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10.02.2003 18:06

Interdisziplinäres Symposium zu Felix Hausdorff

Christel Lauterbach Presse, Kommunikation und Marketing
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Auseinandersetzung mit dem Literaten und Essayisten vom 12. bis 15. Februar 2003 auf Schloss Rauischholzhausen

    Felix Hausdorff - dieser Name ist heute jedem Studenten der Mathematik geläufig; gilt Hausdorff doch als einer der Begründer der mengentheoretischen Topologie, einer für die moderne Mathematik grundlegenden Disziplin. Außerhalb der Fachwissenschaft ist sein Name dagegen nahezu unbekannt, obwohl mit ihm auch ein umfangreiches philosophisches und literarisches AEuvre verbunden ist. Vom 12. bis 15. Februar 2003 findet auf Schloss Rauischholzhausen, der Tagungsstätte der Justus-Liebig-Universität Gießen, ein interdisziplinäres Symposium zu Felix Hausdorff statt. Die Tagung steht im Zusammenhang mit einem von der Rheinisch-Westfälischen Akademie der Wissenschaften - vormals von der Deutschen Forschungsgemeinschaft - geförderten Editionsprojekt der Gesammelten Schriften von Felix Hausdorff (1868-1942),deren Band 8 über sein literarisch-essayistisches Werk in Gießen bearbeitet wird. Das interdisziplinäre Kolloquium, das von den Germanisten Prof. Dr. Friedrich Vollhardt und Dr. Udo Roth organisiert wird, soll zu einer Auseinandersetzung mit dem Literaten und Philosophen Hausdorff anregen. Eine Publikation der Beiträge ist vorgesehen.

    Unter dem Pseudonym Paul Mongré veröffentlichte Felix Hausdorff zwischen 1897 und 1912 nicht nur zahlreiche Essays (in der Neuen [Deutschen] Rundschau, der Wiener Zeit und in Hardens Zukunft, u.a. zu Mackays Stirner-Biographie, zu Nietzsches Wiederkunftslehre, zu Strindberg etc.), sondern er publizierte darüber hinaus auch philosophische Reflexionen (Sant'Ilario. Gedanken aus der Landschaft Zarathustras, 1897), eine erkenntnistheoretische Abhandlung (Das Chaos in kosmischer Auslese, 1898), einen Gedichtband (Ekstasen, 1900) sowie ein vielfach aufgeführtes Theaterstück (Der Arzt seiner Ehre, 1904, wiederaufgelegt 1910 und 1912; aufgeführt u.a. in Berlin, Budapest, Hamburg, Wien, Zürich), in dem das zeitgenössische Duell-Unwesen satirisch beleuchtet wird. Neben dieser regen literarischen Tätigkeit pflegte er auch eingehende Kontakte zu Autoren wie Otto Erich Hartleben, Richard Dehmel und Frank Wedekind sowie zu Künstlern wie Max Klinger und Max Reger.

    Die überwiegende Zahl der meist nur skizzenhaften Auseinandersetzungen mit dem nicht-mathematischen Werk von Felix Hausdorff stammt aus der Hand von Mathematikern. Auch der vor alliierten Bomben und kriegsbedingten Plünderungen gerettete Nachlass, der mehr als 25.000 Seiten umfasst, kann nur wenig Aufschluss geben über die vielfältigen literarischen und philosophischen Interessen des jungen Wissenschaftlers. Erst seit einigen Jahren bemüht man sich, Spurensuche zu betreiben; doch stützt sich vieles zur Zeit noch auf wenige Zeugnisse, auf eine Reihe von Indizien und die Rekonstruktion von engeren und weiteren Kontexten. Diese können interessante Einblicke in den für kulturwissenschaftliche Fragestellungen wichtigen Zusammenhang von naturwissenschaftlicher Grundlagenforschung und literarisch-philosophischen Strömungen der vorletzten Jahrhundertwende geben.

    Kontakt:
    Dr. Udo Roth
    Institut für Neuere deutsche Literatur
    Otto-Behaghel-Straße 10, Haus B
    35394 Gießen
    Tel.: 0641/99-29083, Fax: 0641/99-29089
    e-mail: Udo.Roth@germanistik.uni-giessen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Kunst / Design, Mathematik, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Physik / Astronomie, Religion, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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