aus der subjektiven Perspektive der Bürger. Anders formuliert: Wie nützlich ist welche Energie für wen?
Wesentliche Forschungsergebnisse betreffen den Einfluss von unterschiedlichen Stromerzeugungsarten, von Energiekosten sowie der Nähe zu Energieanlagen auf das persönliche Wohlergehen der Menschen in mehr als 20 europäischen Ländern und darauf, wie sich diese Zusammenhänge durch Ereignisse wie die Kernschmelze in Fukushima oder politische Unruhen in Energieexportländern verändert haben.
Mit dem Workshop im Hanse-Wissenschaftskolleg kommt das Projekt (Laufzeit von November 2012 bis Juni 2014) zum Abschluss.
Der Workshop dient der Darstellung und Verbreitung der Projektresultate in der wissenschaftlichen Gemeinschaft und insbesondere beim wissenschaftlichen Nachwuchs.
Die Tagungssprache ist Englisch.
Forschungsprojekt und Workshop werden durch das Schweizer Bundesamt für Energie unterstützt.
Veranstalter des Workshops und Sprecher des Forschungsprojekts ist Prof. Dr. Heinz Welsch, Institut für Volkswirtschaftslehre, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Kontakt:
Prof. Dr. Heinz Welsch, heinz.welsch@uni-oldenburg.de oder Tel.: 0441 798-4112
Wolfgang Stenzel, wstenzel@h-w-k.de oder Tel.: 04221 9160-103
http://www.uni-oldenburg.de/wire/vwl/wt/projekte/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Energie, Gesellschaft, Politik, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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