Universität Rostock und European XFEL geben am 5. Juni 2014 Kooperation bekannt
Die Universität Rostock und die Forschungseinrichtung European XFEL mit Sitz in Hamburg haben ihre Zusammenarbeit in einer Kooperationsvereinbarung auf eine neue vertragliche Basis gestellt. Dies haben die Prorektorin für Forschung und Forschungsausbildung der Universität, Prof. Dr. Birgit Piechulla, und die beiden European XFEL Geschäftsführer Prof. Dr. Massimo Altarelli und Dr. Claudia Burger heute (5. Juni 2014) in Rostock bekannt gegeben. Das Ziel ist eine enge Zusammenarbeit in Forschung und Lehre, insbesondere auf dem Gebiet der Anwendung von Freie-Elektronen-Röntgenlasern. Diese speziellen Laser liefern sehr kurze und intensive Röntgenblitze, mit denen zum Beispiel Materialien auf atomaren Skalen untersucht und chemische Reaktionen gefilmt werden können. Weitere Ziele sind die räumliche Aufklärung von Molekülen und komplizierten Nanostrukturen, etwa aus der Biologie und Medizin, sowie das Studium von Prozessen unter extremen Bedingungen wie sie im Innern von Planeten vorkommen.
Für den Bau und Betrieb eines solchen Röntgenlasers in Hamburg wurde 2009 die gemeinnützige European XFEL GmbH gegründet. Partnerländer sind Deutschland, Russland, Dänemark, Frankreich, Griechenland, Ungarn, Italien, Polen, Slowakei, Spanien, Schweden und die Schweiz, die zusammen die etwa 1.15 Milliarden Euro Baukosten (Preisniveau von 2005) für das Projekt aufbringen. Der European XFEL wird ultra-kurze Lichtblitze im harten Röntgenbereich liefern. Die Wellenlänge ist wählbar zwischen 0.05-6 Nanometern. Die Dauer der Laserpulse ist mit wenigen Femtosekunden (billiardstel Sekunden) sehr kurz, Licht legt in einer Femtosekunde nur etwa 0,3 Mikrometer zurück. Die Lichtpulse des European XFEL werden auf einer 3,4 Kilometer langen Strecke in unterirdischen Tunneln zwischen dem DESY-Gelände in Bahrenfeld und der Experimentierhalle in Schenefeld erzeugt. Zunächst werden dazu Elektronen fast auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigt und anschließend durch spezielle Magnetstrukturen geleitet. Dabei senden sie Röntgen-Lichtblitze aus, die sich immer weiter verstärken. In Schenefeld werden ab 2017 grundlegende Untersuchungen auf vielen wissenschaftlichen Gebieten stattfinden, darunter Strukturbiologie, Medizin, Pharmakologie, Chemie, Materialwissenschaften, Physik, Astrophysik, Elektronik, Umwelt- und Energieforschung.
In Rostock sind besonders die Physiker an einer engeren Zusammenarbeit interessiert, um der Forschung auf den Gebieten der Photon Science, der Plasma-, Molekül- und Clusterphysik sowie der Nanophysik durch die Nutzung des Röntgenlasers völlig neue Möglichkeiten zu eröffnen. Im Rahmen der Kooperationsvereinbarung wird ein gemeinsames Berufungsverfahren auf eine Professur zur Erforschung von Materie unter extremen Bedingungen durchgeführt. Die neue Arbeitsgruppe wird ab 2015 an beiden Standorten in Hamburg und Rostock die Forschung zu dieser Thematik aufnehmen und mit eigenen Projekten den DFG-Sonderforschungsbereich 653 „Starke Korrelationen im Strahlungsfeld“ und das Department „Life, Light and Matter“ der Interdisziplinären Fakultät stärken.
Kontakt:
Dr. Bernd Ebeling
European XFEL GmbH
Group Leader press and public relations
Tel.: +49 40 8998-6921
E-Mail: bernd.ebeling@xfel.eu
Web: www.xfel.eu
Prof. Ronald Redmer
Universität Rostock
Institut für Physik
Tel.: +49 381 498- 6910
E-Mail: ronald.redmer@uni-rostock.de
Vertreterinnen und Vertreter von European XFEL und der Universität Rostock trafen sich am 5. Juni 2 ...
None
Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung
Fotos: Dr. Kristin Nölting/Uni Rostock
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Physik / Astronomie
überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
Vertreterinnen und Vertreter von European XFEL und der Universität Rostock trafen sich am 5. Juni 2 ...
None
Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung
Fotos: Dr. Kristin Nölting/Uni Rostock
None
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).