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06.06.2014 10:50

Wildreben in Gefahr – Forschungsprojekt rettet letzte Pflanzen

Tassilo Frhr. v. Leoprechting Pressestelle
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)

    Die Europäische Wildrebe ist in Deutschland vom Aussterben bedroht. In einem fünfjährigen von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) koordinierten Projekt gelang die Rettung der letzten Wildreben. Der jetzt veröffentlichte Projektbericht gibt Einblicke in die Arbeit der Wissenschaftler und stellt die wichtigsten Ergebnisse vor.

    In einem von der BLE koordinierten Modell- und Demonstrationsvorhaben haben das WWF-Auen-Institut, der Botanische Garten und das Botanische Institut I des Karlsruher Instituts für Technologie sowie das Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof während der vergangenen fünf Jahre Wege aufgezeigt, wie die vom Aussterben bedrohte Wildrebe gerettet werden kann. Das Projekt verdeutlichte, dass durch fundiertes Wildpflanzenmanagement die Europäische Wildrebe erhalten werden kann.

    Projektablauf
    Die Projektpartner kartierten zunächst sämtliche Wildreben in Deutschland und überprüften diese auf “Echtheit“. Die echten Wildreben wurden vegetativ vermehrt und in den Botanischen Gärten Karlsruhe und Marburg sowie im Institut für Rebenzüchtung in Siebeldingen gepflanzt. Es folgten bestandsschützende Maßnahmen und Wiederansiedlungen. Für die Zukunft gilt es, falsche Wildreben im Auwald zu entfernen und für den letzten noch verbliebenen größeren Wildrebenbestand auf der Ketscher Rheininsel die Lebensbedingungen weiter zu optimieren.

    Hintergrund
    Die Europäische Wildrebe ist nicht nur eine wichtige Pflanze der Hartholz-Auenwälder, sondern spielte auch als historischer Kreuzungspartner im Entstehungsprozess einiger regional angepasster Rebsorten wie Traminer, Veltliner, Räuschling und Riesing – aber auch von Pinot und Cabernet Franc – eine wichtige Rolle. Sie zeichnet sich besonders durch ihre Krankheitsresistenz gegenüber Falschen Mehltau, Echten Mehltau und Schwarzfäule aus. Im ökologischen Weinbau wird die Wildrebe aktuell daher zur Züchtung von Mehltau- und Schwarzfäule-resistenten Reben genutzt.
    Noch vor 150 Jahren gab es in den Rheinauen zwischen Rastatt und Mannheim mehrere Tausend Wildreben. Heute gibt es nur noch 375 Reben. Ohne umfassende Schutzmaßnahmen werden diese letzten Wildreben Deutschlands für immer verloren gehen.

    Für weitergehende Fragen können Interessenten gerne mit der BLE (Telefon: 0228/ 6845 -2965) oder den Projektnehmern direkt Kontakt aufnehmen.


    Weitere Informationen:

    http://www.ble.de
    http://download.ble.de/06BM001/06BM001.pdf - Projektabschlussbericht:
    http://www.pgrdeu.genres.de - Pflanzengenetische Ressourcen Deutschlands
    http://www.ex-situ-erhaltung.de - Erhaltungskulturen einheimischer Wildpflanzen
    http://www.ex-situ-erhaltung.de/pflanzenarten/v/vitis-vinifera-subsp-sylvestris/
    http://www.orgprints.org/19386/ - Wildrebe als pflanzengenetische Ressource für die Züchtung resistener Sorten im ökologischen Weinbau


    Bilder

    Trauben einer Wildrebe
    Trauben einer Wildrebe
    Foto: WWF-Auen-Institut, G. Ledesma-Krist
    None

    Wildrebe im Ketscher Wald
    Wildrebe im Ketscher Wald
    Foto: WWF-Auen-Institut, G. Ledesma-Krist
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    Anhang
    attachment icon Kurzfassung der wichtigsten Ergebnisse

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
    Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Trauben einer Wildrebe


    Zum Download

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    Wildrebe im Ketscher Wald


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