idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
05.02.2003 10:16

Abschlussvortrag am 6. Februar: Ein neues Menschenbild?

Ole Lünnemann Referat Hochschulkommunikation
Universität Dortmund

    Welches Menschenbild sollte unser Menschenbild sein? Das ist eine Frage, die jeden angeht, seit die Hirnforschung vermeintlich das Ich demontiert. Sind wir Wesen mit freiem Willen? Oder werden wir von biochemischen Abläufen regiert? Denkanstöße zu diesen Fragen gibt der Philosophie-Professor Lutz Wingert in seinem Festvortrag zum Abschluss der Forschungstage der Universität Dortmund am 6. Februar 2003, ab 18 Uhr, im Harenberg City-Center.

    "Meine Kinder sind auch nur Hautsäcke voller Moleküle", bekennt der namhafte Roboterforscher Rodney Brooks. Ein schriller Abschied vom landläufigen Menschenbild. Doch auch unabhängig von schicken Übertreibungen scheinen die wissenschaftlich gewonnenen Überzeugungen des 20. und 21. Jahrhunderts Korrekturen an unserem Menschenbild zu verlangen.

    Worin besteht der Widerstreit der Perspektiven zu Beginn des 21. Jahrhunderts? Und mit welchen Argumenten verteidigen die Streitparteien ihre Sichtweisen? Das sind Fragen, mit denen sich Lutz Wingert, Philosophie-Professor der Universität Dortmund, am letzten Tag der Forschungstage in der Dortmunder City auseinandersetzt.
    ___________________________________________________________
    Das humanistische Menschenbild schwindet

    Die organische Basis für menschliche Fähigkeiten - etwa das Vermögen, sich zu erinnern, zu lernen, Dinge sprachlich zu klassifizieren oder Interesse für die eigene Zukunft zu entwickeln - wird zunehmend sichtbar. Einige Wissenschaftler haben darum schon den Abschied vom humanistischen Menschenbild eingeläutet. Für sie sind die Menschen nicht eigenverantwortlich agierende Wesen, die sich für oder gegen bestimmte Dinge entscheiden und ihr Handeln an überprüfbaren Normen ausrichten.

    Der angekündigte Abschied von tiefsitzenden Vorstellungen
    über die Wesenszüge des Menschen ist historisch nicht einmalig. Und merkwürdigerweise halten die Menschen auch im wissenschaftlichen Zeitalter hartnäckig daran fest, im Alltag "ich" zu sagen. Sie halten daran fest, ihre Kinder zu erziehen und nicht wie Hunde abzurichten, sich gegenseitig zu loben und zu tadeln, sich also für ihr Tun und Lassen verantwortlich zu machen. Ist das nur die Hartnäckigkeit eines vorwissenschaftlichen Aberglaubens, der dem nüchternen Blick der wissenschaftlichen Beobachter nicht Stand halten kann?

    Konflikte zwischen unterschiedlichen Sichtweisen und Denktraditionen zu beschreiben und zu bewältigen, ist eine der zentralen Aufgaben der Philosophie. Mit seinem Festvortrag regt Lutz Wingert an, wichtige Zukunftsfragen nicht alleine Wissenschaftlern eines bestimmten Schlags zu überlassen.
    ___________________________________________________________
    Und noch ein volles Programm

    Noch einmal 20 Titel und Themen verzeichnet das Programm der Dortmunder Forschungstage am Donnerstag (6.2.03) vor dem Abschlussabend. Besonders großes Interesse dürfte um 16 Uhr die Vorlesung von Physik-Professor Dr. Metin Tolan finden, der die Science-Fiction-Produktion Star Treck als Wissenschaftler wie als Fan kritisch unter die Lupe nimmt: Was Fact? Was ist Fake?

    Eine Stunde vorher, um 15 Uhr spricht Tolans Fachkollege Prof. dr. Dietrich Wegener über "Die Evolution des Kosmos - Teilchenphysiker auf der Spur der Schöpfung." Von 9 bis 15 Uhr können sich die Besucher der Forschungstage noch bei 18 Vorlesungen, Seminaren und Übungen mit Themen wie Raketenbau, Gesundheitspsychologie, Spielformen, dem Beruf des Mathematikers, Umweltforschung, Technischer Gebäudeausrüstung, Computer-Simulationen, Musik zur Entspannung, Medien im Sportunterricht, dem Chemie-Studium, Sozialkunde-Projekten, Literaturrecherchen, Beschichtungen im Maschinenbau, Statistischen Methoden in der Genetik und Ökologie sowie - nicht zuletzt - "Unwahrscheinlichen Wahrscheinlichkeiten" befassen.
    ___________________________________________________________

    Pressekontakt:
    Angelika Willers, Projektleiterin, Ruf 0231-755-5449
    Hotline während der Forschungstage: 0170-8549005
    Klaus Commer, Pressesprecher, Ruf 0179-5020857
    Weitere Medien-Information zum Programm am 6. Februar:
    02-030 vom 27.01.2003: Wahrheit und Mythen: Star Trek und die Physik

    Abschluss-Pressekonferenz zu den Forschungstagen:
    06.02.2003, 14:00 Uhr, Harenberg City-Center, Königswall 21.

    Fotohinweis:
    Fotomaterial zu den 5. Forschungstagen ist ab dem 4. Februar unter der folgenden Internet-Adresse zum Download zu finden:
    http://www.forschungstage.uni-dortmund.de/donews/presse


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).