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04.02.2003 16:03

Nicht warten, bis es kurz nach zwölf ist

Rudolf-Werner Dreier Hochschul- und Wissenschaftskommunikation
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

    Tumortherapie im Wandel - Großer Workshop-Kongress des Tumorzentrums Freiburg

    Als einziges Tumorzentrum in Deutschland veranstaltet das Tumorzentrum (TZF) Freiburg alle zwei bis drei Jahre einen wissenschaftlichen Kongress, um den Stand der Tumortherapie am Freiburger Universitätsklinikum und den im TZF zusammengeschlossenen Institutionen zu dokumentieren. "Tumortherapie im Wandel - Evidenz und Empirie" ist das Thema des 5. Kongresses des Tumorzentrums Freiburg Tumortherapie - State of the Art, der von Mittwoch, den 5. Februar, bis Freitag, den 7. Februar 2003, am Universitätsklinikum Freiburg, Hugstetter Straße 55 stattfinden wird.

    Stand der onkologischen Forschung

    Wie bei den vorausgegangenen Kongressen erhalten die erwarteten über 1000 Teilnehmer aus Medizin, Naturwissenschaften und Gesundheitswesen wiederum die Möglichkeit, die in Freiburg praktizierte Therapie der verschiedenen malignen Tumoren in einem interaktiven Prozeß kennenzulernen: Live-Übertragungen aus den Operationssälen ergänzen die Vorträge zu allen Arbeitsbereichen der onkologischen Forschung. Den Veranstaltern ist es wiederum gelungen, 30 an der Krebsbehandlung beteiligten Abteilungen in das dreitägige Programm zu integrieren.

    Medizin philosophisch betrachtet

    Neben großen Erfolgen in der Erforschung, Diagnostik und Behandlung von Krebs geht der Blick auch zu den Grenzen der ärztlichen Kunst. Zu den Highlights des Kongressprogramms gehört die Eröffnungsveranstaltung für die Bevölkerung am Mittwoch, den 5. Februar 2002, von 18 bis 20 Uhr in der Aula der Universität, Kollegiengebäude I, am Werthmannplatz. In seinem Vortrag "Die Medizin zwischen Wissen, Können und Überforderung" spricht der Konstanzer Philosoph und Direktor des Zentrums Philosophie und Wissenschaftstheorie an der Universität Konstanz, Professor Dr. Dr. h.c. mult. Jürgen Mittelstraß über das Spannungsfeld zwischen Erwartungshaltungen an die Medizin und die Enttäuschung über Grenzen der Realisierbarkeit.

    Patienten stellen Fragen

    Die Diagnose Krebs ändert das Leben für den Betroffenen und seine Angehörigen einschneidend. Das Robert-Koch-Institut schätzt die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen an Krebs in Deutschland auf rund 168.500 Fälle bei Männern und rund 179.000 bei Frauen. Das mittlere Erkrankungsalter liegt für Männer bei 65 und für Frauen bei knapp 67 Jahren. Seit den 70iger Jahren zeigt sich insgesamt eine Verbesserung der Überlebensraten von Krebspatientinnen und -patienten. Trotzdem gehen durch das Auftreten einer Krebskrankheit Männern und Frauen im Mittel immer noch 8 Jahre ihrer Lebenserwartung verloren. Es drängen sich daher eine

    Reihe von Fragen auf: Welche Möglichkeiten der Prävention gibt es? Was sind vermeidbare Risiken? Was verbirgt sich hinter Begriffen wie Chemotherapie und Psychoonkologie, wie ist der Stand der Tumortherapie, welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

    Ärztinnen und Ärzte sowie Mitarbeiterinnen des Psychoonkologischen Dienstes des Freiburger Tumorzentrums stehen für diese Fragen Betroffenen und deren Angehörigen sowie allen am Thema Krebsmedizin Interessierten bei einem Patientenforum Krebsmedizin Rede und Antwort. Dies findet statt am Dienstag, den 4. Februar 2003, von 17.30 bis 19.30 Uhr im Auditorium maximum der Universität, Kollegiengebäude II, Platz der Alten Synagoge. Es gibt Informationen zu den Themengebieten Chemotherapie, Chirurgie, Strahlentherapie, Gynäkologie, Psychoonkologie, Schmerzbehandlung und Ernährung. Der Eintritt zu den öffentlichen Veranstaltungen ist frei. Die Moderation hat Mechthild Blum, Redakteurin der Badischen Zeitung (BZ).

    Evidenz und Empirie

    Das Freiburger Tumorzentrum hat seinen fünften Kongress unter das Motto "Evidenz und Empirie" gestellt. Damit greifen die Freiburger die Diskussion um die Evidenz-basierte Medizin auf. Unter Evidenz versteht man das therapeutische Vorgehen, das sich an klaren Ergebnissen schlüssiger klinischer Forschung orientiert. Ärztliches Handeln orientiert sich vorrangig an der Evidenz, allerdings sollte auf die Erfahrung nicht verzichtet werden. Den guten Therapeuten zeichnet aus, das er beides vereint. Eine so verstandene Evidenz-basierte Medizin wird für die Patienten nur von Vorteil sein: ein Arzt, der die Fakten der klinischen Forschung mit seiner ärztlichen Erfahrung und der Kenntnis seines Patienten abgleicht, kann dem Einzelfall eher gerecht werden. Für das Verständnis der Zusammenhänge zwischen Evidenz und Empirie kann der Kongress des Tumorzentrums einen wichtigen Beitrag leisten.

    Kontakt:
    Dr. Walter Koch
    Leiter der Geschäftsstelle des
    Tumorzentrums Freiburg am Universitätsklinikum
    Hugstetter Straße 55
    79106 Freiburg
    Tel. 0761/270-3312
    Fax. 0761/270-3398
    Mail: kochw@ukl.uni-freiburg.de
    http://www.tumorzentrum-freiburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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